Thomas Rödel
Thomas G. Rödel (* 19. März 1967 in Rehau[1]) ist ein deutscher Chemiker.
Nach dem Abitur 1986 in Selb studierte Rödel an der Universität Bayreuth Chemie. 1996 erfolgte seine Promotion über die Synthese von Schimmelpilzgiften[1] bei Hans Gerlach. Danach arbeitete er in der Industrie, zunächst als Pharmareferent in der Firma UCB und dann bei der Firma Rehau. 2004 wurde Rödel Professor für organische und makromolekulare Chemie an der Hochschule Merseburg. Sein Spezialgebiet sind asymmetrischen Synthesen, insbesondere von Duftstoffen. Einen 2009 erfolgten Ruf an die Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg lehnte er ab.
Rödel ist verheiratet und hat drei Kinder.
Trivia
Bundesweites Aufsehen erregte Thomas Rödel am 25. Januar 2016 durch einen Zwischenruf bei der Eröffnungsveranstaltung des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dabei kritisierte Rödel die Politik der Bundeskanzlerin. Die Hochschule Merseburg distanzierte sich von dem unangemessenen Protest und prüfte rechtliche Schritte.[2]
Engagement gegen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache
Thomas Rödel setzt sich seit einigen Jahren gegen die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache bei der GdCH ein. Gegen den Beschluss des Rektorats der Hochschule Merseburg 2018, den Angestellten die Verwendung des Gendersternchens im Sinne einer einheitlichen Schreibweise zu empfehlen, protestierte Rödel in einem offenen Brief.[3]
Da die GDCh und die Redaktion der Nachrichten aus der Chemie begonnen hatte, Gendersternchen beziehungsweise Doppelpunkte im Sinne der geschlechtergerechten Sprache zu verwenden, verfasste Thomas Rödel dort einen Leserbrief, in welchem er darlegte, dass das Gendersternchen überwiegend von "grün-linken Ideologen und von Linksextremisten" verwendet werde und er dabei in Schnappatmung verfalle.[4]
Rödel beantragte schließlich zusammen mit weiteren Mitunterzeichnern auf der Mitgliederversammlung der GDCh im Herbst 2021 eine Abstimmung darüber, dass die GDCh auf die Verwendung der geschlechtergerechten Sprache verzichte.[5][6] Der GDCh-Vorstand wirkte daraufhin, dass die Antragssteller den Antrag zurückzuziehen und schuf stattdessen als Kompromiss eine Kommission für die Erarbeitung eines Leitfadens zum Umgang mit geschlechtergerechter Sprache.[7]
Da der im Dezember 2021 verabschiedete Leitfaden der GDCh für geschlechtergerechte Sprache die Verwendung entsprechender Sonderzeichen in bestimmten Publikationsformen zuließ, stellte Rödel zusammen mit Alexander Börger und weiteren Mitunterzeichnern für die Mitgliedsversammlung 2022 der GDCh einen neuen Antrag, um die Verwendung dieser Sonderzeichen im genannten Sinn zu verbieten.[8]
Werke
- Thomas Rödel, Hans Gerlach (1995): Enantioselective Synthesis of the Polyketide Antibiotic (3R,4S)-(-)-Citrinin. Liebigs Annalen 1995 (5): 885–888. Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid
- Thomas Rödel, Hans Gerlach (1996): Enantioselective Synthesis of (R)-(+)-Pulvilloric Acid. Liebigs Annalen 1997 (1): 213–216. Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid
- Norbert Kraus, Thomas Rödel und Bernd Schade (2009): Klarlacke optimal härten. Dielektrische Analyse als Online-Prüfverfahren in Lackieranlagen. Farbe und Lack 3 (Vincentz Network) Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.: 102–105.
- Norbert Kraus, Thomas Rödel und Bernd Schade (2009): On-Line Test Method in Paint Shops by DEA. OnSet5 (NETZSCH-Gerätebau, Selb): 13–15.
- Zajac, Martin & Kahl, Heike & Schade, Bernd & Rödel, Thomas & Dionisio, Madalena & Beiner, Mario. (2017): Relaxation behavior of polyurethane networks with different composition and crosslinking density. Polymer. 111: 83-90. Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid
Quellen
- ↑ a b Thomas Rödel: Enantioselektive Synthese von (3R,4S)-(−)-Citrinin und (R)-(+)-Pulvillorsäure. Dissertation Universität Bayreuth 1996.
- ↑ Joachim Dankbar: Oberfranke unterbricht Bundeskanzlerin. In: Neue Presse. 27. Januar 2016, abgerufen am 14. März 2016.
- ↑ Michael Bertram: Hochschule Merseburg ringt um geschlechtergerechte Sprache. Abgerufen am 27. August 2022.
- ↑
- ↑ Wayback Machine. 18. August 2021, abgerufen am 27. August 2022.
- ↑ Antrag gegen geschlechtergerechte Sprache auf der kommenden GDCh-Mitgliederversammlung | Mathias Micheel | Researcher. Abgerufen am 27. August 2022.
- ↑ GDCh Mitgliederversammlung 2021. Abgerufen am 27. August 2022.
- ↑ Antrag GDCh MV 2022 "Verzicht auf die Nutzung sogenannter Gender-Sonderzeichen". Abgerufen am 28. August 2022.
Weblinks
- Prof. Dr. Thomas Rödel im Personenverzeichnis der Hochschule Merseburg
- Homepage der Arbeitsgruppe für Organische und Makromolekulare Chemie von Prof. Dr. Thomas G. Rödel an der Hochschule Merseburg
- Bericht über Rödels Zwischenruf bei der Eröffnungsveranstaltung des Fraunhofer-Instituts vom 26. Januar 2016
Personendaten | |
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NAME | Rödel, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Rödel, Thomas G. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 19. März 1967 |
GEBURTSORT | Rehau |