Eduard Dämel

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Eduard Dämel, CdV von Joh. Steffen, Hamburg, o. J. (ca. 1879)

Carl Friedrich Eduard Dämel (* 1822 in Hamburg; † 3. September 1900 ebenda[1]) war ein deutscher Entomologe, Forschungsreisender und Naturalienhändler.

Leben

Eduard Dämel unternahm 1852 bis 1860 und 1866 bis 1867 drei Forschungsreisen, zwei davon nach Australien und eine auf die Fidschi-Inseln. In Australien waren seine Aufenthaltsorte Sydney (1852–1858), Westaustralien (1859), Port Curtis (1860), Port Denison und Rockhampton (Februar bis Mai 1866) und Cap York (Mai bis Dezember 1866).[2] Nach seiner Rückkehr betrieb Dämel in Hamburg einen Handel mit Naturalien[3] und war als Assistent am Museum Godeffroy tätig.

1871 fuhr Dämel als Forschungsreisender für das Museum Godeffroy erneut nach Australien, um Artefakte zu sammeln. Er kam im November in Sydney an. Weitere Aufenthaltsorte auf dieser Reise waren ab März 1872 Rockhampton, ab Juli 1872 Peak Downs, ab Mai 1873 Rockhampton, ab Dezember 1873 Gayndah und von Mai 1874 bis Februar 1875 wieder Sydney.[2] Gesammelte Exemplare schickte Dämel nach Hamburg zum Museum Godeffroy. Es kamen unter anderem etwa 40.000 gesteckte Insekten an.[4] Dämel kehrte im Mai 1875 aus Australien zurück.[5] Er betrieb wieder seine Naturalienhandlung, zunächst in der Annenstraße[6] und später in der Bernhardstraße[7]. Unter gleicher Anschrift war der letzte Kustos des Museum Godeffroy C. A. Pöhl in den Adressbüchern verzeichnet.[8]

Dämel handelte mit Exemplaren, die der Schweizer Entomologe Jacob Boll zusammengetragen hatte. Boll war in die USA ausgewandert und in Texas als Sammler tätig.[9]

Von Dämel gesammelte Exponate befinden sich in verschiedenen wissenschaftlichen Sammlungen, beispielsweise der Humboldt-Universität zu Berlin[10] und der Harvard University.[11][12]

Tier- und Pflanzennamen

Jalmenus daemeli

Um seine Verdienste für die Wissenschaft zu würdigen wurden Tiere und Pflanzen nach Dämel benannt. Nachfolgend beispielhaft eine Auswahl:

  • Schlange Hemiaspis damelii oder Hoplocephalus damelii[13]
  • Schmetterling Daemel’s Blue Jalmenus daemeli
  • Käfer Nyctozoilus daemeli[14]
  • Weichtier Planorbis daemeli
  • Ameise Polyrhachis daemeli
  • Australischer Waldfrosch Rana daemeli
  • Fisch Serranus daemeli
  • Pflanze Toechima daemelianum
  • Spinne Xysticus daemeli

Literatur

  • J.D.E. Schmeltz: Internationales Archiv für Ethnographie. Band XIII. Buchhandlung und Druckerei vormals E. J. Brill, Leiden 1900, S. 216 (archive.org – Necrolog).
  • Die Forscher des Museum Godeffroy – Biographien, VI. Eduard Dämel in: Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereines in Hamburg. Birgit Scheps: Das verkaufte Museum. Die Südsee -Unternehmungen des Handelshauses Joh. Ces. Godeffroy & Sohn, Hamburg, und die Sammlungen „Museum Godeffroy“, Goecke & Evers, Keltern, Weiler, 2005, ISBN 3-937783-11-3, S. 131–134, (Inhaltsverzeichnis PDF).

Weblinks

  • Eckhard K. Groll: C. F. Eduard Dämel. In: Biografien der Entomologen der Welt. Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut, 2013, abgerufen am 21. August 2014.
  • Council of Heads of Australasian Herbaria: Dämel, C. F. Eduard (c. 1821–1900). In: Biographical Notes. Australian National Herbarium, abgerufen am 21. August 2014.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister StA Hamburg 2, Nr. 1472/1900
  2. a b Georg Semper: Beitrag zur Rhopalocerenfauna von Australien. In: Journal des Museum Godeffroy. Heft XIV. L. Friederichsen & Co., Hamburg 1879, S. 138 (biodiversitylibrary.org).
  3. Hamburgisches Adressbuch für 1870. Hermann’s Erben, Hamburg, S. 72 (uni-hamburg.de). @1@2Vorlage:Toter Link/agora.sub.uni-hamburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. J.D.E. Schmeltz: Kleine Mittheilungen aus dem Museum Godeffroy: III. Sendungen von E. Dämel. In: Journal des Museum Godeffroy. Heft VIII. L. Friederichsen & Co., Hamburg 1875, S. 137 (biodiversitylibrary.org).
  5. Nachrichten über die Reisenden des Museums. In: Journal des Museum Godeffroy. Heft XII. L. Friederichsen & Co., Hamburg 1876, S. 176 (biodiversitylibrary.org).
  6. Hamburgisches Adressbuch für 1877. Hermann’s Erben, Hamburg, S. 88 (uni-hamburg.de).
  7. Hamburgisches Adressbuch für 1879. Hermann’s Erben, Hamburg, S. 67 (uni-hamburg.de). Es scheint sich aber hierbei um einen Sohn zu handeln, da die Initialen nicht mehr „C.F.E.“, sondern nur noch „E.“ sind.
  8. Hamburgisches Adressbuch für 1879. Hermann’s Erben, Hamburg, S. 285 (uni-hamburg.de).
  9. Eckhard K. Groll: Jacob Boll. In: Biografien der Entomologen der Welt. Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut, 2013, abgerufen am 21. August 2014.
  10. Seegurke, Feuchtpräparat. In: Wissenschaftliche Sammlungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Abgerufen am 21. August 2014.
  11. Index of Botanical Specimens. 00078715. In: Harvard University Herbaria & Libraries. Abgerufen am 21. August 2014.
  12. Index of Botanical Specimens. 00014084. In: Harvard University Herbaria & Libraries. Abgerufen am 21. August 2014.
  13. Albert Günther: Descriptions of new species of Reptiles from Australia, collected by Hr. Dämel for the Godeffroy Museum. In: Journal des Museum Godeffroy. Heft XII. L. Friederichsen & Co., Hamburg 1876, S. 46 (biodiversitylibrary.org).
  14. G. Haag-Rutenberg: Neue Heteromeren aus dem Museum Godeffroy. In: Journal des Museum Godeffroy. Heft XIV. L. Friederichsen & Co., Hamburg 1879, S. 117 (biodiversitylibrary.org).