Andreas Bull

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Andreas Bull (2016)

Andreas Bull, auch Andy Bull[1] (* März 1955),[2] ist ein deutscher Verlagsmanager.[3] Von 1991 bis 2022 war er einer der Geschäftsführer sowie Mitglied des Vorstandes der taz, Die Tageszeitung.[4][5]

Werdegang

Andreas Bull wurde in Hessen als Sohn eines Juristen geboren.[2] Bull studierte Sozialpädagogik.[6] In seiner beruflichen Laufbahn arbeitete er unter anderem als Taxifahrer, Korrektor, Layouter.[2] Andreas Bull gehörte zu den frühen Befürwortern eines Genossenschaftsmodells[7] für die taz und ist seit 1991 einer der Geschäftsführer sowie Mitglied des Vorstandes der taz. Von 1991 bis zum Renteneintritt von Karl-Heinz Ruch im Jahr 2019 bildeten beide ein Geschäftsführertandem.[8] Er ist mitverantwortlich für das spezielle taz-Bezahlsystem („Soli-Preis-System“) mit drei unterschiedlichen Preisstufen (Standardpreis, Politischer Preis, Ermäßigter Preis).[9][10] Im Januar 2022 ging Bull in den Ruhestand.[11][12] Andreas Bull ist verheiratet und hat zwei Kinder.[13]

Wirken

Seit 1992[7] veröffentlicht Andreas Bull die sogenannte Bull-Analyse, in der er sich mit der geschäftlichen Situation der taz, insbesondere mit der Zahl der Abonnements, auseinandersetzt.[14][15][16] Während der finanziell schwierigen Zeiten[17] der taz um die Jahrtausendwende setzte er sich früh für virtuelle Konzepte ein.[18] Dieser Prozess der Verlagerung ins Digitale (Stand 2020) soll weiter beschleunigt werden.[19][20] 2018 prognostizierte Bull, dass die taz ab 2022 voraussichtlich nur noch am Wochenende als gedruckte Ausgabe erscheinen würde.[21][22][23][24] Die taz will für den Zeitpunkt vorbereitet sein, ab dem die Speditionskosten so hoch werden, dass eine flächendeckende Auslieferung von gedruckten Zeitungen nicht mehr möglich ist.[25][26][27]

Bei der Konzeption und dem Bau des taz-Verlagsgebäudes in der Berliner Friedrichstraße setzte sich Bull für Nachhaltigkeit ein.[28][29]

„Die ‚Taz‘ war das erste Start-up-Unternehmen.“

Andreas Bull: brand eins, Wahlverwandte, 2000,[30]

TAZ-Autorenkürzel

Das taz-Autorenkürzel von Andreas Bull ist ABU.[31]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Jan Feddersen: Personenführung #62: Andreas Bull: Ein Kümmerer – kein Aufpasser. Ihn umweht die Aura eines ziemlich fitten, drahtigen Türstehers – taz-Geschäftsführer Andreas Bull wird 60. In: www.taz.de. Die Tageszeitung, 16. März 2015, abgerufen am 9. August 2020.
  2. contrapress Satz und Druck GmbH & Co. Neue KG. Company Profile. In: www.dnb.com. Dun & Bradstreet, Inc., 2021, abgerufen am 30. März 2021 (englisch).
  3. Pressenews in Deutschland - taz-Chefredakteur Georg Löwisch wechselt zur Wochenzeitung Die Zeit. Abgerufen am 30. März 2021.
  4. Anja Maier: Es sind die kleinen Geschichten. In: www.taz.de. Die Tageszeitung, 12. März 2020, abgerufen am 19. März 2021.
  5. a b
  6. ng044: id2528 - Hochschule der Medien. In: www.hdm-stuttgart.de. Hochschule der Medien Stuttgart, 14. Juli 2017, abgerufen am 30. März 2021.
  7. Wirtschaft, Handel & Finanzen: 'taz'-Geschäftsführer Andreas Bull geht in den Ruhestand. In: Handelsblatt. 31. Januar 2022, abgerufen am 4. Februar 2022.
  8. Georg Baltissen: Keine taz mehr ...? Ohne mich! – „Andi-Abschieds-Info“. (PDF; 3,5 MB) Die Venusfalle oder der lange Weg zum Schwiegersohn. In: download.taz.de. Taz, die Tageszeitung Verlagsgenossenschaft, 25. Januar 2022, S. 40, abgerufen am 4. Februar 2022 (Seite 39).
  9. Willi Vogelpohl: Herzlichen Glückwunsch, Andi! Die Bull-Analyse oder warum es sich lohnt, für die taz hart zu arbeiten. In: taz.de. Die Tageszeitung, 12. März 2020, abgerufen am 21. März 2021.
  10. Bayerischer Journalisten Verband. Abgerufen am 24. März 2021.
  11. redaktion: Trotz trister Remissionsquoten: Darum hält die "taz" am Einzelverkauf fest | MEEDIA. 6. März 2020, abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
  12. manager magazin: "Tageszeitung": Droht Hamburg das Ende? Abgerufen am 31. März 2021.
  13. Oliver Gehrs, Hans-Jürgen Jakobs: Wer braucht die „taz“? Die linke „tageszeitung“ steckt mal wieder in der Krise – doch diesmal glaubt niemand mehr daran, dass eine bloße Abo-Kampagne das Blatt retten kann. Zwei Jahre nach dem Machtwechsel ringt das einstige Oppositionsblatt um Leser und eine neue Identität. In: magazin.spiegel.de. Der Spiegel, 2000, abgerufen am 31. März 2021.
  14. Tageszeitung, nur am Wochenende? 13. August 2018, abgerufen am 31. März 2021.
  15. Klicks gegen die Krise. In: www.berliner-wirtschaft.de. Industrie- und Handelskammer zu Berlin, 4. Mai 2020, abgerufen am 31. März 2021.
  16. Vertrieb von Zeitungen wird bald staatlich subventioniert. In: www.br.de. Bayerischer Rundfunk (BR), 15. Dezember 2019, archiviert vom Original am 15. April 2020; abgerufen am 11. August 2020.
  17. Kress.de: "taz" denkt über die Einstellung der Regionalteile nach – Andreas Bull widerspricht. Abgerufen am 26. März 2021 (deutsch).
  18. Marc Bartl: Welchen monatlichen Betrag die taz.de-Nutzer im Schnitt freiwillig bezahlen. In: kress.de. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
  19. redaktion: Künftige taz-Geschäftsführerin Lüllmann schließt Paywall aus | MEEDIA. 5. Mai 2020, abgerufen am 31. März 2021 (deutsch).
  20. Unsere taz ist den Preis wert. Abgerufen am 26. März 2021 (deutsch).
  21. Neue Führungsspitze: Wie die taz ein Machtvakuum verhindern will. Abgerufen am 26. März 2021.
  22. Hansjörg Friedrich Müller: Die «TAZ» sucht ihren Weg im Netz. In: www.nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 18. August 2018, abgerufen am 29. März 2021.
  23. nora systems Norament 825 TAZ Berlin. 23. März 2019, abgerufen am 31. März 2021 (deutsch).
  24. taz, Berlin. In: www.nora.com. nora systems, 2018, abgerufen am 31. März 2021.
  25. Rainer Kreuzer: Wahlverwandte. In: www.brandeins.de. brand eins, 2000, abgerufen am 30. März 2021.