Klarissenkloster Neuss

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. September 2022 um 08:59 Uhr durch imported>Paintdog(2975513) (→‎Die Quellen: Visitation verlinkt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Lage des Klarissenklosters in Neuss vor 1586

An der heutigen Klarissenstraße in Neuss bestand bis zur Säkularisation ein Klarissenkloster. Seine Gebäude wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen, um die Straße zu verbreitern.

Geschichte

Die Anfänge

Die Witwe Wendelmund von Kothausen und ihre Söhne ermöglichten 1283 durch eine Stiftung die Gründung eines Klosters in der Stadt Neuss. Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg bestätigte die Stiftung eines „monasterium sanctimoniale ordinis s. Clarae“ am 16. Oktober 1283.

Die Quellen

1896 veröffentlichte Karl Tücking in Neuss im Schwan-Verlag sein Regestenwerk „Urkunden und Akten aus dem Archiv der Klarissen zu Neuss“. Darin enthalten sind vier Urkunden im vollen Wortlaut und zwar eine Urkunde zur Errichtung einer am Katharinenaltar in der Klarenkirche gestiftete Vikarie (Urkunde Nr. 132),[1] eine Urkunde über die Stiftung des Bruders Jelis von Achen und der Schwester Alveradis vom Bongart (Urkunde Nr. 138),[2] die „Vorschriften des Generalvikars A. Schulken infolge einer Revision des Klarenklosters zu Neuss“ vom 13. Juni 1617 (Urkunde Nr. 225)[3] und die Bestätigung eines Beneficiums mit 5 Messen in der Klarenkirche durch J. H. Anethan, Suffragan und Generalvikar zu Köln vom 15. September 1685 (Urkunde Nr. 248).[4]

Das Visitationsprotokoll der Visitation von 1788 ist ebenfalls erhalten und befindet sich nach Wisplinghoff heute im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf.[5]

Die weitere Entwicklung

1716 begann man mit einem Neubau des Klosters in der Klarissenstraße.[6]

Das Kloster hatte bis zur Säkularisation Bestand.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch Clemens Sels und Karl Tücking eine Vielzahl von Urkunden und Akten aus dem Archiv der Klarissen zu Neuss bekannt, die die Klostergeschichte aufzeigen. Über den Grundbesitz des Klosters schrieb Tücking: „1795 hatte das Kloster im ganzen 146 Morgen, von denen es an Jahrespacht 63 Malter Roggen erhielt“.[7]

Heute existiert nur noch der Gewölbekeller des ehemaligen Klosters, welcher als Veranstaltungslokation genutzt wird.[8]

Literatur

  • Karl Tücking: Urkunden und Akten aus dem Archiv der Klarissen zu Neuss. Schwann, Neuss 1896.
  • Christian Frommert: Rundgang durch das mittelalterliche Neuss. 2. Auflage. Hrsg. von der Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e. V. Neuss 2008, S. 93–96.
  • Erich Wisplinghoff: Geschichte der Stadt Neuss. Teil 4: Das kirchliche Neuss bis 1814. Neuss 1989 (Schriftenreihe des Stadtarchivs Neuss 10, Teil 4), S. 222–252.
  • Karl Tücking: Geschichte der kirchlichen Einrichtungen der Stadt Neuss. Neuss 1890.
  • Wilhelm Felten: Zur Geschichte des Neusser Klarissenklosters. In: Beiträge zur Geschichte der Kreise Neuß und Grevenbroich, 1, 1899, S. 91–93.

Weblinks

Commons: Urkunden und Akten aus dem Archiv der Klarissen zu Neuss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 11′ 48,1″ N, 6° 41′ 37,6″ O