Chioninia

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Chioninia

Chioninia vaillantii im Zoo Prag

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Skinkartige (Scincoidea)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Mabuyinae
Gattung: Chioninia
Wissenschaftlicher Name
Chioninia
Gray, JE, 1845

Chioninia ist eine sieben Arten umfassende Gattung von standorttreuen, überwiegend bodenbewohnenden Skinken, die auf den Kapverdischen Inseln westlich des Senegal endemisch sind.

Merkmale

Es sind ziemlich robuste Tiere, die gewöhnlich Kopf-Rumpf-Längen von 181 mm und ein Gewicht von 157 g erreichen. Nur der ausgestorbene Kapverdische Riesenskink (Chioninia coctei) fiel mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 286 mm und einem Gewicht von 466 g aus dem Rahmen. Die Körper sind zylindrisch. Die gut entwickelten Füße haben fünf Zehen, sowohl an den Vorder- als auch an den Hintergliedmaßen. Die Schwänze sind mittelgroß. Die Zykloidschuppen sind von knöchernen Hautplatten unterlegt. Die Dorsalschuppen sind gekielt. Dorsal- und Ventralschuppen ähneln sich. Es gibt 26 bis 27 präsakrale Wirbel. Der Gaumenknochen ist in Kontakt mit dem Mediannerv. Die Gaumenkerbe, die das Flügelbein trennt, reicht nach vorne bis zwischen die Mitte der Augen. Die Gaumenzähne sind je nach Art vorhanden oder fehlen. Die Zähne sind relativ klein und pleurodont. Die dorsalen Kopfschilde sind meist flach und nahezu überlappend. Die Supranasale ist paarig. Die Vorstirnschilder und Frontoparietalschilder sind paarig oder verschmolzen. Die Nasale ist in einem einzigen Nasenloch durchbohrt. Die Ohröffnung ist relativ klein. Das Trommelfell befindet sich im mäßig tiefen Gehörgang.

Arten und ihre Verbreitung

Die 2002 von Patrick Mausfeld beschriebene Art Chioninia geisthardti ist ein Synonym von Chioninia fogoensis.

Lebensraum und Lebensweise

Ihre Lebensweise ist wenig erforscht. Sie haben eine abwechslungsreiche Ernährung, die Insekten, Pflanzen, Fleisch und oft Aas enthält. Die meisten Arten sind tagaktiv, aber kathemerale Arten sind ebenfalls vertreten. Die Gattung kommt in niedrigen Höhenlagen vor und ist in sandigen, litoralen und von Menschen gestörten Habitaten, mit Ausnahme von Uferzonen, anzutreffen. Trotz des äquatorialen Tiefland-Habitats sind alle bekannten Arten lebendgebärend. Ihr Wurf von zwei Jungtieren ist die zweitniedrigste Gelegezahl bei den Skinken nach der Gattung Corucia. Die Lebenserwartung der Skinke ist etwa durchschnittlich, was bei der einzigen dokumentierten Art, dem Kapverdischen Riesenskink, 16 Jahre entspricht.

Status

Die IUCN listet vier Arten als ungefährdet, eine als stark gefährdet, eine auf der Vorwarnliste sowie den Kapverdischen Riesenskink als ausgestorben.

Literatur

  • Patrick Mausfeld, Andreas Schmitz, Wolfgang Böhme, Bernhard Misof, Davor Vrcibradic, Carlos Frederico Duarte Rocha: Phylogenetic Affinities of Mabuya atlantica Schmidt, 1945, Endemic to the Atlantic Ocean Archipelago of Fernando de Noronha (Brazil): Necessity of Partitioning the Genus Mabuya Fitzinger, 1826 (Scincidae: Lygosominae) In: Zoologischer Anzeiger – A Journal of Comparative Zoology Band 241, Nr. 3, 2002, S. 281–293
  • Miralles, A.; Vasconcelos, R.; Perera, A.; Harris, D.J. & Carranza, S. 2010. An integrative taxonomic revision of the Cape Verdean skinks (Squamata, Scincidae). In: Zoologica Scripta. Band 40, Nr. 1 [2011], S. 16–44, doi:10.1111/j.1463-6409.2010.00453.x
  • Gordon H. Rodda: Lizards of the World: Natural History and Taxon Accounts. Johns Hopkins University Press, 2020, S. 248, ISBN 978-1-4214-3823-8

Weblinks