Shakespeare and Company

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12, rue de l’Odéon im Jahr 2004

Shakespeare & Company (oft auch abgekürzt Shakespeare & Co.) ist der Name zweier bekannter und literaturgeschichtlich bedeutender Buchhandlungen in Paris.

Das originale Shakespeare & Company

Die US-Amerikanerin Sylvia Beach eröffnete 1919 in der Rue de l’Odéon gegenüber der literarischen Buchhandlung ihrer (späteren) Lebensgefährtin Adrienne Monnier die Buchhandlung Shakespeare & Company für englischsprachige Bücher. Die Buchhandlung wurde zum Treffpunkt vieler Schriftsteller der Lost Generation – unter ihnen Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald, James Joyce und T.S. Eliot. Spätestens durch die Publikation des Werkes Ulysses durch Sylvia Beach wurde Shakespeare & Company berühmt.

Nach der Besetzung von Paris durch Deutschland im Zweiten Weltkrieg schloss Beach binnen Stunden das Geschäft, um eine Plünderung oder Enteignung zu vermeiden, nachdem sie sich geweigert hatte, einem deutschen Offizier ihr Exemplar von Finnegans Wake zu verkaufen. Der symbolischen Befreiung durch den US-Soldaten Ernest Hemingway 1944 folgte jedoch keine Wiedereröffnung.

Das zweite Shakespeare & Company

Shakespeare & Company in der Rue de la Bûcherie, 2004

Nach Beachs Tod benannte der US-Amerikaner George Whitman (1913–2011) seine 1951 gegründete Buchhandlung Le Mistral in der Rue de la Bûcherie 1962 zu ihren Ehren in Shakespeare and Company um. Die Buchhandlung wurde in den 1950er und 1960er Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt der Beat-Generation. Schriftsteller wie Allen Ginsberg, Lawrence Ferlinghetti und William S. Burroughs trafen sich hier, Henry Miller war Stammkunde. Aktuell wird der Buchladen von George Whitmans Tochter, Sylvia Whitman, geführt.

Innenaufnahme

Trivia

Aggie (2018)

In dem amerikanischen Spielfilm Before Sunset (2004) treffen sich Jesse und Celine in der Buchhandlung wieder, nachdem Celine aus der Zeitung erfuhr, dass Jesse dort eine Lesung hält. Auch für Woody Allens Spielfilm Midnight in Paris und Spike Jonzes animierten Kurzfilm Mourir auprès de toi[1] (beide 2011) diente die Buchhandlung als Drehort.

Nach dem Tod von George Whitmans weißer Katze Kitty tauchte im Winter 2015 eine streunende Katze bei Shakespeare and Company in der Rue de la Bûcherie auf. Da sie zuerst in der Sektion für Kriminalromane gefunden wurde, erhielt sie den Namen Aggie (nach Agatha Christie).[2] Aggie ist häufig auf ihrem Ledersessel im Leseraum im ersten Stock anzutreffen.[3]

Literatur

  • Sylvia Beach: Shakespeare and Company. Ein Buchladen in Paris („Shakespeare & Company“, 1959). Neuaufl. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-37323-4 (übersetzt von Lilly von Sauter).
  • Adrienne Monnier: Aufzeichnungen aus der Rue de l'Odéon. Schriften 1917–1953 („Rue de L'Odéon“, 1960). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-39359-6 (übersetzt von Nicolas Bornhorn).

Weblinks

Commons: Shakespeare and Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Spike Jonze: Mourir Auprès de Toi bei nowness.com (abgerufen am 20. Juni 2012).
  2. Clare McVay: The Cats Of Paris: French, Feline, Fabulous, 21. Dezember 2016; abgerufen am 19. April 2018.
  3. Sara Marzullo: Vivere e lavorare alla Shakespeare & Company, Casa delle Cultura, 17. Februar 2017; abgerufen am 19. April 2018.