Silbermeerkatze

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Silbermeerkatze

Silbermeerkatze (Cercopithecus doggetti)

Systematik
Überfamilie: Geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
Tribus: Meerkatzenartige (Cercopithecini)
Gattung: Meerkatzen (Cercopithecus)
Art: Silbermeerkatze
Wissenschaftlicher Name
Cercopithecus doggetti
Pocock, 1907

Die Silbermeerkatze (Cercopithecus doggetti) ist eine Primatenart aus der Gattung der Meerkatzen (Cercopithecus) innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Sie wurde erst 2001 als eigene Art anerkannt, wird aber häufig noch als Unterart der Diademmeerkatze (C. mitis) geführt.[1][2] Ihr kleines Verbreitungsgebiet umfasst eine am Eduardsee und der Nordspitze des Tanganjikasees gelegene Region im Osten der Demokratischen Republik Kongo, Teile von Ruanda und Burundi, den Süden Ugandas und reicht bis in das nordwestliche Tansania (Kagera).[3]

Merkmale

Die Silbermeerkatze ähnelt der Diademmeerkatze, unterscheidet sich aber durch das silbergraue Rückenfell. Ihr übriges Fell ist meist blaugrau gefärbt. Die Kopfoberseite, der Nacken und das letzte Drittel des Schwanzes sind schwarz. Die Haare sind an der Basis grau und anschließend fünf- bis neunmal alternierend gelb und schwarz gefärbt. Körpermaße wurden bisher nur von einem einzelnen, ausgewachsenen Weibchen genommen. Das Tier hatte eine Kopf-Rumpf-Länge von 48,7 cm und einen 65,5 cm langen Schwanz.[3]

Lebensweise

Die Silbermeerkatze ist bisher nur wenig erforscht worden. Sie sind tagaktiver Baumbewohner und leben in Primär-, Sekundär- und Bergwäldern (bis in Höhen von 2700 Metern) in Gruppen die aus einem Männchen mit mehreren Weibchen oder aus mehreren Männchen, mehreren Weibchen sowie dem dazugehörigen Nachwuchs bestehen. Die Gruppengröße liegt zwischen 15 und über 60 Tieren. Im Nyungwe-Wald waren die Territorien, die die Gruppen bewohnten, etwa 25 Hektar groß. Ihre Nahrung besteht zu über 50 % aus Früchten, außerdem nehmen sie viele Insekten zu sich. Blätter, Samen, Blüten, Pilze, Baumsäfte, Moose und Flechten machen den Rest ihrer Nahrung aus. Tiere, die in Sumpfgebieten oder Galeriewäldern leben, fressen auch die weichen Stängel des Papyrus. Zu den Insekten, die verspeist werden, zählen Termiten, Grashüpfer, Ameisen, Käferlarven, die in verrottendem Holz gefunden werden, und Zikaden.[3]

Da die Silbermeerkatze auch in einigen Schutzgebieten wie dem Nyungwe-Wald im Südwesten Ruandas, dem Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania und im Bwindi Impenetrable National Park und Mgahinga-Gorilla-Nationalpark[3] in Uganda vorkommt, listet die IUCN die Silbermeerkatze als ungefährdet.[2]

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Einzelnachweise

  1. Thomas Butynski, Jonathan Kingdon und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume II. Primates. Bloomsbury, London, 2013, ISBN 978-1-4081-2252-5, Seite 330–334.
  2. a b Cercopithecus mitis ssp. kandti in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Kingdon, J. & Butynski, T.M., 2008. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  3. a b c d Elizabeth L. Gadsby, Colin P. Groves, Aoife Healy, K. Praveen Karanth, Sanjay Molur, Tilo Nadler, Matthew C. Richardson, Erin P. Riley, Anthony B. Rylands, Lori K. Sheeran, Nelson Ting, Janette Wallis, Siân S. Waters & Danielle J. Whittaker: Family Cercopithecidae (Old World Monkeys). Seite 694–695 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: - Volume 3. Primates. Lynx Editions, 2013 ISBN 978-8496553897