Warlubie
Warlubie | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Kujawien-Pommern | |
Powiat: | Świecki | |
Gmina: | Warlubie | |
Geographische Lage: | 53° 35′ N, 18° 38′ O | |
Einwohner: | 2124 (2011) | |
Postleitzahl: | 86-122 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 52 | |
Kfz-Kennzeichen: | CSW | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Laskowice Pomorskie–Tczew |
Warlubie (deutsch Warlubien, 1942–1945 Warlieb) ist ein Dorf im Powiat Świecki der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 6500 Einwohnern.
Geographische Lage
Die Ortschaft liegt im historischen Westpreußen, etwa neun Kilometer südwestlich von Nowe (Neuenburg), 23 Kilometer nordöstlich von Świecie (Schwetz) und 62 Kilometer nördlich von Toruń (Thorn).
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1277 als Warlubie aus einem Privileg des Herzogs von Pomerellen Mestwin II.[1] 1309 bis 1466 gehörte der Ort zum Herrschaftsbereich des Deutschen Ordens, anschließend war er Teil Polens.[1] Um das Jahr 1820 hatte die Ortschaft etwa 380 Einwohner.[2]
Im Jahr 1920 musste der Ort als Folge des Versailler Vertrages an das wiedererrichtete Polen abgetreten werden. Im September 1939 wurde der Ort von deutschen Truppen besetzt. Unter dem Namen Warlieb gehörte der Ort bis 1945 zum Landkreis Schwetz (Weichsel), Provinz Danzig-Westpreußen, im Regierungsbezirk Marienwerder. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Warlubien als Warlubie an Polen restituiert, zu dem es völkerrechtlich seit 1920 gehört.
Demographie
Jahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
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1773 | 169 | katholische Bewohner[3] |
1818 | 379 | [2] |
1852 | 1013 | [4] |
1864 | 1315 | davon 410 Evangelische und 881 Katholiken[5] |
1871 | 1400 | [6] |
1910 | 1963 | am 1. Dezember, davon 444 Evangelische, 1399 Katholiken, neun Juden, ein Sonstiger (551 mit deutscher und 1302 mit polnischer Muttersprache, 110 Einwohner sprechen Deutsch und eine andere Sprache)[7] |
Gemeinde
Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Warlubie gehören neun Dörfer mit Schulzenämtern sowie weitere kleinere Ortschaften.
Persönlichkeiten
- Johannes Czerski (1813–1893), Mitbegründer des Deutschkatholizismus
- Herbert Braun (1903–1991), evangelischer Theologe
- Hans von Hülsen (1890–1968), Redakteur und Schriftsteller.
Literatur
- Richard Wegner, Hans Maercker: Ein Pommersches Herzogthum und eine Deutsche Ordens-Komthurei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises, nach archivalischen und anderen Quelle bearbeitet.
- Band I: Theil I und Theil II bis 1466, Louis Türk, Posen 1872 (Digitalisat).
- Band II: Eine polnische Starostei und ein preussischer Landrathskreis. Geschichte des Schwetzer Kreises 1466–1873. In: Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins, Heft XVII, Th. Bertling, Danzig 1880, S. 1–81 (Digitalisat).
- Band II, Theil II: Spezielle Ortgeschichte. In: Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins
- Heft XVIII, Th. Bertling, Danzig 1886, S. 82–222 (Digitalisat)
- Heft XIX, Th Bertling, Danzig 1888, S. 341–342 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Website der Gemeinde, Historia, abgerufen am 10. Februar 2013
- ↑ a b Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Fünfter Band. T–Z Und eine tabellarische Übersicht … der 857 kleinern Städte …. Bei Karl August Kümmel, Halle 1823, S. 104 (Digitalisat – Z. 673).
- ↑ Richard Wegner, Hans Maercker: Ein Pommersches Herzogthum und eine Deutsche Ordens-Komthurei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises, nach archivalischen und anderen Quellen bearbeitet. Band II, Theil II: Spezielle Ortgeschichte. In: Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins, Heft XIX, Th Bertling, Danzig 1888, S. 341–342 (Digitalisat).
- ↑ Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 658.
- ↑ Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 172–173, Ziffer 411.
- ↑ Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 54–55, Ziffer 9.
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, S. 62–63, Ziffer 146: Warlubien