Marianne Herzog
Marianne Herzog (* 10. Oktober 1939 in Breslau) ist eine deutsche Journalistin und ein ehemaliges Mitglied der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF).
Leben
Gemeinsam initiierten Herzog und die damalige Filmstudentin Helke Sander im Januar 1968 in West-Berlin ein Treffen von Frauen, das als erstes Zusammentreffen des SDS-nahen Aktionsrats zur Befreiung der Frauen gelten kann.[1][2][3]
Herzog wurde zusammen mit ihrem Freund Jan-Carl Raspe Anfang der 1970er Jahre Mitglied der Rote Armee Fraktion. Ihre Wohnung war mehrmals Treffpunkt der Terroristen. Im Frühjahr 1971 verließ sie die RAF.[4] Am 3. Dezember 1971 wurde sie im Zuge der Ermittlungen verhaftet, später aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen.[5]
Herzog war an der Erstellung des Manuskripts der 1978 im Rotbuch Verlag erschienenen Autobiografie der jugoslawischen Arbeiterin Vera Kamenko Unter uns war Krieg beteiligt.[6]
Bücher
- Von der Hand in den Mund. Frauen im Akkord. Rotbuch Verlag, Berlin 1976, ISBN 3-88022-155-3.
- Nicht den Hunger verlieren. Rotbuch Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-88033-232-0.
- Suche. Luchterhand-Literaturverlag, Darmstadt 1988, ISBN 3-630-86675-1.
Weblinks
- Literatur von und über Marianne Herzog im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Marianne-Herzog-Archiv im Archiv der Akademie der Künste (Berlin)
Einzelnachweise
- ↑ Ursula Nienhaus: Feministische Selbstorganisation. Schwestern gemeinsam sind stark. In: Contraste, Nr. 270, März 2007.
- ↑ Vgl. auch Helke Sander in: Ute Kätzel (Hrsg.): Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengeneration. Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2008, ISBN 978-3-89741-274-3, S. 165.
- ↑ Ute Kätzel (Hrsg.): Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengeneration. Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2008, ISBN 978-3-89741-274-3. S. 309, (Glossar).
- ↑ Im Untergrund. Verräter und Verschwundene. In: Der Spiegel. Nr. 40, 2007, S. 78/79, hier: S. 79 (online – RAF-Serie, IV).
- ↑ Gisela Diewald-Kerkmann: Rechtsgeschichte Rg7. Zeitschrift des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte, 2005.
- ↑ Chantelle Warner: The Pragmatics of Literary Testimony: Authenticity Effects in German Social Autobiographies. Routledge, 2013, ISBN 978-0-415-50130-9 (google.de [abgerufen am 24. August 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Herzog, Marianne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsches Mitglied der RAF |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1939 |
GEBURTSORT | Breslau |