Großer Preis von Brasilien 1973

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Flag of Brazil (1968-1992).svg Großer Preis von Brasilien 1973
Renndaten
2. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973
Streckenprofil
Name: II Grande Prêmio do Brasil
Datum: 11. Februar 1973
Ort: São Paulo
Kurs: Interlagos
Länge: 318,4 km in 40 Runden à 7,96 km

Wetter: sonnig und heiß
Zuschauer: ~ 120.000
Pole-Position
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 2:30,5 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi
Neuseeland Denis Hulme
Vereinigtes Konigreich Lotus
Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 2:35,0 min
Podium
Erster: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter: Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Brasilien 1973 fand am 11. Februar in São Paulo statt und war das zweite Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973.

Berichte

Hintergrund

Nachdem die erste Ausgabe des Großen Preises von Brasilien im Vorjahr noch nicht zur Weltmeisterschaft gezählt hatte, fand das Rennen 1973 erstmals mit WM-Status statt. Nicht zuletzt die Tatsache, dass der Einheimische Emerson Fittipaldi amtierender Weltmeister war, löste ein großes Zuschauerinteresse aus.

Alle Teams reisten in unveränderter Besetzung direkt aus Buenos Aires an, wo zwei Wochen zuvor der Große Preis von Argentinien stattgefunden hatte. Einzig der einheimische Gaststarter Luiz Bueno ergänzte das Feld, indem er sich einen gebrauchten Surtees TS9B für das Rennen mietete. Es wurde seine erste und einzige Teilnahme an einem Formel-1-Rennen mit WM-Status.

Training

Lotus hatte in der Woche vor dem Grand Prix umfangreiche Testfahrten auf der Strecke durchgeführt, um Emerson Fittipaldis Chancen auf einen Sieg vor heimischem Publikum zu erhöhen. Die dabei gesammelten Erfahrungen zahlten sich im offiziellen Training aus, in dem beide Stammfahrer sich für die erste Startreihe qualifizierten, wobei die Pole-Position mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung an Ronnie Peterson ging. Es war die erste Pole seiner Karriere. Außer den beiden Lotus-Piloten erreichte kein weiterer Fahrer eine Rundenbestzeit unter 2:32 min.

Die aus drei Fahrzeugen bestehende erste Reihe wurde durch Ferrari-Pilot Jacky Ickx komplettiert. Dahinter qualifizierten sich Clay Regazzoni und Denis Hulme für die zweite Reihe. Die dritte Reihe setzte sich aus Carlos Pace, Carlos Reutemann und Jackie Stewart zusammen.[1]

Rennen

Bei sehr hohen Temperaturen am Renntag erlebten die Zuschauer einen perfekten Start zweier einheimischer Piloten. Emerson Fittipaldi übernahm die Führung und Carlos Pace schoss vom sechsten Startplatz aus nach vorn auf Rang zwei. Es folgten Jackie Stewart, Ronnie Peterson und Jacky Ickx.

Pace konnte seine sehr gute Position nicht lange halten. Bereits im zweiten Umlauf wurde er von Stewart überholt, wenig später auch von Peterson. Der Schwede duellierte sich daraufhin bis zur sechsten Runde mit Stewart um den zweiten Platz, bevor er wegen eines Schadens an der Radbefestigung von der Strecke abkam und verunfallte.

Ickx gelangte unterdessen an Pace vorbei auf Rang drei. Die Platzierungen an der Spitze blieben daraufhin über mehrere Runden konstant, während Denis Hulme für Spannung sorgte, indem er stets auf die Führenden aufholte. Nachdem Pace in der zehnten Runde wegen eines Aufhängungsschadens hatte aufgeben müssen, überholte Hulme im zwölften Umlauf den viertplatzierten Jean-Pierre Beltoise und schloss schnell auf Ickx auf, den er drei Runden später ebenfalls überholen konnte.

Da Ickx gegen Ende des Rennens wegen eines Plattfußes einen Boxenstopp einlegen musste, Beltoise wegen eines Elektrikdefektes ausschied und Clay Regazzoni ebenfalls in der Box neue Reifen aufziehen lassen musste, ging der vierte Platz letztendlich an Arturo Merzario, der vom 17. Startplatz aus ins Rennen gegangen war.[2]

Emerson Fittipaldi gewann zum ersten Mal seinen Heim-Grand-Prix in seiner Geburtsstadt und feierte somit den zweiten Sieg im zweiten Saisonlauf. Die schnellste Rennrunde hatte er ebenfalls erzielt, allerdings zeitgleich mit Denis Hulme.

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 1 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72D Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Schweden Ronnie Peterson
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 005 G
4 Frankreich François Cevert Tyrrell 006
Vereinigtes Konigreich Brooke Bond Oxo Team Surtees 5 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees TS14A F
6 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Yardley Team McLaren 7 Neuseeland Denis Hulme McLaren M19C G
8 Vereinigte Staaten Peter Revson
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 9 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B2 Ferrari 001/1 3.0 F12 G
10 Italien Arturo Merzario
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 11 Frankreich Jean-Pierre Jarier March 721G Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 12 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler G
Vereinigtes Konigreich Marlboro B.R.M. 14 Schweiz Clay Regazzoni BRM P160D BRM P142 3.0 V12 F
15 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
16 Osterreich Niki Lauda BRM P160C
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 17 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT37 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
18 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 19 Neuseeland Howden Ganley Iso-Marlboro FX3B F
20 Italien Nanni Galli
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 23 Brasilien 1968 Luiz Bueno Surtees TS9B F

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 2:30,5 190,405 km/h 01
02 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 2:30,7 190,153 km/h 02
03 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 2:32,0 188,526 km/h 03
04 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2:32,4 188,031 km/h 04
05 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 2:32,7 187,662 km/h 05
06 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 2:32,7 187,662 km/h 06
07 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 2:32,9 187,417 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 2:33,3 186,928 km/h 08
09 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 2:33,4 186,806 km/h 09
10 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2:33,5 186,684 km/h 10
11 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 2:34,3 185,716 km/h 11
12 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 2:34,3 185,716 km/h 12
13 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2:35,1 184,758 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 2:35,5 184,283 km/h 14
15 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:37,6 181,827 km/h 15
16 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 2:37,6 181,827 km/h 16
17 Italien Arturo Merzario Italien Ferrari 2:37,7 181,712 km/h 17
18 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 2:38,7 180,567 km/h 18
19 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:39,9 179,212 km/h 19
20 Brasilien 1968 Luiz Bueno Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 2:42,5 176,345 km/h 20

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 40 0 1:43:55,6 02 2:35,0
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 40 0 + 13,5 08
03 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 40 0 + 1:46,4 05 2:35,0
04 Italien Arturo Merzario Italien Ferrari 39 0 + 1 Runde 17
05 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 39 1 + 1 Runde 03
06 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 39 1 + 1 Runde 04
07 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 39 0 + 1 Runde 16
08 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 38 1 + 2 Runden 13
09 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 38 0 + 2 Runden 18
10 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 38 1 + 2 Runden 09
11 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 38 0 + 2 Runden 07
12 Brasilien 1968 Luiz Bueno Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 36 0 + 4 Runden 20
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 23 0 DNF 10 Elektrikdefekt
Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 18 0 DNF 19 überhitzter Motor
Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 09 0 DNF 06 Aufhängungsschaden
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 06 0 DNF 14 Getriebeschaden
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich March-Ford 06 0 DNF 15 Getriebeschaden
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 05 0 DNF 01 defekte Radbefestigung
Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 05 3 DNF 11 überhitzter Motor
Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 03 0 DNF 12 Getriebeschaden

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 18
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 10
03 Frankreich François Cevert Tyrrell 6
04 Neuseeland Denis Hulme McLaren 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
05 Belgien Jacky Ickx Ferrari 5
06 Italien Arturo Merzario Ferrari 3
07 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham 1
08 Schweiz Clay Regazzoni B.R.M. 1

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus 18
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 12
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 6
Pos. Konstrukteur Punkte
04 Italien Ferrari 6
05 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1
06 Vereinigtes Konigreich Brabham 1

Einzelnachweise

  1. Startaufstellung (Memento vom 4. August 2012 im Webarchiv archive.today) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 23. Juli 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 25. Januar 2013 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)

Weblinks