Diskussion:Längenproblem

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Genauigkeitsüberlegungen

Eigentlich stehen die Daten auch schon im Artikel. Trotzdem sollte man die Sache doch noch eindringlicher verdeutlichen: Eine Seemeile ist definitionsgemäß eine Bogenminute; in Äquatornähe wird dieser Längenunterschied in knapp vier Sekunden zurückgelegt, d. h. die Erde rotiert am Äquator mit etwas mehr als Schallgeschwindigkeit. Ein Zeitfehler von einer Minute führt somit zu einem Positionsfehler von fast 30 km, und es addieren sich dabei die Fehler des Chronometer sowie der astronomischen Messungen, denn es ist, besonders auf Schiffen, gar nicht trivial, z. B. den genauen Kulminationszeitpunkt zu erwischen. (Vermutlich macht man eine Reihe von Deklinationsmessungen und approximiert dann eine Ausgleichsparabel durch die Meßpunkte.) Das macht die Chronometermethode doch reichlich fragwürdig: eine gute mechanische Taschenuhr hat heutzutage immer noch einen täglichen Gangfehler von bis zu 5 Sekunden, und besser waren die damaligen Schiffschronometer bestimmt auch nicht. (Mit bezahlbaren Quarzuhren für den alltäglichen Gebrauch kommt man auf ca. 1 Sekunde pro Tag.) Nach einer mehrmonatigen Reise, sagen wir: nach hundert Tagen, hat man also ggf. einen Fehler von ca. 500 Sekunden oder rund zehn Minuten, was dann zu Positionsfehlern von ca. 250 km führt. Das ist ja wohl in jeder Hinsicht indiskutabel. Wie haben die das denn nun trotzdem hingekriegt? Vermutung: mit Korrekturtabellen für die Chronometer. Ich habe mal ein älteres Handbuch für Amateurastronomen gelesen, in dem folgendes "Rezept" für das Time-keeping angegeben war: man beschaffe sich (oder habe) eine gute Taschenuhr (damaliger Stand der Technik waren die Eisenbahneruhren) und ziehe die täglich zur gleichen Zeit nicht ganz auf und verwahre sie ansonsten gepolstert in einer Schublade in einem klimatisierten (=geheizten) Wohnraum. Täglich zur Mittagszeit nehme man sie sich vor und notiere Punkt 13 Uhr (anhand des Zeitzeichens aus dem Radio als Zeitreferenz) ihren Stand. Diesen "Stand", also die Abweichung der angezeigten Uhrzeit von der Referenzzeit (auf keinen Fall die Uhr stellen!), trage man graphisch über der Zeit auf und bastele da eine Ausgleichsgerade hinein. Damit hat man dann praktisch eine Korrektur der Gangabweichung. Als "echte" Fehlerquelle verbleibt dann nur noch der unsystematische Fehler, also die Streuung der Meßpunkte um die Ausgleichsgerade. (Ich habe das nie gemacht, sondern mir zuerst eine Quarz- und dann später eine Funkuhr gekauft.) Und irgendwie so müßte man wohl auch mit den Chronometer vorgegangen sein: zuerst nur kuze Ausbildungs-, Erprobungs- und Übungsfahrten in den Heimatgewässern, nach denen regelmäßig die Chronometeranzeige mit den astronomisch kontrollierten Normaluhren verglichen und die entsprechenden Korrekturtabellen angelegt wurden, und wenn man dann nach längerer Erprobungszeit Vertrauen zu den Chronometern gefaßt hatte, dann ging's damit auf Große Fahrt. Kann dann sein, daß das Chronometer bei der Heimkehr eine Viertelstunde falsch ging - die richtige Zeit und damit die Längen war aber aufgrund der gewonnenen Korrekturtabellen trotzdem wesentlich genauer bekannt. Ich finde, das sollte auch mal etwas detaillierter behandelt werden. Außerdem dürfte es auch sowas wie einen "Zeitdienst" gegeben haben: Schiffe, die frisch aus der Heimat kamen, brachten auch eine genauere Zeit mit und konnten sie an andere Einheiten weitergeben. Auf die Dauer wurden damit dann auch die Längen von fernen Landmarken immer genauer bekannt und konnten ihrerseits als Zeitreferenz dienen. --77.3.33.43 22:32, 9. Mär. 2022 (CET)

Überarbeitung des Abschnitts Schiffsuhr

Der Abschnitt enthielt weitgehend die geschichtsklitternde Darstellung von Dava Sobel zu den Vorgängen um Harrison und den Längenpreis; er musste grundsätzlich überarbeitet werden. Entfernt habe ich auch den Satz, wer den Begriff "Chronometer" eingeführt hat; das war ein "Jeremy Thacker" im Jahr 1714. --Wolfgang Köberer (Diskussion) 17:31, 26. Aug. 2022 (CEST)