Chevroux VD

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VD ist das Kürzel für den Kanton Waadt in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Chevrouxf zu vermeiden.
Chevroux
Wappen von Chevroux
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Waadt Waadt (VD)
Bezirk: Broye-Vully
BFS-Nr.: 5813i1f3f4
Postleitzahl: 1545
Koordinaten: 559499 / 193162Koordinaten: 46° 53′ 18″ N, 6° 54′ 26″ O; CH1903: 559499 / 193162
Höhe: 454 m ü. M.
Höhenbereich: 429–488 m ü. M.[1]
Fläche: 3,40 km²[2]
Einwohner: 494 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 145 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
9,9 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.chevroux.ch
Chevroux

Chevroux

Lage der Gemeinde
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Über dieses Bild
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Chevroux ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye-Vully des Kantons Waadt in der Schweiz.

Geographie

Chevroux liegt auf 454 m ü. M., 8 km nördlich des Bezirkshauptorts Payerne (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich leicht erhöht über dem Südufer des Neuenburgersees, im Schweizer Mittelland.

Die Fläche des 4,4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Südufer des Neuenburgersees. Das sehr flache Seeufer wird von einem bis zu 500 m breiten Schilfgürtel und einem Waldgürtel, der weitere 300 m breit ist, begleitet. Daran schliesst sich im Süden der breite Höhenrücken zwischen dem Neuenburgersee und dem Broyetal an. Auf der Höhe Le Chanel wird mit 485 m ü. M. der höchste Punkt von Chevroux erreicht. Die Ost- und Südostgrenze verläuft entlang des Tälchens des Ruisseau de Robin, der in der Nähe des Hofes Ostende in den Neuenburgersee mündet. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 9 % auf Siedlungen, 20 % auf Wald und Gehölze, 47 % auf Landwirtschaft und 23 % war unproduktives Land (Schilfrohrgebiete entlang des Sees).

Chevroux besteht aus den Ortsteilen Chevroux-Dessus (454 m ü. M.) am Hang und Chevroux-Dessous (434 m ü. M.) nahe dem Seeufer sowie dem Weiler La Motte (465 m ü. M.) auf den Höhenrücken und einigen Einzelhöfen. Nachbargemeinden von Chevroux sind Grandcour im Kanton Waadt sowie Estavayer und Gletterens im Kanton Freiburg.

Bevölkerung

Mit 494 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) gehört Chevroux zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 90,6 % französischsprachig, 6,3 % deutschsprachig und 1,3 % sprechen Polnisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Chevroux belief sich 1870 auf 429 Einwohner, 1900 noch auf 367 Einwohner. Nachdem die Bevölkerung bis 1980 auf 276 Personen abgenommen hatte, wurde seither wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme beobachtet.

Wirtschaft

Chevroux war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau und die Viehzucht eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung, ferner gibt es auch einige Berufsfischer. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Chevroux ist Standort der Blumenerde- und Düngerfabrik Bachmann-Chevroux SA und einer Bootswerft. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Einige Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem im Raum Payerne arbeiten.

Tourismus

Chevroux ist ein beliebter Erholungsort mit einem Campingplatz und rund 100 Wochenend- und Ferienhäuschen in Seenähe. Es verfügt über einen Sportbootshafen mit über 1000 Liegeplätzen.

Verkehr

Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von Grandcour leicht zu erreichen. Durch einen Postautokurs besitzt Chevroux Verbindung mit Payerne. Das Dorf wird auch durch die Personenschifffahrt auf dem Neuenburgersee erschlossen. Wegen des flachen Seeufers befindet sich die Schiffsanlegestelle am Ende eines 700 m langen in den See hinausragenden Dammes.

Geschichte

Das Seeufer auf dem Gemeindegebiet von Chevroux war schon in der Steinzeit besiedelt. Es wurden 13 Seeufer- und Pfahlbausiedlungen aus dem Neolithikum und aus der Bronzezeit ausgegraben. Auch in der Römerzeit gab es nordöstlich des heutigen Ortes eine kleine Siedlung. In der Nähe des Seeufers wurde ein römischer Friedhof entdeckt.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1286 unter dem Namen Chevroth. Später erschienen die Bezeichnungen Chevros (1310), Chevrod (1453) und Chevroud (1725). Der Ortsname ist vom altfranzösischen Wort chevrot (Ziege) abgeleitet und bezeichnet einen Ort, wo Ziegen gezüchtet wurden.

Seit dem Mittelalter gehörte Chevroux zur Herrschaft Grandcour, im 14. Jahrhundert für eine gewisse Zeit auch zu Vaumarcus. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 gelangte das Dorf unter die Verwaltung der Vogtei Avenches, wobei es zusammen mit Grandcour eine Exklave bildete. Im 18. Jahrhundert wurde eine Indiennemanufaktur gegründet, ein Zweigbetrieb der Manufaktur in Cortaillod. Vor allem in der Zeit um 1770 bis 1785 hatte die Leinwandmalerei Hochkonjunktur. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte Chevroux von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem Bezirk Payerne zugeteilt.

Sehenswürdigkeiten

Die aus dem 15. Jahrhundert stammende reformierte Kirche Saint-Jean-Baptiste wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet. Ihr gegenüber steht ein hölzerner Speicher. Im Ortskern sind einige stattliche Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.

Weblinks

Commons: Chevroux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021