Kässbohrer Geländefahrzeug
Kässbohrer Geländefahrzeug AG
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KGF Schriftlogo.svg | |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1990 |
Sitz | Laupheim, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 475 (∅ Gj. 2009/2010)[1] |
Umsatz | 200 Mio. EUR (Gj. 2009/2010)[1] |
Branche | Fahrzeugbau |
Website | www.pistenbully.com |
Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG mit Sitz in Laupheim produziert und vertreibt weltweit Pistenpflegefahrzeuge und Strandreinigungsgeräte unter den Marken PistenBully. Sie ist in beiden Produktsegmenten Weltmarktführer.[2]
Unternehmen
Das Unternehmen Kässbohrer Geländefahrzeug AG wurde 1994 in Form eines Management-Buy-Outs aus dem ehemaligen Kässbohrer Konzern herausgelöst. Von 1998 bis 2015 war das Unternehmen an der Börse notiert. Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist ein führender Hersteller von Geräten für die Präparierung von Skipisten. Weitere, weniger bedeutende Geschäftsbereiche sind die Herstellung von Strandreinigungsgeräten. Außerdem handelt Kässbohrer auch mit Gebrauchtgeräten.[3]
Im Geschäftsjahr 2009/2010 (Stichtag: 30. September) konnte der Konzernumsatz mit rund 200 Millionen Euro die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr (195,4 Millionen Euro[4]) wider allen Prognosen übertreffen.[1] Das Konzernergebnis sei in Relation zum Umsatz erneut „nicht zufriedenstellend“. Es wird voraussichtlich noch unter dem Ergebnis von 2008/2009 (acht Millionen Euro[4]) bleiben.
Das Unternehmen beschäftigt 475 Mitarbeiter, davon 305 am Stammsitz in Laupheim.[1]
Produkte
PistenBully
Das mit einem Umsatzanteil von mehr als 90 Prozent wesentliche Geschäftsfeld ist die Entwicklung, Herstellung sowie der Vertrieb und Service von kettengetriebenen Geländefahrzeugen zur Präparierung von Skipisten und Loipen. Kässbohrer führt auf dem Markt für Skipistenfahrzeuge, wo es einen Anteil zwischen 65 und 70 % innehat.[3] Mit den Pistenraupen der Marke PistenBully erreicht die Firma einen Weltmarktanteil von über 50 %.
Das Unternehmen geht zurück auf die Ulmer Kässbohrer Fahrzeugwerke. Dort wurde der erste PistenBully 1969 hergestellt. Bei der Auflösung des Kässbohrer-Konzerns wurde dieser profitable Bereich Mitte der 1990er Jahre ausgegliedert. Bis 2009 liefen insgesamt über 17.000 Fahrzeuge vom Band.[5] Die Hauptabnehmer sitzen vor allem in Österreich.
Das Unternehmen verkaufte 2009/2010 640 PistenBullys. Geliefert wurde bisher in 68 Staaten, darunter 2009/2010 erstmals nach Aserbaidschan.[1]
Für die Bundeswehr wurden die Feuerlöschraupe Pistenbully 400 W gebaut.[6]
BeachTech
BeachTech ist seit 1991 ein eigenständiger Produktbereich für Strandreinigungsgeräte in der Kässbohrer Geländefahrzeug AG. Mittlerweile ist die BeachTech-Technologie mit einem Marktanteil von weltweit über 50 % im Sektor Strandreinigung führend. Fünf Modelle mit unterschiedlichen Arbeitsbreiten und Sammelvolumen werden angeboten und vornehmlich von Gemeinden, Hotels und Dienstleistungsunternehmen für verschiedene Strandgrößen, Verschmutzungs- und Sandarten genutzt. Auch bei Umweltverunreinigungen wie Ölkatastrophen wird BeachTech eingesetzt, um die Strände von Teerklumpen zu befreien. So ließ BP nach der Ölpest im Golf von Mexiko 2010 30 Fahrzeuge aus Laupheim einfliegen.[1]
Strandreinigungsgeräte sind im Einsatz, um die verschiedensten Arten von Müll von den Stränden zu entfernen. Es handelt sich dabei um vom Meer angespülte Objekte wie z. B. Seegras, Treibgut, Muscheln, aber auch um Abfälle, welche von der Schifffahrt ins Meer entsorgt und angeschwemmt werden sowie die Hinterlassenschaften der Strandbesucher.
BeachTech reinigt nach patentiertem Konzept aus Rechen-, Sieb- und Mixtechnik unterschiedlichste Arten von Sand. Dieses System bietet die Möglichkeit, nonstop und ohne Unterbrechung von einer Reinigungstechnik in die andere zu wechseln oder beide gleichzeitig anzuwenden. Dies kann der Fahrer je nach Bedarf, d. h. Sandbedingungen, individuell wählen. Auch sehr kleine Schmutzpartikel wie Zigarettenstummel, Glasscherben, Dosenverschlüsse und Seegras können so entfernt werden. Der schmutzige Sand wird in einem Arbeitsgang durchgekämmt, Verunreinigungen ausgesiebt und in einen integrierten Sammelbehälter befördert. Die Entladung erfolgt dann an geeigneter Stelle am Strand oder direkt in einen Lkw oder Container.
Powerbully
Durch Übernahme des amerikanischen Herstellers Soft track supply im Jahr 2014[7] bietet das Unternehmen auch Sonderfahrzeuge für Arbeits- und Transporteinsätze in unwegsamem Gelände an.
Flexmobil
Mit der Marke Flexmobil trat die Aktiengesellschaft auf dem Nischenmarkt der Sonderfahrzeuge für Arbeits- und Transporteinsätze in unwegsamem Gelände auf. Das Geschäftssegment wird zwischenzeitlich nicht mehr bearbeitet.
Überschnee-Löschfahrzeug
Für die Anwendung als Feuerwehrfahrzeug wurde vom Vorarlberger Feuerwehrfahrzeugaufbauer Marte ein spezieller Aufbau auf einen Pistenbully 300 für den örtlichen Brandschutz in der Gemeinde Lech am Arlberg den autofreien Ortsteil Oberlech hergestellt.[8]
Besitzer
Die Familie Merckle hält über die LuMe Vermögensverwaltung GmbH 89,1 % der Aktien, seitdem sie im Juli 2006 den Anteil der Kreissparkasse Biberach in Höhe von 37,5 Prozent übernommen hat. 10,9 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Adolf Merckle war seit dem 1. November 1999 Mitglied und seit dem 19. November 1999 Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. Vorsitzender bis zum Januar 2009 war sein Sohn Ludwig Merckle. 2015 fand ein Squeeze-out statt, und das Unternehmen wurde nach Abfindung der Kleinanleger von der Börse genommen.
Weblinks
- www.pistenbully.com
- www.beach-tech.com
- www.powerbully.com
- Die Macht im Schnee, Focus 3/15, 10. Januar 2015
- Formel 1 auf Eis - Der Pistenbully auf YouTube, 11. Juli 2021 (Doku, 45 Minuten).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Roland Ray: Pistenbully auf Rekordfahrt. Kässbohrer-Umsatz boomt – Ergebnis aber schwach. In: Schwäbische Zeitung vom 22. Dezember 2010.
- ↑ Hermann Simon erwähnt die Kässbohrer Geländefahrzeug AG in seinem gleichnamigen Buch als Beispiel für einen „Hidden Champion“. (Hidden Champions des 21. Jahrhunderts : Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus, Frankfurt a. M 2007, ISBN 978-3-593-38380-4, S. 97.)
- ↑ a b Heimo Fischer: Filetierung eines Imperiums. Umbau des Merckle-Reichs läuft an (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: Financial Times Deutschland vom 17. März 2009
- ↑ a b Geschäftsbericht 2008/2009 (PDF; 2,0 MB)
- ↑ Unternehmenswebsite: Historie (Memento des Originals vom 5. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 2. Juli 2011
- ↑ http://www.panzerbaer.de/helper/bw_flkfz_pistenraupe-a.htm
- ↑ Kässbohrer: Neue Bully-Fabrik in den USA (Memento des Originals vom 18. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 18. Oktober 2016
- ↑ KLF-W Kleinlöschfahrzeug-Wasser bei der FF Lech abgerufen am 22. Januar 2022