Regierungsgebäude (Opole)
Das Regierungsgebäude in Oppeln befindet sich auf der Pascheke an der ul. Piastowska, der ehemaligen Hafenstraße. Das Regierungsgebäude wurde 1930 nach den Plänen des Architekten Konrad (oder Friedrich) Lehmann aus Schneidemühl im Stil der Moderne für die Provinz Oberschlesien erbaut.[1] Heute ist es Sitz des Woiwodschaftsamtes der Woiwodschaft Oppeln (poln. Urząd Marszałkowski), der Selbstverwaltung (Marschallamt) der Woiwodschaft Oppeln, des Landratsamtes des Powiat Opolski (Landkreis Oppeln) und weiterer öffentlicher Einrichtungen.
Geschichte
Seit Mitte der 1920er wuchs der Wunsch zum Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes für die Provinzregierung in Oppeln. Die Räumlichkeiten am Annabergplatz reichten für die schnell wachsende Verwaltung nicht mehr aus. Unter dem Oberpräsident Alfons Proske wurde das Projekt zum Neubau eines neuen Verwaltungsgebäudes ab 1926 manifestiert.
Das neue Regierungsgebäude wurde ab dem 13. August 1930 auf dem Gelände des 1928 abgerissenen Piastenschlosses erbaut. Man entschied sich nach einem Wettbewerb[2] für den Entwurf von Konrad (oder Friedrich) Lehmann[3]. Dabei wurde das Gebäude entlang des Mühlgrabens ausgerichtet. Der Piastenturm, der beim Abriss des Schlosses verschont worden war, wurde in das Ensemble einbezogen. 1934 wurde das Regierungsgebäude zur Nutzung freigegeben. Seit 1991 steht der Gebäudekomplex unter Denkmalschutz[4].
In den 1960er Jahren wurden hinter dem Gebäude ein Amphitheater errichtet.
Architektur und Ausstattung
Das Hauptgebäude entstand im Stil der Moderne und hat eine Länge von 112 Metern und ist 14 Meter breit. Der siebengeschossige Bau besitzt zwei Trakte mit Büronutzung sowie einen zweigeschossigen Querflügel an der Südseite. Der Mittelteil des Hauptbaus steht auf schlanken Pfeilern, nach einem Vorbild der Pilotis von Le Corbusier. Hierdurch entsteht eine direkte Blickverbindung zwischen Straße und dem ehemaligen Park im hinteren Grundstücksbereich. Die Hauptfassade ist gegliedert von eingereihten Fensterbänden sowie von zwei verglasten Treppenhäusern im rückwärtigen Bereich. Im Inneren hat sich bis heute eine aufwendige Dekoration erhalten, darunter ein aufwendig im modernen Stil designtes Treppenhaus mit grauen Marmor. Weiterhin befindet sich im Gebäude ein Paternosteraufzug.
1997 wurde ein postmoderner Fahrstuhl an die östliche Hauptfassade des Gebäudes angebaut.[1]
Siehe auch
Literatur
- Beate Störtkuhl: Moderne Architektur in Schlesien 1900 bis 1939. Baukultur und Politik. (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 45) München 2013. S. 319–322
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 705.
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 50° 40′ 4,1″ N, 17° 55′ 8,8″ O