Miriam Rothschild
Dame Miriam Louisa Rothschild, DBE (* 5. August 1908 in Ashton Wold, Oundle, Northamptonshire; † 20. Januar 2005 ebenda) war eine hochgeehrte britische Meeresbiologin und Zoologin.
Leben und Wirken
Rothschild war die älteste Tochter von Hon. Nathaniel Charles Rothschild und die Nichte von Walter Rothschild, 2. Baron Rothschild. Sie besuchte keine Schule, sondern wurde von ihren Eltern unterrichtet. Obwohl sie keinen Universitätsabschluss hatte, wurden ihr mehrere Ehrendoktorwürden verliehen. Sie galt als herausragende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Flohforschung und war Mitglied der Royal Society.[1]
Als Kind interessierte sich Rothschild für Schmetterlinge und Marienkäfer, später kam dann ihre Liebe zu den Flöhen hinzu, was ihr den Namen „Herrin der Flöhe“ einbrachte. Sie bewahrte die Flöhe in ihrem Schlafzimmer in Plastiktüten auf.
1938 wurde sie in den protokollarischen Rang der Tochter eines Barons erhoben.[2] 1982 wurde sie als Commander in den Order of the British Empire aufgenommen[3] und 1999 als Dame Commander desselben Ordens[4] geadelt.
Rothschild war Mutter von sechs Kindern. Neben ihrem Beruf war sie Farmerin und Gutsherrin. Sie hatte zahlreiche Ämter in britischen Fachgesellschaften und Museen inne. Sie veröffentlichte viele Fachbücher und mehr als 300 wissenschaftliche Artikel. Ihren sechsbändigen Katalog über Flöhe widmete sie ihrem Vater und ihrem Onkel Walter, dem 2. Baron Rothschild,[5]
Ihr Labor finanzierte Rothschild durch Erträge ihrer Farm. Sie erhielt Goldmedaillen für ihre Obstanpflanzungen, bekannt wurden ihre qualitativ hochwertige Stachelbeeranpflanzungen.[6] und vor allem ihr Kampf für die Erhaltung der Artenvielfalt britischer Wiesen und Weiden, der auch von Prinz Charles unterstützt wurde. Für ihn legte sie in Highgrove eine Wiese an[7]. Sie stellte als eine der ersten Samenmischungen für Naturwiesen zusammen, die bekannteste ist "Farmer's nighmare"[8].
Im Universum-History-Dokudrama Die Rothschild-Saga – Aufstieg, Glanz, Verfolgung (2021) beleuchtete Klaus T. Steindl die Geschichte der Familie Rothschild aus der Perspektive von Miriam Rothschild, dargestellt von Alina Fritsch.[9]
Literatur
- Helen Penn: Englische Gärtnerinnen. Gertrude Jekyll, Vita Sackville-West, Rosemary Verey und viele andere. Mit einem Vorwort von Penelope Hobhouse. Aus dem Englischen von Susanne Vogel. Köln (DuMont) 1996, ISBN 3-7701-3694-2.
- Kathrin Briest: Miriam Louisa Rothschild. In: Heide Inhetveen, Mathilde Schmitt (Hg.): Pionierinnen des Landbaus. Uetersen (Heydorn Verlag) 2000, S. 103–106, ISBN 3-934816-02-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Miriam Rothschild, High-Spirited Naturalist, Dies at 96 – Teil 1
- ↑ The London Gazette: Nr. 34496, S. 2003, HMSO, 25. März 1938.
- ↑ The London Gazette: Nr. 49008, S. 9, HMSO, 11. Juni 1982.
- ↑ The London Gazette: Nr. 55710 (Supplement), S. 8, HMSO, 31. Dezember 1999.
- ↑ Miriam Rothschild, High-Spirited Naturalist, Dies at 96 – Teil 2
- ↑ A Tribute to Mirfam Rothschild: Entomologist Extraordinaire
- ↑ Ursula Buchan 2007. Garden People. London, Thames and Hudson, 76
- ↑ Ursula Buchan 2007. Garden People. London, Thames and Hudson, 76
- ↑ „Die Rothschild-Saga – Aufstieg, Glanz, Verfolgung“: „Universum History“-Neuproduktion am 21. Dezember um 22.35 Uhr in ORF 2. In: ots.at. 20. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021.
Personendaten | |
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NAME | Rothschild, Miriam |
ALTERNATIVNAMEN | Rothschild, Miriam Louisa (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britische Zoologin |
GEBURTSDATUM | 5. August 1908 |
GEBURTSORT | Ashton Wold, Oundle, Northamptonshire |
STERBEDATUM | 20. Januar 2005 |
STERBEORT | Ashton Wold, Oundle, Northamptonshire |