Bahnhof Bad Wildungen
Bad Wildungen | |
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Daten | |
Bauform | Kopfbahnhof |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | FBWD[1] |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 15. Juli 1884 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bad Wildungen |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 7′ 11″ N, 9° 8′ 13″ O |
Höhe (SO) | 228 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Hessen |
Der Bahnhof Bad Wildungen ist ein am 15. Juli 1884 eröffneter Kopfbahnhof in der nordhessischen Stadt Bad Wildungen. Heute ist er Endpunkt des südlichen, noch in Betrieb befindlichen Teils der Bahnstrecke Brilon Wald–Wabern.
Lage
Der Bahnhof liegt im Osten der Stadt und ist mit dem Stadtbus im Taktverkehr, zu Fuß, mit dem PKW oder mit dem Fahrrad erreichbar.
Geschichte
Mit der Eröffnung des heute noch betriebenen Streckenabschnittes Wabern–Fritzlar–Bad Wildungen am 15. Juli 1884 wurde der Kopfbahnhof Bad Wildungen offiziell eröffnet. Gut 25 Jahre lang war Bad Wildungen Endpunkt der Strecke aus Wabern, bis am 1. Februar 1909 der Weiterbau der Strecke bis Buhlen fertig gestellt wurde. 1912 wurde Korbach und 1917 Brilon (Bahnhof Brilon Wald) im Hochsauerland erreicht. Damit war die Gesamtverbindung vollendet.
Der Abschnitt Wabern–Korbach wurde im Zweiten Weltkrieg als Ausweichstrecke – vor allem für die Verbindung von Kassel in das Ruhrgebiet – für den Güter- und Personenverkehr genutzt. Bei einem Bombenangriff am 18. März 1945 auf das Selbacher Viadukt wurde dieses so schwer beschädigt, dass der Zugverkehr hier eingestellt werden musste. Im Juli 1945 begannen rund einjährige Instandsetzungsarbeiten, bis ab 22. Juli 1946 wieder Züge über die Brücke fahren konnten.
Bis 1991 verkehrte ein D-Zug-Paar Bad Wildungen–Amsterdam.[2]
Der Güterverkehr zwischen Korbach und Bad Wildungen wurde zum 1. Januar 1992 eingestellt.
Am 27. Mai 1995 wurde die Strecke zwischen Bergheim-Giflitz und Korbach aufgrund sanierungsbedürftiger Brückenbauwerke permanent gesperrt und ein Jahr später stillgelegt.[3] Danach diente der Streckenteil Bad Wildungen – Bergheim-Giflitz – Hemfurth-Edersee dem Ausflugsverkehr, wobei zwischen Bergheim-Giflitz und Hemfurth-Edersee das zu den Pumpspeicherkraftwerken Waldeck führende Gleis der E.ON-Anschlussbahn genutzt wurde. Wegen Sanierungsbedürftigkeit wurde dieser Verkehr am 3. Oktober 2001 beendet. Eine Reaktivierung ist weiter im Gespräch. Seitdem ist Wabern – Bad Wildungen nurmehr eine Nebenbahn.
Zum Fahrplanwechsel 2008/2009 im Dezember 2008 wurde die Strecke von der Kurhessenbahn übernommen. Zuvor hatte die Kassel-Naumburger Eisenbahn (KNE) den Betrieb durchgeführt.
Mit Beginn des Winterfahrplanes 2015/2016 im Dezember 2015 wurden die zuvor nur zwischen Wabern, Fritzlar und Bad Wildungen verkehrenden Züge über Wabern hinaus nach Kassel Hbf durchgebunden. Es werden alle zwei Stunden Direktverbindungen angeboten.[4]
Empfangsgebäude
Das Empfangsgebäude des Bad Wildunger Bahnhofs wurde 1884 errichtet. 1936 wurde es durch eine repräsentative Eingangshalle und eine vergrößerte, bis zur Straße reichende Bahnsteigüberdachung erweitert. 2001 wurde es umfassend renoviert, in den nicht mehr benötigten Räumlichkeiten wurde ein ''Gründerzentrum'' angesiedelt. Daneben befinden sich sowohl ein NVV-Kundenzentrum als auch ein DB-Reisezentrum im Gebäude. Fahrkarten können auch an einem Fahrscheinautomaten auf dem Bahnsteig erworben werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Anlagen
Vorhanden sind heute (2019) ein Bahnsteiggleis und ein Abstellgleis; beides sind Kopfgleise, eine Umsetzmöglichkeit ist nicht vorhanden. Das übrige ehemalige Bahnhofsgelände ist gleislos und teilweise überbaut.
Betrieb
Bad Wildungen liegt im Tarifgebiet des Nordhessischen VerkehrsVerbundes (NVV).
Bahnverkehr
Der Bahnhof Bad Wildungen wird im Zweistundentakt von Regionalzügen der Relation Bad Wildungen – Fritzlar – Wabern – Kassel bedient. Ab 7 Uhr fahren alle Züge durchgehend von und nach Kassel. Aus und in Richtung Süden gibt es in Wabern Anschlüsse auf den Regional-Express Kassel–Frankfurt (RE 98).
Linie | Verlauf | Takt |
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RB39 RE39 |
Kassel Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – (Kassel-Oberzwehren – Baunatal-Rengershausen – Baunatal-Guntershausen – Edermünde-Grifte – Felsberg-Wolfershausen – Felsberg-Altenbrunslar –) (nur RB39) Felsberg-Gensungen – Wabern (Bz Kassel) – Zennern – Fritzlar – Ungedanken – Mandern – Wega – Bad Wildungen Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 |
120 min |
Busverkehr
Von morgens bis abends fährt der StadtBus Bad Wildungen der BKW im 30-Minuten-Takt. Am Wochenende verkehren die Stadtbusse im Stundentakt. Mit der Stadtbuslinie 1 besteht vom Bahnhof Bad Wildungen Anschluss zur Altstadt, zur Brunnenallee und zum „Kurstadtteil“ Reinhardshausen.
Zentrale Haltestelle aller (Stadt)Busse ist die Haltestelle Treffpunkt am zentral gelegenen Brunnenplatz (Scharnier). Verknüpfungen mit den Regionalbussen und den Zügen der Deutschen Bahn bestehen jedoch am Bahnhof.
Alternativ zu den Regionalzügen fährt ab Kassel in ca. 1:20 Stunden die regionale Buslinie 500 über Gudensberg und Fritzlar nach Bad Wildungen Bahnhof.
Weblinks
- Gleise in Serviceeinrichtungen (FBWD), DB Netz AG (PDF; 177 kB, abgerufen am 29. Juni 2016)
- Stadtbus Bad Wildungen auf nvv.de, abgerufen am 28. Juli 2022
Einzelnachweise
- ↑ Abkürzung
- ↑ Historischer Fahrplan auf db58.de, abgerufen am 28. Juli 2022.
- ↑ Liste der seit 1994 stillgelegten Strecken im Land Hessen beim Eisenbahn-Bundesamt
- ↑ Alle zwei Stunden direkt mit der Bahn nach Kassel HNA vom 12. August 2015