Meiji Jiao

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2022 um 14:02 Uhr durch imported>LichtStrahlen(600163) (→‎Geschichte: ergänzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Mischief-Riff
LANDSAT-7-Bild des Mischief-Riffs (2001)
LANDSAT-7-Bild des Mischief-Riffs (2001)
Gewässer Südchinesisches Meer
Archipel Spratly-Inseln
Geographische Lage 9° 55′ N, 115° 32′ OKoordinaten: 9° 55′ N, 115° 32′ O
Meiji Jiao (Südchinesisches Meer)
Anzahl der Inseln 3 (Auf dem Riff errichtete Leuchtsignale nicht mitgerechnet)
Hauptinsel Nordinsel mit Luftwaffenstützpunkt
Länge 8,7 km
Breite 6,1 km
Landfläche ca. 6,5–7 km² Stand 24.07.2016dep1
Lagunenfläche 33 km²
Gesamtfläche 46 km²
Einwohner 103 (Stand vor 2015)
Karte der Spratly-Inseln, mittig Meiji Jiao als Mischief Reef
Karte der Spratly-Inseln, mittig Meiji Jiao als Mischief Reef

Meiji Jiao (美济礁), auch Mischief-Riff, ist ein Atoll der Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer. Seit 2015 treibt die Volksrepublik China den Bau eines Luftwaffenstützpunktes im Norden des Atolls voran.

Geographie

Das Atoll liegt 105 Kilometer östlich der Union-Bank. Es erstreckt sich über eine Länge von 8,7 km von Ost nach West und ist maximal 6,1 km breit. Die Gesamtfläche beträgt 46 km². Die Lagune ist maximal 27 Meter tief[1] und misst rund 33 km² in der Fläche.[2][3]

Verwaltung

Das Atoll steht unter der Kontrolle der Volksrepublik China (Stadt Sansha, Provinz Hainan) und wird auch von den Philippinen und Vietnam beansprucht.

Geschichte

Das Atoll weist einen nahezu geschlossenen Riffkranz auf, der komplett überflutet wird und auf dem nur einige trockenfallende Korallenblöcke aufliegen. Der Riffkranz war nur im Südwesten durch drei Durchfahrten unterbrochen, von denen die zwei östlichen nur für Boote geeignet waren. Die westliche Durchfahrt ist die South Entrance, die 37 Meter breit und 300 Meter lang war, bei einer Tiefe von 18,3 Metern.

Im Zuge des jüngsten militärischen Ausbaus seitens der Volksrepublik China wurden diese Fahrrinnen für Hochseeschiffe weiter ausgehoben. Die dritte Unterbrechung des Kranzes ist durch das Aufschütten einer künstlichen Insel zunehmend versandet und hebt sich kaum noch vom Rest des Ringes ab.

Im Februar 1995 hat die Volksrepublik China einige Holzhütten als Schutzunterkünfte für Fischer auf dem Riff errichtet, um ihre Besitzansprüche zu untermauern. 1999 folgte ein offizieller Protest der Philippinen gegen dieses Vorgehen. Die Regierung der Philippinen vermutete, dass die Holzhütten einen militärischen Stützpunkt darstellen, weil sie nahe der Insel Palawan liegen (etwa 230 Kilometer). Die Philippinen erheben ebenfalls Besitzansprüche, um sich die reichen Ölvorkommen, die unter den Inseln lagern sollen, zu sichern. Trotz der Vereinbarung eines Status quo über die Insel mit den Philippinen erfolgte seit 2000 der militärische Ausbau des Inselstützpunkts seitens der Volksrepublik China, unter anderem mit der Errichtung von Bunkern. Seit 2007 wird eine ökonomisch genutzte Fisch- und Krabbenzucht betrieben und seit 2011 gibt es 13 mehrstöckige Gebäude mit einer permanenten Stationierung von 50 chinesischen Marinesoldaten. Am 5. Dezember 2012 wurden 53 Fischer als permanente Zivilbevölkerung angesiedelt und das „Dorf Meiji“ (美济村) gegründet, weitere knapp hundert Häuser als Unterkünfte für Zivilbevölkerung sind im Bau. Das Dorf Meiji untersteht der Großgemeinde Yongshu Jiao. China Mobile hat Meiji Jiao und das umliegende Seegebiet an das chinesische Mobilfunknetz angeschlossen.

Anfang 2015 wurde durch Aufschütten von Sand auf dem Riff zunehmend Land gewonnen und ein Luftwaffenstützpunkt auf der Nordseite sowie eine weitere Insel im Süden und eine kleine weitere im Westen des Atolls errichtet. Die beiden bereits bestehenden Gebäude im Norden und Süden wurden dabei größtenteils eingelandet. Die Luftwaffenstützpunkte in den Spratlys, darunter Mischieff-Riff, und ein weiterer auf Woody Island in den Paracels ermöglichen es chinesischen Militärflugzeugen, über einen Großteil des Südchinesischen Meeres zu operieren. Entsprechendes gilt für die Radarabdeckung.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Atoll Area, Depth and Rainfall@1@2Vorlage:Toter Link/rock.geosociety.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. gemessen bei HERE Satellite Image Tiles
  3. Meiji Jiao auf Google Maps
  4. AMTI: chinas big 3 near completion, abgerufen am 13. September 2022