Alexandre Kum'a Ndumbe III.

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Alexandre Kum'a Ndumbe III. (* 1. November 1946 in Douala) ist ein Historiker, Hochschullehrer und Germanist aus Kamerun.

Leben

Alexandre Kum'a Ndumbe III. ist ein kamerunischer Historiker, der aus der Königsfamilie der Bele Bele/Bell in der kamerunischen Hafenstadt Duala stammt und den Titel Prinz trägt. Einen Teil seiner Schulzeit verbrachte er am Maria-Theresia-Gymnasium München, bevor er zum Studium an die Universität Lyon ging. Dort wurde er sowohl in Geschichte als auch in Germanistik promoviert. In der Zeit von 1981 bis 1986 hat er mehr als 170 afrikanische Zeitzeugen des deutschen Kolonialismus interviewt.[1] 1989 habilitierte er sich an der Freien Universität Berlin. In den letzten Jahrzehnten lehrte und lehrt er an der FU Berlin, der Universität Lyon II, der Katholischen Universität Lyon sowie der Université de Yaoundé I.

Kum'a Ndumbe fordert vom Museum Fünf Kontinente in München die Rückgabe eines im Dezember 1884 von Max Buchner in Douala gestohlenen Tangués. Dabei handelt es sich um einen kunstvoll verzierten Schiffsschnabel, der als Insignum des lokalen Königs Kum'a Mbape, Ndumbes Großvater, diente.[2][3]

Veröffentlichungen

2012 lagen mehr als 30 gedruckte Werke von Alexandre Kum'a Ndumbe III. vor, die zum Teil in Deutschland publiziert wurden. Er schreibt vorwiegend in Deutsch und Französisch, aber auch in Englisch und Duala.

  • Les plans secrètes pour une Afrique fasciste 1933–1945. In: Hitler voulait l’Afrique. Éditions L’Harmattan, Paris 1981, ISBN 2-85802-140-6 (Dissertation bei der Philosophischen Fakultät der Universität Lyon).
    • Was wollte Hitler in Afrika? NS-Planungen für eine faschistische Neugestaltung Afrikas. Aus dem Französischen von Sven Dörper und Petra Liesenborgs. IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-88939-104-4.
  • Le soleil de l’aurore. P. J. Oswald, Paris 1976.
  • Ach, Kamerun! Unsere alte deutsche Kolonie. Ein Dokumentarstück. Selbstverlag, Lyon 1970.
    • Neuauflage: Exchange & Dialogue, Berlin 2005, ISBN 3-939313-01-7.
  • Kafra-Biatanga – Tragödie Afrikas. Ein Stück in elf Szenen. Exchange & Dialogue, Berlin 2006, ISBN 978-3-939313-02-1.
  • Nationalsozialismus und Apartheid. Rassenideologie und Geldgeschäfte in den Nord-Süd-Beziehungen 1933–1973. AfriqueAvenir, Douala/Exchange & Dialogue, Berlin 2006, ISBN 3-939313-10-6.
  • Das Deutsche Kaiserreich in Kamerun: Wie Deutschland in Kamerun seine Kolonialmacht aufbauen konnte. AfriqueAvenir, Douala/Exchange & Dialogue, Berlin 2007, ISBN 978-3-939313-09-0.
  • Stratégies de survie des populations africaines dans une économie mondialisée: L’expérience Camerounaise. AfriqueAvenir, Douala/Exchange & Dialogue, Berlin 2007, ISBN 978-3-939313-11-3.
  • L’Afrique s’annonce au rendez-vous, la tête haute! Discours sur la transmision du savoir, la libération totale et le développement durable des Africains, de la diaspora noire et de leur continent. AfricAvenir, Douala/Exchange & Dialogue, Berlin 2007, Dritte, verbesserte und erweiterte Auflage 2012: ISBN 978-3-939313-16-8.
  • Ich klopfte an deiner Tür… Zeitzeugnisse in Briefen, Gedichten und Erzählungen. AfricAvenir, Douala/Exchange & Dialogue, Berlin 2009, ISBN 978-3-939313-04-5.
  • 50 ans déjà! Quand cessera enfin votre indépendance-là??? Exchange & Dialogue, Berlin 2011, ISBN 978-3-939313-96-0.
  • als Hrsg.: Vous avez dit démocratie? Le processus de démocratisation en Cameroun. Défis et perspectives. AfricAvenir, Douala 2011, ISBN 978-3-939313-16-8.
  • Jetzt berichten afrikanische Zeitzeugen. Buchreihe. AfricaAvenir, ab 2018
    • Jetzt berichten afrikanische Zeitzeugen … Neun wurden erhängt, gleichzeitig … So ist das hier! Gesagt, getan!
    • Jetzt berichten afrikanische Zeitzeugen … „So war das bei der Zwangsarbeit…“
Theaterstück
  • Lumumba II. UA, London 1968; DEA, München 1971.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Afrikas kollektives Gedächtnis" - Wie Zeitzeugen die deutsche Kolonisation in Kamerun erinnern. 6. Februar 2020, abgerufen am 9. April 2021.
  2. Isabel Pfaff: Unter falscher Flagge. Ein afrikanischer Schatz hängt seit 1885 im Münchner Völkerkundemuseum, Süddeutsche Zeitung, 20. Juni 2013, S. 11
  3. Joachim Zeller: Die Königsinsignien von Kum'a Mbape aus Kamerun – Der Streit um koloniales Raubgut im Münchener Völkerkundemuseum, in: Ulrich van der Heyden und Joachim Zeller (Hrsg.): Kolonialismus hierzulande – Eine Spurensuche in Deutschland. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-269-8, S. 328–329.