Christian Tetzlaff

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Christian Tetzlaff (* 29. April[1] 1966 in Hamburg) ist ein deutscher Violinist.

Leben

Tetzlaff studierte an der Musikhochschule Lübeck bei Uwe-Martin Haiberg sowie in den Vereinigten Staaten am College-Conservatory of Music Cincinnati.

Er gastiert regelmäßig mit namhaften Orchestern wie den Wiener Symphonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem London Symphony Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra und vielen anderen. Zudem arbeitete er mit Dirigenten wie Sergiu Celibidache, Bernard Haitink, Lorin Maazel und Kurt Masur, sowie in jüngerer Vergangenheit Barbara Hannigan, Paavo Järvi, Vladimir Jurowski, Andris Nelsons, Sir Simon Rattle, Karina Canellakis, Esa-Pekka Salonen und Robin Ticciati.

In der Saison 2014/2015 war er Artist in Residence bei den Berliner Philharmonikern, 2018/2019 wurde ihm diese Ehre gleichzeitig beim Seoul Philharmonic Orchestra und den Dresdner Philharmonikern zuteil. Für die Saison 2020/2021 war eine Residency beim London Symphony Orchestra geplant, die pandemiebedingt verschoben werden musste.

Sein Repertoire umfasst neben den Violinkonzerten von Mozart, Beethoven, Schumann, Mendelssohn, Sibelius, Tschaikowski, Brahms, Elgar und Berg auch zeitgenössische Werke.[2] 2007 spielte er die Uraufführung des Violinkonzerts von Jörg Widmann[3]. Daneben lenkt er den Blick auch immer wieder auf vergessene Werke wie das Violinkonzert von Joseph Joachim oder das Violinkonzert Nr. 22 von Giovanni Battista Viotti. Ein besonderes Anliegen sind ihm seit jeher die Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach, deren Einspielung er 2017 zum dritten Mal veröffentlichte.[4]

Bereits 1994 gründete er gemeinsam mit Elisabeth Kufferath (Violine), Hanna Weinmeister (Bratsche) und seiner Schwester Tanja Tetzlaff (Cello) das Tetzlaff Quartett.[5][6] Das Ensemble ist Gast bei Festivals wie den Berliner Festwochen und dem Heidelberger Frühling sowie auf internationalen Konzertpodien wie der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie Berlin, dem Palais des Beaux Arts Bruxelles, der Wigmore Hall London und dem Théâtre des Champs Elysée Paris. 2010 erschien die erste CD beim Label CAvi mit Quartetten von Schönberg und Sibelius, 2013 folgte eine Aufnahme mit Werken von Berg und Mendelssohn, die mit dem Diapason d’or ausgezeichnet wurde.[7] Beim Label Ondine erschien 2017 eine CD mit Werken von Haydn und Schubert[8] und 2020 eine CD mit zwei späten Streichquartetten von Beethoven.[9]

Er tritt im Duo regelmäßig mit den Pianisten Lars Vogt, Leif Ove Andsnes und Kiveli Dörken auf. Mit seiner Schwester Tanja Tetzlaff und Lars Vogt spielt er außerdem im Trio.

Christian Tetzlaff spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers Stefan-Peter Greiner und unterrichtet regelmäßig an der Kronberg Academy.[10]

Er lebt mit seiner Familie in Berlin.[11]

Preise und Auszeichnungen

2020 Beethoven / Sibelius Violinkonzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und Robin Ticciati: Orchestral Recording of the Year Limelight Magazin[12]

2019 Dvorak Trios 3&4, Dumky - Gramophone Awards Shortlist[13]

2018 Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik für Bach Solo Aufnahmen (Ondine)[14]

2018 Bartok Violin concertos 1&2 - Gramophone Award 2018[15]

2017 Diapason d’Or - Violon: JS Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo, Christian Tetzlaff (Violine)[16]

2017 Suk / Dvořák Violin Concerto - nominated for Grammy Awards 2017[17]

2017 Echo Klassik Instrumentalist des Jahres [18]

2017 Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland[19]

2016 Nominierung für den Grammy Award for Best Classical Instrumental Solo[20]

2016 Nominierung für den Grammy in der Kategorie Best Chamber Music/Small Ensemble Performance[21]

2015 Mendelssohn / Berg Tetzlaff Quartett - Diapason d’Or[22]

2015 Mahler Symphony No4 (Aufnahme aus Heimbach bei CAvi) – Mahler Record Prize[23]

2015 Dutilleux bei Erato – Preis der Deutschen Schallplattenkritik Bestenliste 2/2015[24]

2015 Dutilleux - Echo Klassik[25]

2012 Mendelssohn / Schumann mit HR bei Ondine – Preis der Deutschen Schallplattenkritik Bestenliste 1/2012[26]

2011 Schumann Klaviertrios mit Tanja Tetzlaff und Leif Ove Andsnes - Preis der deutschen Schallplattenkritik Bestenliste 3/2011 „Kammermusik“[27]

2008 Brahms / Joachim Violin Concerto - Preis der deutschen Schallplattenkritik Bestenliste 2/2008[28]

2007 - Echo Klassik Solistische Einspielung des Jahres - Bach [29]

Musical America benannte ihn zum Instrumentalist of the Year 2005.[30]

2004 Nominierung für den Grammy in der Kategorie Best Chamber Music Performance, Bartók  Violin Sonatas Nos. 1&2, Etc. mit Leif Ove Andsnes[31]

2004 - Echo Klassik Kammermusikeinspielung des Jahres mit Sabine Meyer und Boris Pergamenschikov, Lars Vogt (Ensemble des 19. Jahrhunderts)[32]

2000 wurde Tetzlaff mit dem Brahms-Preis der in Heide ansässigen Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.[33]

1984 2. Preis ARD-Musikwettbewerb[34]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volker Blech Ich bin da, wo ich hingehörer, Berliner Morgenpost vom 20. Juni 2015, S. 17
  2. Biografie - Christian Tetzlaff. Abgerufen am 12. November 2021.
  3. Violinkonzert. Abgerufen am 12. November 2021.
  4. Johann Sebastian Bach Sonatas and Partitas for Solo Violin. Ondine Release, abgerufen am 12. November 2021 (englisch).
  5. tagesspiegel.de vom 26. April 2017: Eine Epoche verglüht, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  6. Family Affairs (Memento vom 1. März 2021 im Internet Archive), auf swr.de, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  7. Avi - Service for music | Dr. Andreas von Imhoff. Abgerufen am 12. November 2021.
  8. Franz Schubert String Quartet in G Major Joseph Haydn String Quartet in G minor, Op. 20 No. 3. Ondine Release, abgerufen am 12. November 2021 (englisch).
  9. Ludwig van Beethoven String Quartets Opp. 132 & 130/133. Ondine Release, abgerufen am 12. November 2021 (englisch).
  10. Kronberg Academy: Christian Tetzlaff. Abgerufen am 12. November 2021.
  11. Tausend Tode vor Angst und Schönheit: Interview von Hartmut Welscher im VAN Magazin (23. Dezember 2015), abgerufen am 25. Dezember 2020.
  12. Matthew Hodge: Recording of the Year 2020 winners revealed. In: Limelight. Abgerufen am 5. August 2022 (australisches Englisch).
  13. Gramophone - Gramophone - Awards Shortlist 2019. Abgerufen am 5. August 2022.
  14. 2018. Abgerufen am 5. August 2022.
  15. Gramophone Classical Music Awards 2018: the full report. Abgerufen am 5. August 2022 (englisch).
  16. Diapason d’Or – Wikipedia – Enzyklopädie. Abgerufen am 5. August 2022 (deutsch).
  17. 2016-12-07T00:00:00+00:00: Violinists Leila Josefowicz, Christian Tetzlaff and Gil Shaham nominated for 2017 Grammy Awards. Abgerufen am 5. August 2022 (englisch).
  18. Liste der Echo-Klassik-Preisträger. In: Wikipedia. 19. Juli 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  19. Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland. In: Wikipedia. 8. September 2021 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  20. Grammy Award for Best Classical Instrumental Solo. In: Wikipedia. 9. April 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  21. Grammy Award for Best Small Ensemble Performance. In: Wikipedia. 4. April 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  22. Tetzlaff Quartet. In: Wikipedia. 11. Juni 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  23. ICMA Artist of the Year Christian Tetzlaff Wins Mahler Record Prize. Abgerufen am 5. August 2022 (französisch).
  24. 02/2015. Abgerufen am 5. August 2022.
  25. Liste der Echo-Klassik-Preisträger. In: Wikipedia. 19. Juli 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  26. 01/2012. Abgerufen am 5. August 2022.
  27. schallplattenkritik.de. Abgerufen am 5. August 2022.
  28. 02/2008. Abgerufen am 5. August 2022.
  29. Liste der Echo-Klassik-Preisträger. In: Wikipedia. 19. Juli 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  30. Dennis D. Rooney: INSTRUMENTALIST OF THE YEAR 2005. musical america worldwide, abgerufen am 30. Juni 2015 (englisch).
  31. Grammy nominations 2004. Abgerufen am 5. August 2022.
  32. Liste der Echo-Klassik-Preisträger. In: Wikipedia. 19. Juli 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 5. August 2022]).
  33. Träger des Brahms-Preises brahms-sh.de, abrufbar am 25. Dezember 2020.
  34. Bayerischer Rundfunk: Preisträger: Violine. 19. August 2021, abgerufen am 5. August 2022.