Hermann von Schleicher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. September 2022 um 17:46 Uhr durch imported>Malabon(1276217) (HC: Ergänze Kategorie:Adliger (Preußen)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hermann Friedrich Ferdinand von Schleicher (* 3. Februar 1853 in Brodhagen; † 1906)[1] war ein preußischer Offizier und Vater des letzten Reichskanzlers der Weimarer Republik Kurt von Schleicher.

Leben

Herkunft und Familie

Von Schleicher war Sohn des Landtagsabgeordneten Ludwig von Schleicher (1812–1871) und dessen Ehefrau Luise, geb. Lammers (1829–1895). Er heiratete 1878[2] Magdalene, geb. Heyn (1857–1939), Tochter von Friedrich Heyn (* 15. Mai 1806; gest. 6. Dezember 1892), ein wohlhabender Reeder aus Danzig. Das Ehepaar bekam zahlreiche Kinder, darunter Thusnelda Luise Amalie Magdalene (1879–1955), Ludwig-Ferdinand Friedrich (1884–1923) und Kurt von Schleicher (1882–1934).

Karriere

Am Anfang des Deutsch-Französischen Krieges trat von Schleicher als Avantageur in das Prenzlauer Infanterie-Regiment Nr. 64[3] der preußischen Armee ein und zeichnete sich in der III. Kompanie während der Schlacht bei Mars-la-Tour erheblich aus, wodurch er mit einem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet wurde.[4] Am 10. Juli 1871 wurde er und sein Bruder namens Karl, welcher auch im gleichen Regiment diente, zum Unterleutnant ernannt.[5] Schleicher wurde Mitglied im Deutschen Herold.[6] Ab 1876 besuchte er die preußische Kriegsakademie in Berlin.[7] Im Jahre 1882 kam Hermann mit dem II. Bataillon des Füsilier-Regiment Nr. 35 im Range eines Premierleutnants nach Brandenburg in der Havel, wo er auch als Adjutant wirkte.[8] Später stieg von Schleicher bis zum Bataillonsführer im Spreewald auf. Er schied mit dem Range eines Oberstleutnants aus dem preußischen Militär aus und starb eines frühen Todes.[9]

Seinen Söhnen Kurt und Ludwig-Ferdinand versuchte er früh das Militärwesen näherzubringen, wodurch er sie schon im jungen Alter an Kadettenhäuser schickte. Dies hatte wohl großen Einfluss auf Kurt von Schleicher, da er später den Rang eines Generals der Infanterie erreichte.

Einzelnachweise

  1. Bernd Braun: Die Reichskanzler der Weimarer Republik, von Scheidemann bis Schleicher. 2012, S. 34
  2. 'Germania : Zeitung für das deutsche Volk. 8. 1878, 10 - 12' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  3. Thilo Vogelsang: Kurt von Schleicher, Ein General als Politiker. 1965, S. 9
  4. Moritz Ottmann: Deutsches Heldenbuch: Darstellungen aus dem Deutschfranzösischem Kriege 1870 und 1871. Aus Berichten der einzelnen Truppentheile zusammengestellt von Moritz Ottmann. Mit zahlreichen Portraits in Holzschnitt. Moegrasteen, 1877 (google.com [abgerufen am 2. September 2022]).
  5. 'Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht. 56. 1871' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  6. 'Der deutsche Herold : Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde. 10. 1879' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  7. 'Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps : für ... ; mit Dienstalters-Listen der Generalität und der Stabsoffiziere ... ; nach dem Stande vom .... 1876/77' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  8. Peter Walther: Darkness Falling: The Strange Death of the Weimar Republic, 1930-33. Head of Zeus Ltd, 2021, ISBN 978-1-80024-228-9 (google.com [abgerufen am 2. September 2022]).
  9. Giles MacDonogh: Prussia: The Perversion of an Idea. Sinclair-Stevenson, 1994, ISBN 978-1-85619-267-5 (google.com [abgerufen am 2. September 2022]).