SKZ - Das Kunststoff-Zentrum

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SKZ – Das Kunststoff-Zentrum
SKZ – Das Kunststoff-Zentrum
SKZ – Das Kunststoff-Zentrum
Träger: Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum e.V.
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: Würzburg
Art der Forschung: Grundlagen- und Auftragsforschung
Fachgebiete: Kunststoff-Technologie
Leitung: Martin Bastian
Mitarbeiter: 450 (2021)
Homepage: www.skz.de

Das Kunststoff-Zentrum (SKZ) erbringt sowohl für die Kunststoff-Industrie als auch für öffentliche Auftraggeber unabhängige Dienstleistungen auf dem Gebiet der Kunststoff-Technologie. Es wurde 1961 in München gegründet und gilt es heute europaweit als eines der größten branchenspezifischen Institute dieser Art[1][2] mit der weltweiten Überwachung von über 900 Kunststoff-Produkten von mehr als 400 Unternehmen.[3]

Das SKZ wird durch die Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum (FSKZ e. V.) getragen, in der Industrieunternehmen und Vereinigungen der Kunststoff-Industrie vertreten sind.

Das Institut hat seinen Sitz in Würzburg und weitere Niederlassungen in Halle, Horb am Neckar, Peine, Selb und Obernburg am Main, sowie ein Trainingscenter in Dubai. Im Jahr 2021 sind ca. 450 Mitarbeiter an den unterschiedlichen Standorten beschäftigt.[4]

Organisation/Aktivitäten

Das SKZ ist in vier Tochtergesellschaften gegliedert, die zu 100 %-Tochtergesellschaften der FSKZ e.V. sind und die jeweils „SKZ“ in ihrem Namen führen. Diese Gesellschaften bieten folgende Leistungen auf privatwirtschaftlicher Basis an:

  • Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen zur Qualitätssicherung von Werkstoffen und Fertigprodukten
  • Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften aus der Industrie
  • Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten
  • Zertifizierung von Managementsystemen
  • Industrieconsulting

Geschichte

Die Gründung der Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum erfolgte am 20. Januar 1961 auf Initiative der Landesgewerbeanstalt Bayern mit Unterstützung des bayerischen Wirtschaftsministeriums in München. Die Werkstätten der Handwerkskammer Würzburg dienten anfangs als Unterrichtsräume erster Lehrgänge für das Handwerk. Drei Jahre später, 1964, entstand in Würzburg das erste Technikum mit Verarbeitungsmaschinen und Prüflabors. Ebenfalls 1964 wurde das SKZ amtlich anerkannte Prüfanstalt für Kunststoffe. Im Jahr 1972 wurde das SKZ Mitglied in der Vereinigung europäischer Kunststoff-Institute (ADICEP). Der erste Erweiterungsbau entstand 1974 und das SKZ-Prüfzeichen wurde zum ersten Mal vergeben. Die Ausbildung der ersten Kunststoff-Qualitätsprüfer begann im Jahr 1980 und seit 1987 ist das SKZ eine von zehn weltweit anerkannten Prüfstellen des internationalen Hockeyverbandes (FIH). Weitere sieben Jahre später, 1994, eröffnete die Management-Zertifizierungsstelle am SKZ. Es folgten weitere Neubauten und die Ausweitung der Aktivitäten nach Dubai.

Arbeitsgebiete

Prüfung, Qualitätssicherung und Zertifizierung von Kunststoff-Produkten

Das SKZ verfügt über ein von der DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH) nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor und eine nach DIN EN ISO/IEC 17020 akkreditierte Inspektionsstelle des Typs A[5]. Es testet Kunststoffe und Kunststoff-Produkte anhand ihrer mechanisch-technologischen, chemisch-analytischen, elektrischen, optischen, thermischen und klimatischen Eigenschaften.[6] Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Qualitätssicherung bei der Produktherstellung und Baustellenüberwachung.[7] Ferner besteht eine Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17065:2013 als Voraussetzung für die Anerkennung als Benannte Stelle im Rahmen der CE-Kennzeichnung für Bauprodukte.[8] Im Rahmen der Akkreditierung als Prüflabor beim Welttischtennisverband (ITTF) prüft das SKZ seit 2000 Tischtennisbälle, die für nationale und internationale Turniere und Wettkämpfe eingesetzt werden. Zu den Prüfkriterien gehören das äußere Erscheinungsbild (Farbe, Beschriftung und Kennzeichnung) sowie die mechanisch-technologische Eigenschaften (Gewicht, Durchmesser, Ovalität, Rücksprunghöhe, Geradlauf und Eindruckhärte) der Bälle.[9] Ebenfalls zur SKZ-Gruppe gehört seit April 2017 die Analytik Service Obernburg GmbH, kurz ASO.[10] Vor allem in den Branchen Automobilzulieferung, Synthesefaserherstellung, Kunststoff, Chemie und Medizin wird dadurch das Portfolio mit einem breitgefächerten Methodenspektrum am Standort Obernburg erweitert.

Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten

Die anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung konzentriert sich auf die Technologieschwerpunkte Bauteileigenschaften[11], Composites, Compoundierung, Dispergieren, Extrusion, Fügen, Materialentwicklung, Messtechnik[12], Nachhaltigkeit sowie Spritzgießen.

Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften

Im Seminar- und Tagungsbereich werden Themen aus dem Bereich der Werkstoffe, der Verfahrenstechnik, der Werkzeugtechnik sowie branchenspezifische Themen an Fach- und Führungskräfte vermittelt.[13] In den praxisorientierten Lehrgängen liegen die Schwerpunkte in der Kunststoff-Verarbeitung, bzw. Kunststoff-Bearbeitung (Spritzgießen, Extrudieren, Schweißen, Kleben usw.). Bei den Lehrgängen können Prüfungen nach DVGW-, DVS- und AGFW-Richtlinien abgelegt werden.[14]

Zertifizierung von Managementsystemen

Das SKZ zertifiziert Managementsysteme nach internationalen Normen wie z. B. ISO 9001, ISO 14001, OHSAS 18001, HACCP, FW 605 und ISO/TS 16949 (über Kooperationspartner).[15][16]

Industrieconsulting

Das SKZ ist Dienstleister z. B. für Gutachten bei Schadensfällen oder Entwicklungsberatung für Bauteil- oder Prozessoptimierung.

Institutsleiter

  • Heinz Peukert (1961–1964)
  • Wilbrand Woebcken (1964–1982)
  • Hans-Hellmuth Schönborn (1982–1987)
  • Gottfried Wilhelm Ehrenstein (1987–1992)
  • Otto Schwarz (1992–1994)
  • Franz Haaf (1994–1999)
  • Burghard Schmitt (1999–2005)
  • Martin Bastian (seit 2005)

Kooperationen

Das SKZ kooperiert bei der Ausbildung von Nachwuchskräften im Bereich der Kunststoff-Technologie mit der Universität Würzburg[17] und der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. In seiner Funktion als Forschungs- und Prüfinstitut besteht u. a. eine Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), dem Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern), dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC), dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), dem Verband der Materialprüfanstalten e. V. (VMPA) sowie mit verschiedenen Industrieunternehmen.[18]

Finanzierung

Neben Vergütungen für Auftragsforschung wird das SKZ auch in erheblichem Maß durch öffentliche Mittel unterstützt. So finanziert beispielsweise der Freistaat Bayern 50 Prozent des 2005 in Betrieb genommenen Technologie-Zentrums.[19] Auch das im Jahr 2009 eingeweihte neue Direktspritzgießtechnikum ist durch die Unterstützung des Freistaates Bayern mit mehr als 50 Prozent entstanden.

Mitgliedschaften

Das SKZ ist Mitglied im Chemie-Cluster Bayern[20], im Cluster Chemie Kunststoffe[21], im KINEMA[22], sowie bei bayern innovativ[23] und aufgeführt im „Kompetenzatlas Elektromobilität Bayern“[24]

Arbeitgeber

Das SKZ ist Inzwischen zu einer mittelständischen Unternehmensgruppe mit mehr als 450 Mitarbeitern angewachsen. Im Ranking der Zeitschrift Focus-Business positionierte sich das SKZ als "Top Arbeitgeber Mittelstand 2021" in der Kategorie Dienstleistung – im bayerischen Ranking auf Platz 6, deutschlandweit unter den Top 30.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Süddeutsches Kunststoff-Zentrum (SKZ) (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie)
  2. [Mainpost vom 31. Juli 2009]
  3. Heute ist das SKZ europaweit Marktführer (bayern-innovativ, abgerufen am 4. November 2015)
  4. a b SKZ gestaltet das Arbeitsumfeld familienfreundlich. Pergler Media, abgerufen am 9. Januar 2021.
  5. 3R International
  6. Neue Faserschutzmatte zum Schutz der Dachabdichtung (baulinks.de vom 18. September 2006, abgerufen am 4. November 2015)
  7. Hagelschlagsicheres Steildach-Dämmsystem von Bauder (baulinks.de vom 24. Februar 2014, abgerufen am 4. November 2015)
  8. Urkunde Akkr. nach DIN EN ISO/IEC 17065:2013 (abgerufen am 4. November 2015)
  9. [K-Zeitung 16 vom 21. August 2008 Seite 28ff.]
  10. Analytik Service Obernburg · Über uns. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  11. Negativen Einfluss von Maschinentoleranzen reduzieren – Dauerhaft in Topqualität (plastverarbeiter.de vom 13. Juli 2010, abgerufen am 4. November 2015)
  12. Messtechnik – Terahertz-Technik auf dem Vormarsch (maschinenmarkt.vogel.de vom 13. Januar 2015, abgerufen am 4. November 2015)
  13. Neuer Kopf für die Aus- und Weiterbildung des SKZ@1@2Vorlage:Toter Link/www.k-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (k-zeitung.de vom 15. Mai 2013, abgerufen am 4. November 2015)
  14. [K-Zeitung 14 vom 17. Juli 2008 Seite 9ff.]
  15. [K-Zeitung 17 vom 4. September 2009, Seite 41]
  16. Gütezeichen für europäische Räderpaletten aus Ichenhausen, Süddeutsches Kunststoffzentrum zeichnet AL-KO als ersten Hersteller dieser Art aus (lifepr.de vom 17. Dezember 2012, abgerufen am 4. November 2015)
  17. Universität Würzburg (Memento des Originals vom 29. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-wuerzburg.de
  18. [K-Zeitung 12 vom 19. Juni 2008, Seite 33 und K-Zeitung 13 vom 3. Juli 2008, Seite 35ff.]
  19. SKZ – Technologie-Zentrum eingeweiht
  20. SKZ Süddeutsches Kunststoff-Zentrum (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chemiecluster-bayern.de (chemiecluster-bayern.de, abgerufen am 4. November 2015)
  21. Süddeutsches Kunststoffzentrum Zweigstelle Halle (cluster-chemie-kunststoffe.de, abgerufen am 4. November 2015)
  22. Süddeutsches Kunststoff-Zentrum (SKZ), Würzburg (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihk-eforen.de (ihk-eforen.de, abgerufen am 4. November 2015)
  23. SKZ-Das Kunststoff-Zentrum (bayern-innovativ.de, abgerufen am 4. November 2015)
  24. SKZ-Das Kunststoff-Zentrum (elektromobilitaet-bayern.de, abgerufen am 4. November 2015)