Aachener Grund

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Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung

Rechtsform GmbH
Gründung 1973
Sitz Köln, Deutschland
Leitung Georg Heinze, Frank Wenzel
Mitarbeiterzahl 145
Umsatz 28,7 Mio. €
Branche Investmentgesellschaft
Website www.aachener-grund.de
Stand: 31. Dezember 2018
BW

Die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (kurz: Aachener Grundvermögen oder Aachener Grund) wurde gegründet, um ausschließlich katholischen Vermögensträgern in Deutschland die Möglichkeit der indirekten Anlage in Immobilien zu bieten. Heute ist sie kirchenübergreifend und Privaten geöffnet.

Sie ist als Fondsgesellschaft eine hundertprozentige Tochter der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft (ASW). Damit gehört sie mehreren katholischen Bistümern.[1][2]

Immobilien

Marmorhaus

Immobilien in gewachsener innerstädtischer Einzelhandelslage sowie Wohn- und Sozial-Immobilien (z. B. Altenpflegeheime) sind in Deutschland Schwerpunkt der Anlage. Auch werden Einzelhandelsimmobilien in der Schweiz und den Niederlanden erworben und verwaltet. Die Liegenschaften werden für den dauerhaften Bestand erworben. Der Immobilienbestand umfasste 2018 rund 376 Objekte in den Zentren deutscher Großstädte. Zu den bekannten Immobilien im Bestand zählen unteren anderem das Marmorhaus in Berlin oder das Anger 1 in Erfurt.[3] Die Warenhaus-Sanierung von Galeria Karstadt Kaufhof trifft daher mit der Vermietung von sechs Häusern auch die katholische Kirche, zumal auch Mietreduzierungen von 50 % Schließungen nicht abwenden konnten.[4] Anfang Januar 2020 hat die Aachener Grundvermögen das Projekt „Schloss Residenz Ahrensburg“ der Terragon AG erworben und ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren abschließen können.[5]

Geschäftsentwicklung

Bei der Gründung im Jahr 1973 war der Geschäftszweck, über den damals neu aufgelegten Aachener Grund-Fonds Nr. 1 ausschließlich katholischen Vermögensträgern in Deutschland die Möglichkeit der indirekten Anlage in Immobilien zu bieten. Weitere Spezialsondervermögen und mit dem Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds auch ein weiterer Publikumsfonds wurden aufgelegt. Seit 2003 werden Fonds auch für nicht-kirchliche, institutionelle Anleger aufgelegt, die überwiegend Sozialkapital angelegt haben. Private Personen können Anteile an den Investment-Fonds der Aachener Grundvermögen nicht erwerben.

Die Aachener Grund konnte seit 2006 den Wert ihrer verwalteten Sondervermögen von 1,7 Mrd. Euro auf fast 8 Mrd. Euro steigern. In diesem Zeitraum stieg die Anzahl der aufgelegten Fonds von sechs auf siebzehn. Der Immobilienbestand wuchs dagegen vergleichsweise mäßig von 235 auf 374 Objekte.[6] Darin spiegelt sich die Unternehmensstrategie wider, das Engagement auf hochwertige Top-Immobilien in 1a-Einzelhandelslagen zu konzentrieren. Im Oktober 2013 hatte man 2.400 bis 2.500 Anleger.[7]

Zum 31. Januar 2021 verwaltete die Gesellschaft in 17 dafür aufgelegten Immobilienfonds (2 Publikums-Fonds und 15 Spezial-Fonds) ein Fondsvolumen von 7,1 Milliarden Euro; das Stammkapital beträgt 10 Mio. Euro. Ende 2020 belief sich das Fondsvolumen auf rund 7,1 Mrd. Euro, der Immobilienstand auf 401 Objekte.[8]

Eigentumsverhältnisse / Beteiligungen

Die Aachener Grundvermögen verwaltet als Treuhänder 15 Immobilien-Sondervermögen. Die Sondervermögen (5,8 Mrd. €) und das Vermögen der Aachener Grundvermögen (Bilanzsumme 31,4 Mio. €) sind streng voneinander getrennt. Die Aachener Grundvermögen gehört über eine Schachtelbeteiligung zu 100 % der katholischen Kirche. Alleinige Gesellschafterin ist die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH mit Sitz in Köln. Deren Gesellschafter sind der Erzbischöfliche Stuhl zu Köln (41,5 %), der Erzbischöfliche Stuhl zu Paderborn (16 %), der Bischöfliche Stuhl zu Trier (13,5 %), der Bischöfliche Stuhl zu Münster (10,7 %), das Bistum Essen (9,4 %) und der Bischöfliche Stuhl zu Aachen (8,9 %). Der Aufsichtsrat der Aachener Grund ist ausschließlich mit Vertretern aus den Finanzverwaltungen deutscher Bistümer, der Orden und dem kirchlichen Bankensektor besetzt.[9][10]

Zur Verfolgung der Digitalstrategie der Aachener Grundvermögen wurde das Tochterunternehmen AC + X Strategic Investment 2017 gegründet. Die Aachener Grundvermögen verfolgt mit ihren Vorhaben im Bereich der Digitalisierung folgende strategische Ziele (Arbeitsprozesse verbessern, Unterstützung von Vermarktungsprozess, Dynamisierung des Unternehmens, Stärkung der Urbanen Stadt). Mit dem Mission-Statement „Urban City Lab“ wird das Ziel formuliert, an digitalen Lösungen mitzuarbeiten, die die Urbanität von Innenstädten fördern. Eine 100% Tochter der AC+X ist das 2018 gegründete Unternehmen hystreet.com. Gründungsgedanke der Aachener Grundvermögen für hystreet.com war Passantenfrequenzen für alle Marktakteure online (Datenschutzkonform in Echtzeit) zugänglich zu machen. hystreet.com hingegen liefert mit seinen Lasermessungen rund um die Uhr verlässliche Zahlen mit 99%iger Genauigkeit.[11]

Einzelnachweise

  1. Udo Feist Gute Rendite oder Wohnraum für alle? in Publik-Forum Nr. 8/2021, S. 36 ff
  2. „Exklusiv für die Kirche in Deutschland - Die Immobilie ist ein Grundpfeiler kirchlichen Vermögens“
  3. Einzelhandels-Immobilien - Auswahl aus unserem Portfolio. (Nicht mehr online verfügbar.) In: aachener-grund.de. Archiviert vom Original am 1. Mai 2018; abgerufen am 30. April 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aachener-grund.de
  4. WirtschaftsWoche zur Sanierung
  5. Einzelheiten zum Projekt
  6. Jahresabschlüsse. „Aachener“ Grundvermögen-KVG mbH, abgerufen am 22. Juli 2018.
  7. Interview Oktober 2013 mit dem Geschäftsführer
  8. Aachener Grundvermögen: Kurzprofil. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Website. AACHENER GRUNDVERMÖGEN Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, 31. Januar 2021, ehemals im Original; abgerufen am 21. Februar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.aachener-grund.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  9. Handelsregister. Registergericht Köln, abgerufen am 4. April 2012.
  10. Bericht zur Transparenzoffensive, abgerufen 29. Nov. 2013
  11. Besucher der Königstraße werden mit Lasern erfasst.

Koordinaten: 50° 57′ 16,9″ N, 6° 58′ 10″ O