Karachi/Jinnah International Airport

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Karachi/Jinnah International Airport
PK Karachi Airport asv2020-01.jpg
Kenndaten
ICAO-Code OPKC
IATA-Code KHI
Koordinaten

24° 54′ 24″ N, 67° 9′ 39″ OKoordinaten: 24° 54′ 24″ N, 67° 9′ 39″ O

Höhe über MSL 30 m  (98 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 10 km nordöstlich von Karatschi
Basisdaten
Eröffnung 1929
Betreiber Pakistan Civil Aviation Authority
Passagiere 6.196.903 (2015/16)[1]
Luftfracht 187.171 t (2015/16)[1]
Flug-
bewegungen
55.461 (2015/16)[1]
Start- und Landebahnen
07R/25L 3400 m × 46 m Beton
07L/25R 3200 m × 46 m Beton
Interieur des Passagier-Terminals

Der Karachi/Jinnah International Airport, auch Flughafen Karatschi oder Flughafen Jinnah International (englisch Jinnah International Airport) (ehemals Quaid-e-Azam International Airport; IATA-Code: KHI; ICAO-Code: OPKC; Urdu جناح بین الاقوامی ہوائی اڈہ), ist Pakistans größter internationaler und nationaler Flughafen. Er befindet sich nordöstlich von Karatschi, der größten Stadt Pakistans, in der Provinz Sindh und wurde 1929 erbaut. Der Name des Flughafens erinnert an Muhammad Ali Jinnah, den Gründer des Staates Pakistan.

Der Flughafen ist Luftfahrt-Drehkreuz für den Flagcarrier Pakistan International Airlines (PIA) und weitere kleinere Gesellschaften.

Flughafeninfrastruktur

Der Flughafen verfügt über zwei Start- und Landebahnen auf einer Höhe von 30 m ü. d. M. und hat 16 Flugsteige. Flughafenbetreiber ist die Pakistan Civil Aviation Authority. Hier können theoretisch 30 Flugzeuge gleichzeitig abgefertigt werden, jährlich werden 6 Millionen Passagiere abgefertigt (von 12 Mio. möglichen).

Der Flughafen hat ein Haupt-Terminal, das in zwei Hallen (englisch: Concourses) eingeteilt ist. Der Jinnah East Satellite Concourse wird für internationale Flüge verwendet, während im Jinnah West Satellite Concourse Inlandsflüge abgefertigt werden.[2]

Zwischenfälle

  • Am 3. März 1953 nahmen die Piloten einer De Havilland DH.106 Comet 1A (CF-CUN) der Canadian Pacific Airlines beim Start vom Flughafen Karatschi die Flugzeugnase zu steil nach oben; die Maschine schoss über das Bahnende hinaus und stürzte in ein ausgetrocknetes Flussbett. Die Maschine befand sich auf ihrem Auslieferungsflug nach Kanada. Alle 11 Insassen kamen ums Leben. Es war der erste tödliche Unfall eines Passagier-Jets.[5][6]
  • Am 5. August 1956 verunglückte eine Handley Page Hermes IVA der britischen Britavia (G-ALDK) bei der Landung auf der falschen Landebahn in Karatschi. Bei Wetterbedingungen unter den vorgeschriebenen Minimalwerten landeten die Piloten auf der viel zu kurzen Landebahn 08 des militärischen Flughafenteils Drigh Road Air Force Station statt auf der Landebahn 07 des zivilen Flughafens Karatschi. Beim Überrollen des Landebahnendes brach das Fahrwerk zusammen; die Maschine rutschte noch ein Stück auf dem Rumpf weiter und wurde irreparabel beschädigt. Ein beitragender Faktor war der defekte Scheibenwischer auf der Kapitänsseite bei dem Anflug in starkem Regen. Alle 72 Menschen an Bord überlebten, davon sechs leicht verletzt.[7][8]
  • Am 8. März 1967 verlor eine Aviation Traders ATL-98 der Compagnie Air Transport (F-BMHU) beim Start vom Flughafen Karachi wieder an Höhe und stürzte auf eine Straßenbrücke, wobei sie Rikschas und einen Lastwagen zerstörte. Das Startgewicht der voll beladenen Maschine war für die herrschenden Wetterbedingungen zu hoch. Vier der sechs Besatzungsmitglieder sowie sieben Personen am Boden kamen ums Leben.[10][11]
  • Am 8. Januar 1981 ließ sich bei einer Boeing 720-047B der Pakistan International Airlines (PIA) (AP-AXK) im Anflug auf den Flughafen von Quetta das Bugfahrwerk nicht ausfahren. Die Piloten entschieden sich daraufhin für eine Rückkehr zum Startflughafen Karachi, wo sie eine Landung mit eingefahrenem Bugfahrwerk durchführten. Alle 79 Insassen bleiben unverletzt. Das Flugzeug wurde allerdings irreparabel beschädigt.[12]
  • Am 27. November 2010 (UTC) stürzte die Iljuschin Il-76TD mit dem Kennzeichen 4L-GNI der georgischen Sun Way kurz nach dem Start vom Flughafen Karatschi in ein angrenzendes Wohngebiet. Auslöser war ein Triebwerkschaden des rechten Außenmotors (Triebwerk 4), bei dem sich dieses zerlegte und vermutlich einen Teil der Landeklappen beschädigte. Alle acht Menschen an Bord starben, am Boden weitere drei. Die Maschine war um fünf Tonnen überladen. Auf mehreren vorhergegangenen Flügen bedurfte es jeweils etlicher Versuche sowie des Einschaltens der Triebwerkenteisung, um das Triebwerk 4 überhaupt in Gang zu bekommen. Die Explosion des Motors wurde dann ausgelöst durch einen korrosionsbedingten Ermüdungsbruch in der zweiten Verdichterstufe. Im Unfallbericht wird auch darauf hingewiesen, dass die technischen Bordbücher für Flugzeug und Triebwerke nicht verfügbar waren, dass bei allen vier Triebwerke ihre vorgeschriebene Überholungszeit überfällig gewesen war und das gesamte Flugzeug seine – ohne weitere Wartung – maximal erlaubte Betriebszeit schon um sechs Jahre überschritten hatte.[13][14][15]
  • Am 22. Mai 2020 stürzte ein Airbus A320-200 der Pakistan International Airlines (AP-BLD) kurz vor der Landung ab. Das Flugzeug setzte beim ersten Landeversuch mit eingefahrenem Fahrwerk auf der Landebahn am Flughafen Karatschi auf, wobei die Triebwerke beschädigt wurden. Trotzdem wurde das auf dem Bauch rutschende Flugzeug durchgestartet. Während einer Platzrunde fielen dann beide Triebwerke aus. Aufnahmen von Augenzeugen zeigen, dass die Triebwerke an der Unterseite Schleifspuren aufwiesen. Kurz darauf stürzte der Airbus mit hochgezogener Nase 1400 Meter östlich der Landebahn in ein dicht besiedeltes Wohngebiet. Bei dem Absturz kamen 89 der 91 Passagiere und alle acht Besatzungsmitglieder ums Leben. Am Boden starb eine Person und es gab sieben Verletzte. Der Absturz wurde von mindestens zwei Überwachungskameras aufgenommen (siehe auch Pakistan-International-Airlines-Flug 8303).[16][17]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Major Traffic Flows By Airports During The Year July 2015/June 2016. (PDF) In: caapakistan.com.pk. Pakistan Civil Aviation Authority, abgerufen am 15. März 2018 (englisch).
  2. The Satellites (Memento vom 25. April 2010 im Internet Archive) auf karachiairport.com.pk, abgerufen am 15. Juni 2014.
  3. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 VT-AUG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Mai 2021.
  4. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 F-BBDS im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. August 2022.
  5. Air-Britain Archive: Casualty compendium (englisch), März 1995, S. 95/25.
  6. Unfallbericht Comet 1A CF-CUN, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2017.
  7. Unfallbericht HP Hermes G-ALDK, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2022.
  8. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 68 (englisch), März 1998, S. 98/25.
  9. Flugunfalldaten und -bericht Viscount 815 AP-AJE im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. März 2021.
  10. Unfallbericht ATL-98 F-BMHU, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  11. Tony Eastwood und John Roach: Piston Engine Airliner Production List. The Aviation Hobby Shop, West Drayton, 1996, ISBN 0-907178-61-8, S. 11.
  12. Flugunfalldaten und -bericht B-720 AP-AXK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2022.
  13. Crash: Sun Way IL76 at Karachi on Nov 28th 2010, engine fire. In: The Aviation Herald. avherald.com, 28. November 2010, abgerufen am 19. Januar 2015 (englisch).
  14. Unfallbericht IL-46 4L-GNI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2017.
  15. Flight International, 21. März 2017: Ilyushin was years beyond service life and 5t overweight (englisch), S. 14.
  16. Crash: PIA A320 at Karachi on May 22nd 2020, impacted residential area during final approach. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  17. Flugunfalldaten und -bericht A-320 AP-BLD im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 16. Februar 2022.