Voith Maxima

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Voith Maxima 30 CC
Voith Maxima.JPG
Anzahl: 6
Hersteller: Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG
Baujahr(e): 2008–2010[1]
Achsformel: C’C’
Spurweite: 1435 mm
Länge über Puffer: 23 200 mm[2]
Kleinster bef. Halbmesser: 80 m
Dienstmasse: bis 126 t[1]
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Dauerleistung: 2750 kW
Motorentyp: Anglo Belgian Corporation 12V DZC
Nenndrehzahl: 1000 min−1
Tankinhalt: 100 hl
Antrieb: dieselhydraulisch
Bremse: Druckluftbremse, elektrodynamische Bremse
Zugbeeinflussung: PZB 90
Voith Maxima 40 CC
Maxima 1it06.jpg
Anzahl: 13
Hersteller: Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG
Baujahr(e): 2006–2010[1]
Achsformel: C’C’
Spurweite: 1435 mm
Länge über Puffer: 23 200 mm[2]
Drehzapfenabstand: 11 420 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 80 m
Dienstmasse: 126–135 t[2]
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Installierte Leistung: 3600 kW
Traktionsleistung: 2850 kW[3]
Anfahrzugkraft: 408 kN
Motorentyp: Anglo Belgian Corporation 16V DZC
Nenndrehzahl: 1000 min−1
Tankinhalt: Diesel, 90 hl (20 BB: 50 hl)
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: dieselhydraulisch
Bremse: Druckluftbremse, elektrodynamische Bremse
Zugbeeinflussung: LZB, PZB 90

Datei:V500.06 Schiefe Ebene Nov 2016.webm Unter dem Namen Maxima vertrieb die Voith Turbo Lokomotivtechnik, eine Zweigniederlassung der Voith Turbo GmbH & Co. KG, vier- und sechsachsige Streckenlokomotiven mit dieselhydraulischem Antrieb für den Güter- und Personenverkehr. Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung war das größte Modell der Serie, die inzwischen nicht mehr hergestellte Maxima 40 CC, die weltweit stärkste einmotorige sechsachsige dieselhydraulische Lokomotive.

Geschichte

Die Maxima 40 CC war die erste Lok, die eigenständig von der Firma Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG konzipiert und gebaut wurde. Bereits in den 1990er Jahren hatte Voith das Getriebe LS 640 reU2 entwickelt, mit dem MaK Vossloh eine entsprechend leistungsstarke Lokomotive bauen wollte. Vor dem Hintergrund der Vielzahl nach der Wende von der Deutschen Reichsbahn übernommenen sowjetischen Großdiesellokomotiven der DR-Baureihe 130 verzichtete die Deutsche Bahn jedoch auf einen entsprechenden Entwicklungsauftrag an Vossloh. Wegen der unsicheren Zukunft des Lokomotivbaus bei Vossloh und um die Entwicklungskosten wieder einzuspielen, wagte Voith den Entwurf und Bau einer eigenen Lokomotive, der Maxima. Die Maxima wurde von Voith Turbo eigens für den grenzüberschreitenden Verkehr konzipiert, zum Beispiel in die Staaten des östlichen Mitteleuropa.

2006 wurde die Maxima 40 CC auf der InnoTrans in Berlin vorgestellt. Zwei Jahre später folgte die weitestgehend baugleiche Maxima 30 CC, die jedoch einen Motor mit vier Zylindern weniger und eine um 850 kW geringere Leistung hat.

Ebenfalls im September 2008 wurde auf derselben Messe die Maxima 20 BB präsentiert, mit der sich Voith um einen Auftrag der DB über bis zu 200 Streckendiesellokomotiven bewarb. Die Entscheidung der DB fiel schließlich zugunsten der Bombardier Traxx DE ME aus. Auch die im Vergleich zu dieselelektrischen Wettbewerbern gleicher Leistungsklasse geringere Masse führte zu keinen Aufträgen. Sie unterscheidet sich vor allem durch den schwächeren Dieselmotor, die vierachsige Konfiguration und eine geringere Achslast von den größeren Varianten.[4]

2008 und 2009 wurden Testfahrten auf dem Eisenbahnversuchsring Velim absolviert.[5] Am 23. Dezember 2008 erhielt die Maxima 40 CC in Deutschland vom Eisenbahn-Bundesamt die Zulassung.[6]

Seit 2010 sind alle Maxima 40 CC ausgeliefert, beispielsweise an die Berliner hvle, das niederländische Leasingunternehmen Ox-traction (liquidiert) oder das Gleisbauunternehmen Wiebe.[1]

Die Maxima 40 CC wird inzwischen nicht mehr hergestellt. Der Bau der leichteren Varianten 30 (L)CC und 20 (L)BB war geplant, die Produktion wurde aber nicht aufgenommen.[7][8]

Varianten

Um dieselhydraulische Lokomotiven mit verschiedenen Traktionsaufgaben anbieten zu können, entwickelte Voith Turbo die Streckenlokomotiven Maxima und die Rangierlokomotiven Gravita. Nach Einstellung der Produktion der Maxima 40 CC wurden folgende Varianten der Voith Maxima angeboten:[9]

Typ Achsformel Leistung in kW Leistung in PS Höchstgeschwindigkeit in km/h Anfahrzugkraft in kN Masse in t Baureihe
Maxima 20 BB B’B’ 2000 2719 120 (optional 140) 281 72–82
Maxima 20 LBB B’B’ 2400 3263 140 (optional 160) 301 76–90
Maxima 30 CC C’C’ 2750 3739 120 432 126 (1)263
Maxima 30 LCC C’C’ 3200 4351 120 412 120
Maxima 40 CC C’C’ 3500 4896 120 408 (max. 519) 126–135 (1)264

Konstruktion

Der Lokkasten besteht aus Stahl. Beide Führerstände bieten zwei Sitze (einen für den Lokführer und einen zusätzlichen Beimannsitz). Das Bedienpult ist an ein Einheitsführerpult der Deutschen Bahn angelehnt und nach ergonomischen Grundsätzen gestaltet. Beide Führerstände sind klimatisiert und mit Fußboden- und Fußstützenheizung ausgestattet.

Die Maxima 40 CC hat einen Viertakt-Dieselmotor des Typs ABC 16 V DZC der Anglo Belgian Corporation, der eine betriebliche Anfahrzugkraft von 408 kN und eine maximale Anfahrzugkraft von 519 kN ermöglicht. Die 30 CC wird durch einen Zwölfzylindermotor (ABC 12 V DZC) desselben Herstellers angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit der Maxima 30 CC und 40 CC beträgt 120 km/h, die kleineren Varianten 20 BB und 20 LBB erreichen Geschwindigkeiten von 120 (optional 140) und 140 (optional 160) km/h.

Die Lok hat ein Turbosplitgetriebe Voith LS 640 reU2, das einen getrennten Schleuderschutz für die zwei Drehgestelle ermöglicht. Zum Bremsen stehen eine dynamische und eine pneumatische Bremse zur Verfügung. Der kleinste befahrbare Bogenradius beträgt 80 Meter. Der Kraftstofftank fasst bei den sechsachsigen Versionen bis zu 9000 l Treibstoff (bis zu 10 000 l bei den 30 CC) während es bei den 20 BB bis zu 5000 l sind.[10]

Das Design der Voith Maxima wurde von der Firma ma design erarbeitet und 2007 mit dem Red Dot Award ausgezeichnet.[11]

Bestellungen

Voith Maxima, SGL V500.17 (26. Juni 2006)
Voith Maxima 40 CC der A.D.E. Eisenbahnverkehrsunternehmen GmbH vor Güterzug in Radeberg (2020)

Mitte Februar 2008 waren 77 Exemplare der Maxima bestellt.[12] Trotz der hohen Bestellungszahlen wurden lediglich 13 Maxima 40 CC und 6 Maxima 30 CC gefertigt,[13] bevor im Januar 2014 die Pläne zur Einstellung der Lokomotivfertigung (vorerst) in Kiel bekannt wurden.[7] Durch Ox-traction waren 15 Maxima 30 CC und 40 CC bestellt sowie ein weiterer Rahmenvertrag über 23 Exemplare unterzeichnet.[14] Ox-traction N.V. war zu 44 % im Besitz von Voith Turbo,[15] im Herbst 2010 stellte das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit ein.

Fertigung und Wartung

Voith fertigte die Maxima in einer eigens für den Bau der Maxima und Gravita errichteten Fabrik auf dem Gelände des Kieler Nordhafens direkt am Nord-Ostsee-Kanal. Ein Lizenzbau bei Legios in Tschechien war geplant. In Vorbereitung dessen wurde die Lokomotive L06-30003 von Mitarbeitern der Firma Legios in Kiel montiert. Eine Fertigung in Tschechien kam jedoch nicht zustande.

Für die Unterhaltung der Fahrzeuge schloss Voith einen Vertrag mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) über die Einrichtung einer Zentralwerkstatt für Europa in Brühl-Vochem.[16][17]

Literatur

  • Helmut Petrovitsch: Dieselgiganten auf sechs Achsen. In: eisenbahn magazin. Nr. 7/2013. Alba Publikation, Juli 2013, ISSN 0342-1902, S. 6–13.

Weblinks

Commons: Voith Maxima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Voith Maxima – Lieferliste Maxima 40 CC. loks-aus-kiel.de. Abgerufen am 3. März 2021.
  2. a b c Dieselhydraulische Lokomotiven. Maxima 30 und 40 CC. – Technische Daten 40 CC (Memento des Originals vom 9. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/resource.voith.com. Voith Turbo GmbH Co. KG. Abgerufen am 13. Mai 2014.
  3. Drehscheibe Online Foren :: 02 - Allgemeines Forum :: Re: ? BR218 und anderen Dieselloks. Abgerufen am 10. November 2021.
  4. Eurailpress Aktuelle Branchennews: Maxima 20BB – die kleine Große, 23. September 2008.
  5. References. Website des Forschungsinstituts der Eisenbahn (englisch), abgerufen am 15. Februar 2015.
  6. Eurailpress Aktuelle Branchennews: Voith Maxima hat EBA-Zulassung bekommen, 30. Dezember 2008.
  7. a b Kieler Nachrichten: Voith baut keine Loks mehr in Kiel, 28. Januar 2014.
  8. Homepage von Voith mit Informationen zur Maxima
  9. voith.com
  10. Eisenbahn-Kurier 2/2007, S. 36.
  11. Eurailpress Aktuelle Branchennews: Voith Maxima – mit "Red Dot Award" ausgezeichnet, 11. April 2007.
  12. Eisenbahn-Romantik Folge 666, SWR-Fernsehen, 17. Februar 2008.
  13. loks-aus-kiel.de
  14. Eurailpress Aktuelle Branchennews: Voith: Maxima und Gravita verkauft – Testfahrten vor Abschluss, 15. November 2007.
  15. http://www.eurailpress.de/article/view//neue_gesellschafter_bei_ox_traction.html@1@2Vorlage:Toter Link/www.eurailpress.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Voith Turbo Pressemitteilung, 26. September 2007: Voith Turbo: Lokomotivtechnik und Häfen und Güterverkehr Köln AG kooperieren
  17. Eurailpress Aktuelle Branchennews: HGK und Voith LT kooperieren – neues Loks für HGK – Gravita auf InnoTrans 2008, 26. September 2007.