Diskussion:Dessauer Abendmahl

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Geburtsjahr von Johannes, Kurfürst von Sachsen (1467–1532)

Auf seiner "Hauptseite" (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_der_Best%C3%A4ndige) steht 1468 und nicht 1467 wie hier. Könnte dies jemand richtigstellen/ändern? --Christoph Gurlitt (Diskussion) 19:31, 29. Jan. 2018 (CET)

ungeklärte Person links vor dem Mundschenk

Handelt es sich bei dieser Person möglicherweise um Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin (auch Hans von Küstrin), dessen Schwester Margareta von Brandenburg im Jahre 1534 Johann IV. (Anhalt-Zerbst) geheiratet hat, den Bruder von Georg III. (Anhalt-Plötzkau)? Johann von Küstrin, Margareta von Brandenburg, Georg III. und Johann IV. sind auch gemeinsam mit Martin Luther, Philipp Melanchthon & Co. auf dem Bild "Taufe Christi" von Lucas Cranach dem Jüngeren dargestellt. --SMi (Diskussion) 05:20, 25. Aug. 2022 (CEST)

Interessant ist auch, dass es möglicherweise Johann von Brandenburg-Küstrin ist, der in den Sagen der Wenden/Sorben sowohl als Dr. Faust, als auch als "Markgraf Hans", der Zauberer, der mit dem Teufel im Bunde ist, überliefert wird[1]. Der Herr, der dem Markgrafen gerade ein Weinglas reicht, wird zwar mit dem Maler selbst identifiziert, aber weil er einen Ring mit einer (für die Familie zwar typischen) "geflügelten Schlange" trägt („meine Muhme, die berühmte Schlange“), könnte dies auch ein Bild vom Teufel (Mephistopheles) sein, mit dem sich Dr. Faust eingelassen hat. Zumindest ist er dem Maler möglicherweise so erschienen oder er hat ihn sich so vorgestellt? Wobei bei den Bildern von Cranach d. J. auffällt, dass insbesondere Frauen (über die dargestellten Epochen hinweg) immer auf eine ähnliche Weise dargestellt werden. Demzufolge lässt sich schlecht bewerten, wie nah am Original die Darstellungen der anwesenden Personen sind - bei dieser Zusammenkunft, die wohl so auch eher in einem übertragenden Sinn stattgefunden hat.

Zumindest wurde dem Markgrafen von verschiedenen Zeitgenossen wohl ein solcher Teufelspakt zugeschrieben. Vielleicht fühlte sich Johann auch zwischen dem Katholizismus seines Vaters und dem "verfeindeten" Protestantismus seiner Mutter derart hin- und hergerissen, dass er folglich seinen ganz eigenen Weg beschritten hat. Möglicherweise wurde die Darstellung auch absichtlich so gewählt, weil der Fauststoff zu dieser Zeit allgemein an Bekanntheit gewonnen hat und weil die Menschen jener Zeit in Name und Wirken des Johann (Hans) von Küstrin (Aufkommen des Protestantismus und die damit verbundene Transformation des Weltbildes) gewisse Parallelen zu der Faust-Geschichte erkannt haben könnten.

Noch zu erwähnen sei, dass Philipp Melanchthon, der ihm auf dem Bild gegenüber sitzt, einst wohl über Faust gesagt hat:

„Ich hab einen gekennet mit nammen Faustus von Kundling, ist ein kleines stettlein nicht weit von meinem Vatterland.“

Philipp Melanchthon, in: Johannes Manlius, Locorum Communium Collectanea, Basel 1563, S. 42ff.

- auch wenn nicht gesichert ist, ob hier tatsächlich dieser Dr. Faust gemeint ist - selbst, um welchen Ort es sich bei Kundling tatsächlich handelt. Es gab jedoch eine Bekanntschaft zwischen Johann von Küstrin und Herzog Ulrich von Württemberg bzw. mit seinem Sohn Herzog Christoph von Württemberg. Es sind mehrere Briefe erhalten, die dies belegen.[2] Beide gehörten auch dem Schmalkaldischen Bund an und waren wahrscheinlich sogar miteinander befreundet. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass er sich zeitweise in seiner Nähe aufgehalten oder dort sogar über einen längeren Zeitraum gewohnt hat. Johann von Brandenburg-Küstrin stammt überdies hinaus auch vom Geschlecht der Hohenzollern ab. --SMi (Diskussion) 10:02, 31. Aug. 2022 (CEST)

  1. vergl. "Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche, Gesammelt und Nacherzählt von Dr. Phil. Edmund Veckenstedt", 1880 Graz, S.91-92, S.93ff
  2. https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/102111553