Taczanowskikolibri

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Taczanowskikolibri

Taczanowskikolibri

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Leucippus
Art: Taczanowskikolibri
Wissenschaftlicher Name
Leucippus taczanowskii
(Sclater, PL, 1879)

Der Taczanowskikolibri (Leucippus taczanowskii) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Das Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Peru und Ecuador. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der Taczanowskikolibri hat eine Körperlänge von 11,5 bis 12,5 cm bei einem Gewicht von 6,9 (Weibchen) bis 7,7 g (Männchen). Der leicht gebogene Schnabel ist schwärzlich. Er hat einen bronzenen Oberkopf und eine matt grüne Oberseite. Hinter dem Auge hat er einen kleinen weißen Fleck. Die Unterseite ist schmutzigweiß und wird von auffälligen grünen Flecken durchzogen. An den Flanken sind je nach Vogel variable Grüntönungen zu erkennen. Der Schwanz ist gleichmäßig bronzegrüne.[1]

Verhalten

In Ecuador wurden sie bei der Nektaraufnahme an Inga-Pflanzen und bei der Jagd auf Insekten beobachtet. Außerdem wurden territoriale Streitigkeiten mit Andenamazilien (Amazilia franciae) beobachtet.[2] Zu den weiteren Pflanzen, die sie anfliegen, gehören Agaven und Bananen (Musa).

Lautäußerungen

Ihr Ruf besteht aus einer komplexen Serie von Tschips und pfeifenden zitternden Trällern.[1]

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet des Taczanowskikolibris

Sie kommen relativ häufig in trockenem Gestrüpp an den Westhängen der Anden Perus in Höhen zwischen 900 und 1900 Metern vor. Im trockenen Teil des mittleren und oberen Marañón-Tals kommen sie auch gelegentlich zwischen 350 und 2800 Metern vor.[1] Wenige Sichtungen wurden in der Provinz Zamora Chinchipe in Ecuador gemacht.[2]

Unterarten

Die Art gilt als monotypisch.[3] Die von Outram Bangs und Gladwyn Kingsley Noble beschriebene Unterart Thaumasius taczanowskii fractus[4] gilt heute als Synonym zur Nominatform.[5]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Philip Lutley Sclater beschrieb den Taczanowskikolibri unter dem Namen Thaumasius taczanowskii. Das Typusexemplar stammte aus Guajango in der Provinz Cajamarca und wurde dort von Jan Sztolcman und Konstanty Roman Jelski (1837–1896) gesammelt. Władysław Taczanowski schickte Sclater den Balg zur Analyse.[6] 1850 führte Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte die Gattung Leucippus u. a. für den Zimtbrustkolibri ein.[7][A 1] Der Gattungsname bezieht sich auf »Leukippos

Λεύκιππος

« aus der griechischen Mythologie.[8] Der Artname widmete Sclater Taczanowski.[6] Fractus ist das lateinische Wort für geschwächt, gebrochen.[9]

Literatur

  • Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O'Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
  • Juan Fernando Freile, Roger Ahlman, Dušan Milan Brinkuizen, Paul J. Greenfield, Alejandro Solano-Ugalde, Lelis Navarrete, Robert Sterling Ridgely: Rare birds in Ecuador: first annual report of the Committee of Ecuadorian Records in Ornithology (CERO). In: Avances. Band 5, Nr. 2, 1950, S. B24–B41 (usfq.edu.ec [PDF; 842 kB]).
  • Philip Lutley Sclater: Mr. Sclater laid before the Meeting an example of a Hummingbird at Guajango, in Northern Peru, By Messr. Stolzmann and Jelski, and forwarded to Mr. Sclater for examination by L. Taczanowski, of Warsaw, C.M.Z.S. In: Proceedings of Scientific Meeting of the Zoological Society of London for the Year 1879. 1879, S. 145–146 (biodiversitylibrary.org).
  • Outram Bangs, Gladwyn Kingsley Noble: List of Birds Collected on the Harvard Peruvian Expedition of 1916. In: The Auk. Band 35, Nr. 4, 1918, S. 442–463 (sora.unm.edu [PDF; 959 kB]).
  • John Todd Zimmer: Studies of Peruvian birds. No. 59, The genera Polythmus, Leucippus, and Amazilia. In: American Museum novitates. Nr. 1475, 1950, S. 1–27 (redpeia.minam.gob.pe [PDF; 12,9 MB]).
  • Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Conspectus generum avium. Band 1. E. J. Brill, Leiden 1850 (gallica.bnf.fr).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.

Weblinks

Commons: Taczanowskikolibri (Leucippus taczanowskii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Thomas Scott Schulenberg u. a., S. 228.
  2. a b Juan Fernando Freile u. a., S. B35,
  3. IOC World Bird List Hummingbirds
  4. Outram Bangs u. a., S. 451.
  5. John Todd Zimmer, S. 6–7.
  6. a b Philip Lutley Sclater, S. 145–146.
  7. Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte, S. 73.
  8. James A. Jobling, S. 223.
  9. James A. Jobling, S. 163.

Anmerkungen

  1. Neben dem Zimtbrustkolibri ordnete er dieser Gattung auch Trochilus turnerrii (Bourcier, 1846) – ein Synonym für eine Unterart der Weißbauchamazilie (Amazilia chionogaster hypoleuca (Gould, 1846)) – zu.