Veitsweiler
Veitsweiler Markt Weiltingen Koordinaten: 49° 1′ 26″ N, 10° 26′ 36″ O
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Höhe: | 450 (448–460) m ü. NHN |
Einwohner: | 102 (2016)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91744 |
Vorwahl: | 09853 |
Veitsweiler ist ein Gemeindeteil des Marktes Weiltingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Pfarrdorf liegt am Weihergraben, der ein rechter Zufluss in die Wörnitz ist. 0,5 km westlich liegt der Kernwald, im Südwesten das Sandfeld, dahinter das Waldgebiet Hundsmarkt. 0,5 km südöstlich erhebt sich der Lämmerberg (498 m ü. NHN).
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Weiltingen zur Staatsstraße 2385 (1,4 km nördlich) bzw. nach Hahnenberg (0,9 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,6 km östlich), die nach Wolfsbühl (2 km westlich) bzw. nach Weiltingen (1,4 km nordöstlich) verläuft.[2]
Geschichte
Die Fraisch über Veitsweiler war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Aufkirchen beansprucht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Veitsweiler 21 Anwesen (1 Ziegelhütte, 2 Halbhöfe, 3 Köblergüter, 12 Söldengüter, 1 Söldengut mit Wirtschaft, 2 halbe Söldengüter). Außerdem gab es eine Kirche, ein Pfarrhaus, ein Schulhaus und ein Gemeindehirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das württembergische Oberamt Weiltingen.[3][4]
1810 kam Veitsweiler an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt entstand 1811 der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Veitsweiler mit den Orten Hahnenberg, Oberklingen, Unterklingen und Wolfsbühl.[5] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) schied Wolfsbühl aus der Ruralgemeinde aus.[6][7] Die Gemeinde Veitsweiler war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nördlingen (ab 1831 Landgericht Dinkelsbühl) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Oettingen (ab 1832 Rentamt Dinkelsbühl, 1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Zweigstelle des Finanzamtes Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach). Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Veitsweiler an den Landkreis Ansbach.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,206 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform wurde sie am 1. Mai 1978 nach Weiltingen eingemeindet.[10]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 7: Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche, Chorturmkirche, Chorturmuntergeschosse um 1400, Langhaus 1667 über älterem Mauerwerk neu errichtet, Fachwerkoktogon des Turms wohl 17. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, im Kern mittelalterliche Anlage, mit Grabsteinen; Umfassungsmauer, im Kern mittelalterlich, teilweise erneuert.
- Haus Nr. 21: Ehemaliges Pfarrhaus, zweigeschossiges Gebäude mit Halbwalmdach, in Ecklage, teilweise Fachwerk, nach 1800; Einfriedung, Bruchstein, 19. Jahrhundert
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Veitsweiler gibt es zwei Bodendenkmäler.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Veitsweiler
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 154 | 183 | 183 | 191 | 198 | 191 | 191 | 190 | 179 | 171 | 178 | 189 | 182 | 182 | 173 | 180 | 184 | 166 | 138 | 259 | 260 | 213 | 183 | 166 |
Häuser[11] | 34 | 36 | 35 | 36 | 37 | 34 | 36 | 37 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [14] | [14] | [21] | [14] | [14] | [14] | [22] | [14] | [14] | [14] | [23] | [14] | [9] | [24] |
Ort Veitsweiler
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 112 | 132 | 154 | 137 | 124 | 131 | 138 | 213 | 136 | 114 | 91 |
Häuser[11] | 24 | 26 | 26 | 27 | 25 | 27 | 28 | 28 | |||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [17] | [20] | [21] | [22] | [23] | [9] | [24] | [25] |
Persönlichkeiten
- Johann Christoph David von Leger (1701–1791), württembergischer Baumeister und Architekt
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Veitsweiler. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 8 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 206–207.
- Georg Paul Hönn: Veitsweyler. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 377 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8, S. 468 f. und 581.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 523–525 (Digitalisat).
Weblinks
- Veitsweiler in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Veitsweiler in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Veitsweiler im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ Allianz Hesselberg Limes – Integriertes ländliche Entwicklungskonzept (ILEK). (PDF; 12,3 MB) S. 32, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Veitsweiler im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 468f.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Veitsweiler. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 384 (Digitalisat). (=J. K. Bundschuh, Bd. 6, Sp. 8). Hiernach gab es 20 Untertansfamilien.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 535.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 61 (Digitalisat).
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 581.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 707.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 97 (Digitalisat). Für die Gemeinde Veitsweiler zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Hahnenberg (S. 35), Oberklingen (S. 66), Unterklingen (S. 95).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 76–77 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1002, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 156 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1165 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1203 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).