Borkum (Schiff, 2004)

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Borkum
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen

Explorer (2004–2006)

Schiffstyp Lotsenversetzboot
Klasse 25m SWATH@A&R
Rufzeichen DBBV
Heimathafen Emden
Eigner Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
Bauwerft Abeking & Rasmussen Schiffs- und Yachtwerft
Baunummer 6467
Stapellauf 6. Februar 2004
Verbleib im Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
25,65 m (Lüa)
Breite 13,0 m
Tiefgang max. 2,74 m
Vermessung 228 BRZ / 68 NRZ
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
2 × Elektromotoren, AEM Anhaltische Elektromotorenwerk Dessau (Typ: SE 400 M4)
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.496 kW (2.034 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
18 kn (33 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 14 tdw
Sonstiges
IMO-Nr. 8993875

Die Borkum ist ein deutsches Lotsenversetzboot. Eigner des Schiffes ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).

Das als SWATH-Schiff konzipierte Schiff wurde unter der Baunummer 6467 auf der Abeking & Rasmussen Schiffs- und Yachtwerft in Lemwerder als Explorer für das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung gebaut. Die Kiellegung des Schiffes fand am 21. März 2003, der Stapellauf am 6. Februar 2004 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 3. März 2004. Im Mai 2004 wurde es in Dienst gestellt.[1]

Geschichte

Das Schiff wurde durch ein Konsortium, an dem neben Abeking & Rasmussen auch die Lürssen Werft sowie Atlas Elektronik und EADS beteiligt waren, gebaut und ausgerüstet. Bei dem Bau wurde auf die SWATH-Technologie, die bereits für den Bau von Lotsenstations- und versetzbooten angewandt worden war, zurückgegriffen. Modifikationen waren u. a. für die Aufnahme des Sonars und den Einbau des Marineequipments nötig.[1]

Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung nutzte das Schiff in der Nord- und Ostsee für die Erprobung ferngesteuerter Minenjagdgeräte.[2] Das Schiff diente dabei im Rahmen des Projektes „Minenjagd 2000“ als Testfahrzeug für eine als „Seepferd“ bezeichnete unbemannte Minenjagddrohne,[3] von denen laut Projektplanung später jeweils zwei Einheiten von zur Führungsplattform Klasse 334 umgerüsteten Minenjagdbooten der Kulmbach-Klasse (Klasse 333) gesteuert werden sollten. Die „Seepferd“-Drohnen wiederum sollten ihrerseits mit kleinen Unterwasserdrohnen, „Seewolf“ und „Seefuchs“, zur Minenbekämpfung ausgerüstet werden.[4][5]

Nachdem das Projekt im Herbst 2005 aufgegeben worden war,[6] ging das Schiff an das damalige Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (jetzt: BMDV), das es 2006 zum Lotsenversetzboot umbauen ließ und in Borkum umbenannte. Das Schiff wird von der Lotsenbrüderschaft Emden in der Ems­mündung eingesetzt,[7] nachdem es zunächst in erster Linie als Versetzboot des Lotsenstationsschiffes Weser in der Weser­mündung zum Einsatz kam.

Literatur

  • Heinrich Schütz: Den Marineschiffbau in Deutschland mitgestaltet. Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN 978-3-8423-5084-7.

Weblinks

Commons: Borkum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Aufschwimmen des 25M SWATH@A&R „Explorer“ (PDF; 103 kB), Pressemitteilung von Abeking & Rasmussen, 2. Februar 2004. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  2. „Explorer“ jagt Minen, Hamburger Abendblatt, 19. Mai 2004. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  3. Werft Abeking & Rasmussen steigt bei Marine-Projekt ein, Die Welt, 29. Juli 2002. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  4. Heinrich Schütz: Bleibt die Seeminenabwehr eine Kernfähigkeit der Deutschen Marine? (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today), Europäische Sicherheit, April 2009. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  5. Klaus Karrasch: Investitionen für die Deutsche Marine (Memento vom 30. Oktober 2007 im Internet Archive), Europäische Sicherheit, Juli 2001.
  6. Günter Kleinert: Zukunft der Seeminenabwehr – Eine Analyse aus rüstungstechnischer Sicht, GlobalDefence.net, 4. Mai 2009. Abgerufen am 13. September 2017.
  7. „Frya“ unterstützt Arbeit der Emslotsen (PDF; 50 kB), Pressemitteilung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, 23. Juni 2011. Abgerufen am 20. Januar 2012.