Stisser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. September 2022 um 10:56 Uhr durch imported>Aka(568) (Halbgeviertstrich, zu großen Zeilenabstand entfernt, Abkürzung korrigiert, typografische Anführungszeichen, Links optimiert, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Stisser ist der Name einer vor allem in Mitteldeutschland ansässigen Gelehrtenfamilie.

Bekannte Familienmitglieder und Genealogie

Der als Stammvater anzusehende Hans Stisser wurde um 1460 in der Umgebung von Dortmund oder Osnabrück geboren und erhielt 1486 das Bürgerrecht in Quedlinburg, wo er später sogar das Amt des Bürgermeisters erwarb und 1526 starb. Seine Ehefrau Apollonia („Plönnecke“) Nieß stammte aus einer eingesessenen Dortmunder Familie.

Sein Sohn Johannes Stisser (ca. 1485–1537) war Rotgerber, ebenfalls Bürgermeister in Quedlinburg und ein Freund Martin Luthers. Er heiratete 1508 in Quedlinburg Apollonia Kramer aus Braunschweig, Tochter des Hans Kramer (1445–1494) und der Margarethe Döring (1461–1510).

Von ihren fünf Kindern führte vor allem der mansfeldische Geheimrat und Kanzler in Eisleben Balthasar Stisser (1526–1583), promovierter Jurist, die Stammreihe fort. Seine erste Ehefrau Anna Goldstein (1532–1569) war eine Tochter des Kilian Goldstein.

Aus dieser Ehe stammte unter anderen Kilian Stisser (1562–1620), Kanzler in Halle, verheiratet mit der Buchhändlertochter Margarethe Heil (1561–1630). Zu deren Söhnen gehören:

Söhne des Oberamtmanns im Amt Dannenberg Joachim Stisser (1621–1679, ein Enkel des o. g. Kanzlers Balthasar Stisser), verheiratet mit Katharina Maria Hesse (1628–1664), waren u. a.

  • Joachim Christoph Stisser (1652–1734), Jurist, braunschweigischer Hof- und Konsistorialrat, Schwiegersohn von Philipp Ludwig Probst, später Stisser von Wendhausen
  • Johann Andreas Stisser (1657–1700), Botaniker und Mediziner, Professor an der Universität Helmstedt, und
  • Hermann Ulrich Stisser (ca. 1653–1714), dessen Sohn
    • Friedrich Ulrich Stißer (1689–1739), Jurist und Cameralwissenschaftler, schrieb eine „Forst- und Jagd-Historie der Teutschen“, 1737.

Literatur

  • Johann Christoph von Dreyhaupt (Herausgeber): Genealogische Tabellen oder Geschlechts Register sowohl derer vornehmsten im Saal-Creyse mit Ritter-Gütern angesessenen Adelichen Familien als auch derer vornehmsten alten und neuen, theils abgestorbenen, Adelichen, Patricien und Bürgerlichen Geschlechter zu Halle aus alten wahrhafften Dokumenten, Monumenten, Lehns=Registern, Lehn"Briefen, Actis publicis, Gerichts- und Kirchen=Büchern, Parentationen, Leich=Predigten und anderen Hülsmitteln mit großer Mühe und Fleiß zusammen gesucht, In ordentliche Tabellen verfasset, und mit Beyfügung der Wapen, so viel deren zu erlangen gewesen, Halle 1750.
  • Dr. Karlwilhelm Just: Das mitteldeutsche Geschlecht Stisser von 1480 bis zur Gegenwart. Limburg 1965.

Siehe auch