Typ Pekari

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Typ Pekari
Die Persimmon 1973 in Hamburg
Schiffsdaten
Schiffsart Kühlschiff
Reederei F. Laeisz, Hamburg
Sloman, Hamburg
Bauwerft Deutsche Werft, Hamburg
Howaldtswerke, Hamburg
Bauzeitraum 1965 bis 1968
Gebaute Einheiten 4 + 2
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
139,10 m (Lüa)
128,00 m (Lpp)
Breite 18,00 m
Seitenhöhe 9,23 m
Tiefgang max. 7,60 m
Verdrängung 4815 Tonnen
Vermessung 6500 BRT, 3700 NRT
 
Besatzung 40
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN-Neunzylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit Abgasturbolader (K 9 Z 70/120 D)
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
11,420 PS (8 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
22,0 kn (41 km/h)
Energie-
versorgung
4 × Dieselgeneratoren
Maschinen-
leistung
1780 kVA
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 6570 tdw
Rauminhalt 8500 m³
Zugelassene Passagierzahl 6
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd +100 A 4 E

Der Kühlschiffstyp Pekari wurde Mitte der 1960er Jahre von der Deutschen Werft in Hamburg für die Reederei F. Laeisz entworfen und in vier Einheiten gebaut. 1967/68 folgten zwei leicht abgeänderte Nachbauten für die Reederei Rob. M. Sloman mit etwas höherer Antriebsleistung (12.600 PS, 22,8 kn).

Einzelheiten

Der Entwurf der sechs gebauten Einheiten fußte auf dem von derselben Werft für Laeisz gebauten Typ Puná. Der Kühlladerauminhalt betrug rund 300.000 Kubikfuß (etwa 8500 Kubikmeter). Wie schon bei den vorhergehenden Bauten, wurden die bei älteren Fruchtschiffen zur Überwachung der Ladung vorgesehenen „Fruchtalleen“ durch eine zentrale, teilautomatisierte Überwachungszentrale ersetzt. Abweichend von den vergleichbar großen, aber geringfügig älteren Schiffen Puna, Pongal und Pisang war der Pekari-Entwurf für eine deutlich höhere Geschwindigkeit ausgelegt, was außer einem leistungsstärkeren Hauptmotor eine Überarbeitung der Rumpflinien erforderte. Auch erfolgte die Aufstellung der Rettungsboote nicht mehr am hinteren Deckshaus der Ladebäume, sondern direkt mittschiffs in den Aufbauten.

Heckansicht der Persimmon (1973)

Alle sechs Einheiten wiesen auffällige Schornsteine auf. Die vier Laeisz-Einheiten erhielten überdurchschnittlich große, aber herkömmlich geformte Schornsteine. Für die Gestaltung der Schornsteinform der beiden Einheiten für Sloman führte die Deutsche Werft aufwendige Versuchsreihen durch. Die dabei entstandene Schornsteinform mit den beiden Leitprofilen machte die beiden Sloman-Einheiten weithin erkennbar und sollte für eine bessere Ableitung des Abgasstroms und eine geringere Verschmutzung der achteren Schiffsbereiche sorgen. Die Ergebnisse der Versuchsreihen führten später auch zur unverwechselbaren Schornsteingestaltung des Kreuzfahrtschiffs Hamburg und den „Schornsteinen mit Heiligenschein“ der Hamburg-Süd-Schiffe jener Jahre.

Die Schiffe des Typs fuhren alle mehrere Jahre unter deutscher Flagge und waren zwischenzeitlich in Charter amerikanischer und skandinavischer Fruchtunternehmen. Rob. M. Sloman verkaufte seine beiden Einheiten bereit 1975 an die Sowjetunion, wo sie zu Fischtransportern umgebaut wurden. Es waren die letzten Kühlschiffe dieser Reederei. Als Fischtransporter blieben die beiden Einheiten bis in die 1990er Jahre in Fahrt und wurden dann verschrottet. Die Reederei Laeisz behielt ihre vier Schiffe bis Ende der 1970er Jahre und veräußerte sie dann an Reedereien in Hong Kong und Panama, die sie bis Mitte der 1980er Jahre einsetzten und dann zum Abbruch verkauften.

Die Schiffe

Schiffe des Pekari-Typs
Bauname Bauwerft / Baunummer IMO-Nummer Auftraggeber Indienststellung Spätere Namen und Verbleib
Pekari Deutsche Werft, Hamburg / 813 6616980 F. Laeisz, Hamburg 28. September 1966 1979 United Reefer, ab 18. April 1985 in Vigo verschrottet
Pica Howaldtswerke, Hamburg / 995 6617001 F. Laeisz, Hamburg 8. Oktober 1966 1978 Grand Union, ab 21. Dezember 1985 in Aviles abgebrochen
Pirol Howaldtswerke, Hamburg / 996 6702674 F. Laeisz, Hamburg 21. Januar 1967 1979 Grand Fair
Persimmon Deutsche Werft, Hamburg / 818 6702260 F. Laeisz, Hamburg 28. Februar 1967 1979 Grand United, 1985 verschrottet
Sloman Alstertor Howaldtswerke-Deutsche Werft, Hamburg / 828 6802228 Rob. M. Sloman, Hamburg 20. Februar 1968 1975 zum Fischtransporter Akhtarskiy Liman umgebaut,[1] ab 7. September 1994 in Alang verschrottet
Sloman Alsterpark Howaldtswerke-Deutsche Werft, Hamburg / 829 6815287 Rob. M. Sloman, Hamburg 12. September 1968 1975 zum Fischtransporter Yeyskiy Liman umgebaut, ab 14. Juni 1995 in Bombay abgebrochen
Daten:[2][3]

Literatur

  • Arnold Kludas, Ralf Witthohn: Die deutschen Kühlschiffe. 1. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1981, ISBN 3-7822-0248-1.
  • Hans Georg Prager: F. Laeisz – vom Frachtsegler bis zum Bulk Carrier. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1974, ISBN 3-7822-0096-9.
  • Ralf Witthohn: Die neue deutsche Handelsflotte. Frachter, Tanker und Container. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1976, ISBN 3-7979-1870-4.

Einzelnachweise

  1. MS „Akhtarskiy Liman“ ex MS „Sloman Alstertor“ bei biedekarken.de (Memento vom 14. Oktober 2012 im Internet Archive)
  2. Lloyd's Register (verschiedene Jahrgänge)
  3. grosstonnage-Startseite (englisch)