Rüdiger Volhard

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Rüdiger Volhard (* 24. September 1931 in Frankfurt am Main) ist ein Rechtsanwalt und Notar aus Frankfurt am Main, der durch sein außergewöhnliches kulturelles und soziales Engagement bekannt wurde.

Leben

Rüdiger Volhard ist der Sohn des Archäologen Ewald Volhard, der in jungen Jahren zum George-Kreis gehörte. Sein Urgroßvater war der Chemiker Jacob Volhard, sein Großvater war der Internist Franz Volhard, seine Cousine ist die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard. Er besuchte das Musische Gymnasium in Frankfurt und den Birklehof, wo er sein Abitur ablegte. Zu seinen Schulkameraden gehörte u. a. Karl-Heinz Bohrer, der ihn in seinem Erzählband Granatsplitter (2012) porträtierte. Volhard wird dort als charismatischer und kunstsinniger Schwärmer dargestellt, der sich besonders der Lyrik Stefan Georges und Hugo von Hofmannsthals hingab. Anschließend studierte Volhard Rechtswissenschaft an der Universität Frankfurt. 1963 wurde er mit dem Thema Die Verpflichtung des Mannes aus Haushaltsgeschäften der Frau trotz fehlender Schlüsselgewalt promoviert und im gleichen Jahr als Anwalt zugelassen, 1971 dann als Notar vereidigt. 1990 entstand durch den Zusammenschluss der Kanzleien „Pünder Volhard Weber & Axster“ eine Sozietät mit 260 Anwälten. Im Jahr 2000 erfolgte der Zusammenschluss mit einer englischen und einer amerikanischen Anwaltssozietät zu Clifford Chance, die weltweit mehrere tausend Anwälte beschäftigt.

Volhard hat sich bereits während seines aktiven Berufslebens in zahlreichen Institutionen, Stiftungen und Gremien vornehmlich aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft engagiert, oft in verantwortlicher Funktion als Vorsitzender oder als Mitglied des Vorstandes. So war er lange Jahre Vorsitzender der Binding-Kulturstiftung und der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper. Während er sich im fortgeschrittenen Alter aus dem anwaltlichen Tagesgeschäft nach und nach zurückzog, intensivierte er gleichzeitig sein Engagement für Frankfurts Kulturleben.

Weil das Probenhaus für die Frankfurter Chöre hauptsächlich auf sein Engagement zurückgeht, wurde Volhard der „Orden der Chöre“ überreicht. Als Vorsitzender des Bürgervereins Alte Stadtbibliothek setzte er sich für deren Wiederaufbau ein. Er leitet die Gontard & Metallbank-Stiftung, die alle drei Jahre den Wilhelm Merton-Preis für europäische Übersetzungen vergibt, kümmert sich um die Organisation von Veranstaltungen des Freien Deutschen Hochstifts und wirkt in mehreren Gremien aus den Bereichen Wissenschaft und Kultur mit. Im Mittelpunkt seines Engagements stehen die Stadt Frankfurt und ihre Bürger. Auch als Pianist stellt er seine Fähigkeiten unter Beweis, wenn er anlässlich der Museumsnacht im Goethe-Haus junge Gesangstalente am Flügel begleitet.

Volhard ist verwitwet[1] und Vater von drei Kindern.

Ehrungen

Volhard ist Träger mehrerer Auszeichnungen, darunter der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main (2002) und des Großen Verdienstkreuzes des Bundesverdienstordens (2005).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FAZ Traueranzeige. Abgerufen am 10. September 2021.