Siegbert Morscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2022 um 11:25 Uhr durch imported>Plani(34830) (→‎Beruflicher Werdegang: linkfix).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Siegbert Morscher als Verfassungsrichter im Talar (2003)

Siegbert Morscher (* 29. April 1939 in Bludenz) ist ein österreichischer Jurist, emeritierter Universitätsprofessor und ehemaliger Verfassungsrichter. Morscher war von 1982 bis 2007 Professor für Öffentliches Recht am Institut für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre der Universität Innsbruck und von 1988 bis 2004 Richter am österreichischen Verfassungsgerichtshof.

Ausbildung

Siegbert Morscher wurde am 29. April 1939 in der Vorarlberger Bezirkshauptstadt Bludenz geboren. Er besuchte in seiner Heimatstadt das Bundesrealgymnasium Bludenz, wo er im Jahr 1958 die Matura ablegte. Anschließend daran studierte Morscher Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck und wurde dort 1963 zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. iur.) promoviert. Noch im selben Jahr absolvierte er die Gerichtspraxis.

Beruflicher Werdegang

Die erste berufliche Anstellung führte Morscher an den österreichischen Verwaltungsgerichtshof in Wien, wo er im Jahr 1964 unter anderem im Evidenzbüro tätig war. 1965 kehrte er an die Universität Innsbruck zurück, um am Institut für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre Universitätsassistent zu werden. Im Jahr 1966 ging Siegbert Morscher abermals für Anstellung nach Wien, als er dem Innsbrucker Universitätsprofessor Hans Klecatsky, der in der Bundesregierung Klaus II zum Justizminister ernannt worden war, ins Bundesministerium für Justiz folgte und dort während dessen Amtsperiode bis 1970 als Präsidialsekretär tätig war.

1972 habilitierte Morscher sich mit der Habilitationsschrift zum Thema „Die parlamentarische Interpellation“ an der Universität Innsbruck. Ein Jahr darauf, im Jahr 1973, wurde er von seiner Heimatuniversität zum Außerordentlichen Universitätsprofessor für Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Regierungslehre bestellt. Zehn Jahre später erlangte Morscher 1983 den Status eines Ordentlichen Universitätsprofessors für Öffentliches Recht am Institut für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre der Universität Innsbruck.

Im Jahr 1988 wurde Siegbert Morscher in der Amtszeit der Bundesregierung Vranitzky II von Bundespräsident Kurt Waldheim zum Richter am Verfassungsgerichtshof ernannt. Während seiner 16-jährigen Amtszeit als Verfassungsrichter wurde Morscher mehrfach zum ständigen Referenten gewählt und nahm daneben auch seine Lehrverpflichtung an der Universität Innsbruck weiter wahr. Im Jahr 2004 schied Siegbert Morscher aus privaten Gründen fünf Jahre vor seinem altersmäßig durch die Verfassung vorgesehenen Ausscheiden aus dem Verfassungsgerichtshof aus.[1][2] An der Universität Innsbruck wurde Morscher als Professor im Jahr 2007 emeritiert.[3]

Siegbert Morschers Bruder[4] Edgar Morscher ist seit 1979 als ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie an der Universität Salzburg tätig.

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Siegbert Morscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VfGH-Richter geht - Regierung hat Nominierungsrecht. In: Wiener Zeitung. 21. Oktober 2004, abgerufen am 1. Februar 2019.
  2. Michael Völker: Nach Rücktritt: Schüssel auf der Suche nach Verfassungsrichter. In: derStandard.at. 20. Oktober 2004, abgerufen am 1. Februar 2019.
  3. Kopf der Woche: Univ.-Prof. Dr. Siegbert Morscher. Veröffentlichung der Universität Innsbruck, 9. Juli 2007.
  4. Edgar Morscher: Vorschläge für einen Ethik-Rat des Landes Salzburg. In: Anne Siegetsleitner, Otto Neumaier (Hrsg.): Forschungsinstitut für Angewandte Ethik. Forschungsberichte und Mitteilungen. Heft 21, 2001, ISSN 1012-6201, siehe Vorwort auf Seite 7 (Als PDF online abrufbar im Webauftritt der Universität Salzburg).
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)