Ginlo

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ginlo
Basisdaten

Entwickler Ginlo.net GmbH
Erscheinungsjahr 2018
Aktuelle Version 5.0.6
(11. Jan. 2022)
Betriebssystem Android, iOS, Windows, macOS, Linux
Programmiersprache Java (Android), C++ (iOS)
Kategorie Instant Messaging
Lizenz Apache 2.0 (Android, iOS)
deutschsprachig ja
www.ginlo.net

Ginlo (Eigenschreibweise ginlo) ist ein deutscher, auf Datensicherheit ausgerichteter Instant-Messaging-Dienst für Unternehmen und Privatpersonen. Er basiert technisch auf dem früheren Messenger SIMSme der Deutsche Post AG und wird seit Januar 2020 von der Münchner Ginlo.net GmbH betrieben und entwickelt. Als besonderes Merkmal der Anwendung gilt neben der Vollverschlüsselung aller Daten auf Servern und Endgeräten das parallele Angebot von zwei Messengern (Ginlo Privat und Ginlo Business), die technisch kompatibel, aber auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Zielgruppen individuell ausgerichtet sind. Beide Lösungen sind DSGVO-konform.

Schwerpunkt bei der Entwicklung von Ginlo ist die möglichst schnelle Implementierung einer vollständig datensicheren Verbindung zwischen zwei Personen oder einer Organisation und Person. Zu diesem Zweck wurde im Herbst 2021 das Projekt Ginlo now! eingeführt, das die Einladung neuer Nutzer mittels QR-Code ermöglicht und diese direkt mit dem/der Einladenden verbindet.

Ginlo-Apps

Ginlo Privat

Die App ist kostenfrei und für Smartphones mit den Betriebssystemen iOS (ab Version 12) und Android (ab Version 5) in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Türkisch verfügbar.

Funktionen

  • Vollverschlüsselung auf dem Übertragungsweg und auf dem Gerät selbst
  • Echtzeit-Messaging
  • Einzel- und Gruppenchats
  • Audio- und Video-Konferenzen
  • Gruppenmitgliedschaft nur durch angenommene Einladung[1]
  • Senden und Empfangen gängiger Dateiformate (z. B. PDF, PPTX, DOCX, XLSX)
  • Teilen von Bildern, Videos, Sprachnachrichten und Standorten
  • Kommentarfunktion im Chat
  • Versand von Nachrichten mit hoher Priorität
  • Versand selbstzerstörender oder zeitversetzter Nachrichten
  • Kommunizieren mit „Ginlo-Business“-Kontakten
  • Einladen und Verifizieren von Kontakten durch QR-Code-Scan
  • Automatisiertes Backup
  • Abonnieren von Content-Channels

Ginlo Business bietet (mit Ausnahme der Möglichkeit eines Abonnements von Content-Channels) dieselben Funktionen wie Ginlo, bringt zudem spezielle Erweiterungen für den Einsatz in Organisationen mit.

ginlo Business

Ginlo Business besteht aus zwei Komponenten. Der Messenger Ginlo Business ist für Smartphones mit den Betriebssystemen Android (ab Version 5) und iOS (ab Version 12), als Web-Browser-Client und als Desktop-Anwendung für Windows, MacOS und Linux verfügbar. Die Webanwendung Ginlo Management Cockpit dient als Administrationstool für die zentrale Verwaltung der Anwendung. Beide Anwendungen unterstützen die Sprachen Deutsch und Englisch, die Smartphone-App zusätzlich auch Türkisch.

Funktionen

Zusätzlich zu den Funktionen von Ginlo:

  • Individueller oder durch ein Management-Cockpit regulierter Betrieb
  • In-App-Lizenzkauf
  • Erweitertes Adressbuch der Organisation
  • Abwesenheitsnotizen
  • Dateibrowser für sicheren Zugriff auf alle über Ginlo Business geteilten Dokumente und Medien
  • Synchrone Nutzung auf bis zu 10 Geräten

Funktionen des ginlo Management Cockpits

  • Nutzer- und Lizenzverwaltung
  • Sicherheits- und Compliance-Einstellungen
  • Zentrale Gruppen-&-Info-Channels
  • Reporting-Dashboard
  • App-Design-Konfiguration
  • Mobile-Device-Management

Datenschutz

Die in Ginlo realisierte Vollverschlüsselung basiert auf zwei Komponenten:

Lokale Verschlüsselung

Lokale (oder Client-seitige) Daten, wie zum Beispiel Nachrichten, Kontakte, Dateien, werden auf dem Gerät des Nutzers in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Deren Schlüssel wird zufällig generiert und in einem systemspezifischen Schlüsselring ausschließlich lokal auf dem Gerät hinterlegt. Der Nutzer vergibt ein Gerätepasswort zum Schutz des Schlüsselrings.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Alle Kommunikationsinhalte und persönliche Daten, die mit anderen Ginlo-Privat- oder Ginlo-Business-Nutzern ausgetauscht werden, sind mit AES-256 / RSA durchgehend Ende-zu-Ende verschlüsselt.

Geschichte

Veröffentlichung durch Brabbler AG

Ginlo startete 2017 für private Nutzer in die Betaphase. Entwickelt wurde das Programm von der Brabbler Secure Message and Data Exchange AG, die 2015 von den GMX-Gründern Karsten Schramm, Eric Dolatre und Peter Köhnkow gemeinsam mit Jörg Sellmann gegründet worden war.[2]

Im Januar 2018 wurde mit Ginlo @work (später Ginlo Business) eine kostenpflichtige Version für Unternehmen veröffentlicht.

Übernahme von SIMSme

Am 13. März 2019 wurde bekanntgegeben, dass die Brabbler AG den Konkurrenten SIMSme der Deutschen Post AG übernehmen werde. Im Zuge dessen beteiligte sich diese mit 10 % an Brabbler.[3][4] SIMSme war ein plattformübergreifender Instant-Messaging-Dienst, den die Deutsche Post AG 2014 veröffentlichte. SIMSme gab es in zwei Versionen, eine kostenlose für Privatanwender und eine kostenpflichtige Version für geschäftliche Nutzer, die den kostenlosen Dienst refinanzierte.

Die Marke SIMSme wurde im Juni 2019 in die Ginlo-Marke überführt.[5]

Für das Hosting von Ginlo, wie von SIMSme zuvor auch, werden Server in Deutschland verwendet.[6]

Insolvenz der Brabbler AG

Am 5. November 2019 gab Brabbler bekannt, dass der Dienst Ende 2019 eingestellt werde, da kein Investor gefunden worden sei. Das Amtsgericht München (Insolvenzgericht) hat mit Beschluss vom 31. Oktober 2019 das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmens eröffnet und die Eigenverwaltung angeordnet.[7][8]

Übernahme durch die ginlo GmbH

Seit Februar 2020 ist die von Schramm neu gegründete Ginlo Gesellschaft für Datenkommunikationsdienste mbH Betreiber des Dienstes.[9][10]

Trivia

„ginlo“ ist ein Anagramm von „login“.

Einzelnachweise

  1. WhatsApp-Alternativen: Messenger im Überblick. Verbraucherzentrale NRW e.V., 5. Mai 2022, abgerufen am 30. Juli 2022.
  2. Die Brabbler AG startet den Betatest ihrer Kommunikations-App ginlo. In: StartupValley Magazine. 18. Juli 2017, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch, anhand von Material einer PR-Agentur).
  3. Deutsche Post verkauft ihren Messenger SIMSme an die Brabbler AG. Deutsche Post DHL Group, 13. März 2019, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch).
  4. Deutsche Presse-Agentur: Brabbler AG greift zu: Post verkauft Messenger-Dienst SIMSme. Wirtschaftswoche, 13. März 2019, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch).
  5. Deutsche WhatsApp-Alternative ginlo gibt Nutzern ihre Privatsphäre zurück. Finanznachrichten, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch, unter Verweis auf eine PR-Agentur).
  6. Wie die GMX Gründer die Kommunikationsplattform ginlo entwickelt haben. In: StartupValley Magazine. 22. Februar 2018, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch, anhand von Material einer PR-Agentur).
  7. Bekanntmachung Amtsgericht München. Amtsgericht München, 5. November 2019, abgerufen am 5. November 2019.
  8. Volker Weber: Deutsche WhatsApp-Alternative ginlo (SIMSme) stellt den Betrieb ein. heise online, 5. November 2019, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch).
  9. Über uns. ginlo.net Gesellschaft für Datenkommunikationsdienste mbH, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch).
  10. ginlo.net. ginlo.net Gesellschaft für Datenkommunikationsdienste mbH, abgerufen am 2. Februar 2020 (deutsch): „Derzeit läuft der Reaktivierungsprozess für unsere Produkte in den App-Stores. Wir arbeiten intensiv daran, Ihnen die ginlo-Apps so schnell wie möglich wieder zur Verfügung zu stellen.“