Christoph Hainz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. August 2022 um 14:10 Uhr durch imported>Schnellbehalter(962982) (→‎Besondere alpinistische Leistungen: erstbegehungen 2000 etwas gekürzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Christoph Hainz (* 23. Juli 1962 in Mühlwald) ist ein Südtiroler Extrembergsteiger.

Leben

Hainz ist seit 1990 staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, seit 1998 im Ausbildungsteam der Südtiroler Berg- und Skiführer und seit 1999 Sportkletter- und Canyoning-Lehrer. Er lebte von 1995 bis 2011 mit seiner damaligen Frau Claudia in Reischach, Südtirol. Seit 2011 lebt er in Nasen, ebenfalls Südtirol. Er hat einen Sohn und eine Tochter.

Obwohl er sich erst mit 20 Jahren ernsthaft für die Berge zu interessieren begann, führte Christoph Hainz bisher über 2000 Bergtouren durch, kletterte Routen bis zum Grad X/X+, Mixedrouten bis zum Grad M13[1] und bewältigte auch zahlreiche alpine Routen bis zum 10. Schwierigkeitsgrad sowie die Eiger-Nordwand free solo in 4,5 Stunden. Zu seinen besonderen Leistungen zählen auch die schnellste Solo-Begehung des Fitz Roy in Patagonien in 9 Stunden und die Erstbegehung des Shivling-Nordpfeilers zusammen mit Hans Kammerlander in Indien. Die Superdirettissima in der Nordwand der Großen Zinne kletterte er im Winter solo in 8 Stunden. Als Sportkletterer war er in zahlreichen Ländern wie z. B. Australien, den USA, Südamerika, Kanada, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Jordanien, Marokko, Südafrika, Österreich und Slowenien unterwegs. Er gewann sieben Mal in Folge bei nationalen und internationalen Bergführermeisterschaften. Zusammen mit dem Schweizer Roger Schäli eröffnete er im Oktober 2007 eine neue Route in der Eiger-Nordwand – Magic Mushroom – mit 21 Seillängen, 600 Klettermetern und der Bewertung 7c. In den Dolomiten eröffnete er an die 40 Erstbegehungen bis zum Schwierigkeitsgrad X.[2]

Besondere alpinistische Leistungen

Winterbegehung der „Kofler-Mutschlechner“ Gardenaccia (VII-)
  • 1989 Winterbegehung der „Messner“ Kreuzkofel-Mittelpfeiler (VII+)
Eiger-Nordwand
Erstbegehung „Geierwally“ Geierwand/Höhlensteintal (VIII)
  • 1990 Erstbegehung an der Geierwand/Höhlensteintal, an der Murfreidspitze/Sella (2), an der Cima Scotoni SW-Wand/Fanis, am Unterebenkofel/Sextener und am Piz Miara-Vorgipfel/Sella
  • 1991 Erstbegehung: „Geierhochzeit“ Geierwand/Höhlensteintal (VII-)
Erstbegehung: „Hexenbeisser“ Hoher Zwölfer, Sextener (VIII A2)
Erstbegehung: „Kein Rest von Sehnsucht“ Civetta NW-Wand (VIII-)
Variante zur Palfraderroute / Geierwand (VI+)
1. Wiederholung des „Claudio-Barbier-Gedächtnisweges“ Große Zinne-Nordwand (IX-)
"Salathe" am El Capitan (Yosemite)
1. freie Begehung „Meyer-Schliessler“ Peitlerkofel (VIII-)
1. freie Begehung „Molin“ Hoher Zwölfer, Sextener (VIII)
Erstbegehung „Zombie“ Cima del Lago Fanis (VII+)
Erstbegehung Shivling direkter Nordpfeiler mit Hans Kammerlander (VII/WI4)
Erstbegehung „Friedl Mutschlechner und Carlo Grossrubatscher–Gedächtnisweg“ Kreuzkofel (IX-)
Erstbegehung „Auf die Felsen, ihr Affen“ Kreuzkofel (VIII)
"Maestri-Route" 1. freie Begehung Rotwand/Rosengarten (VIII+)
  • 1995 Erstbegehung „Ride mit the camel“ Jebel Rum/Jordanien (VIII)
  • 1996 Erstbegehung „Das Phantom der Zinne“ Große Zinne-Nordwand (IX+)
Erstbegehung „Südtiroler Profil“ in Ulumertorsuaq/Grönland (IX)
  • 1997 Solo-Winterbegehung der Superdirettissima „Sachsenweg“ an der Große-Zinne-Nordwand (A2/A3) in 8 Stunden
  • 1998 Erstbegehung „Alpenliebe“ Westliche Zinne-Nordwand (IX)
  • 1999 Hochtobleisfall in Rein in Taufers (WI-/7-)
Wiederholung „Highlander“ Gasteinertal (M8+/WI6)
1.Winterbegehung des „Claudio-Barbier-Gedächtnisweges“ Große Zinne-Nordwand (IX-)
  • 2000 Erstbegehung „Ötzi trifft Yeti“ Kleine Zinne (VIII+)
Wiederholung der „Symphonie de libertè“ in der Eiger-Nordwand/Genfer Pfeiler (X-)
Erstbegehung der Mixedroute „Pustertaler Halbgefrorenes“ Rein in Taufers (VIII-/WI6/M4)
Erstbegehung der Mixedroute „Zapfenlos“ in Rein in Taufers (VIII-/WI6/M3)
  • 2001 Erstbegehung „Beer drinking“ Prags/Südtirol (WI5/M9)
Erstbegehung „Rondo Veneziano“ Torre Venezia Südliche Civetta (IX-)
Erstbegehung „Ei des Kolumbus“ Marmolada Südwand (VII/A3)
  • 2002 Erstbegehung „Moulin Rouge“ an der Rotwand/Rosengarten im Juni mit Partner Oswald Celva (IX-), erster Rotpunkt-Durchstieg am 14. September.
  • 2003 1. Wiederholung von „Fly in the wind“ (M 10), der derzeit schwersten Mixedroute Südtirols am 14. Januar (Erstbegehung 2002 durch Kurt Astner)
Eiger-Nordwand im Alleingang am 24. März über die Heckmair-Route in nur 4½ Stunden
  • 2004 Erstbegehung „Donnafugata“ am Torre Trieste (7a, A2 bzw. 8a)
  • 2005 Erstbegehung Mixedroute „Misch ich fix“, Höhlensteintal (M10+)
  • 2006 Erstbegehung der 18-Seillängenroute „Tartarugo“ am Asta nunaat Ostgrönland (7b, A2)

Buchpublikation

  • Christoph Hainz: Ausstieg in die Senkrechte, BLV-Verlag, München 2005. ISBN 3-405-16988-7.
  • Christoph Hainz / Jochen Hemmleb: Nur der Berg ist mein Boss. Das Leben des Südtiroler Extremkletterers und Bergführers, Tyrolia-Verlag, Innsbruck 2019. ISBN 978-3-7022-3753-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mixed M13 mit 46 Jahren. Abgerufen am 13. Dezember 2014.
  2. Christoph Hainz, Erfolge. Abgerufen am 13. Dezember 2014.