Bernhard H. F. Taureck

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Bernhard Taureck mit Assunta Verrone 2014 im Künstlerhaus während des 4. Festivals der Philosophie

Bernhard H. F. Taureck (* 17. Dezember 1943 in Hildesheim) ist ein deutscher Philosoph.

Leben

Bernhard H. F. Taureck um 2009

Taureck studierte Philosophie, Germanistik, Romanistik und Gräzistik in Hamburg und Tübingen. Daneben interessierte er sich früh für die Malerei und das Theater. 1972 promovierte er an der Universität Tübingen mit einer Dissertation über Mathematische und transzendentale Identität. Er wurde Assistent für Philosophie an der Universität Wien. 1986 habilitierte er sich an der Universität Hamburg mit einer Arbeit über Nietzsches Alternativen zum Nihilismus. Von 1976 bis Januar 2007 unterrichtete er Deutsch, Philosophie, Französisch und Werte und Normen am Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover. Er schrieb auch einen Lehrplan für Philosophie in Niedersachsen. Daneben wurde er außerplanmäßiger Professor an der Technischen Universität Braunschweig und publiziert seit den achtziger Jahren vor allem zur Philosophie Nietzsches, zur französischen Philosophie des 20. Jahrhunderts sowie zur politischen Philosophie.

2004 veröffentlichte Taureck Metaphern und Gleichnisse in der Philosophie als ersten Band einer auf drei Bände angelegten Studie. Seither steht die philosophische Metaphorologie im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit, wobei er literaturwissenschaftliche, phänomenologische und geistesgeschichtliche Aspekte in gleicher Weise berücksichtigt. Seine Methode ist primär hermeneutisch. Eine wichtige Rolle in seinem Denken spielt zudem die Einbeziehung literarischer Elemente aus der gesamten klassischen und neuen europäischen Weltliteratur.

Taureck tritt in Vorträgen und Veröffentlichungen für die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ein.[1]

Taureck hat drei Kinder und lebt in Hannover.

Veröffentlichungen

Bücher

Autor:

  • Mathematische und transzendentale Identität. Philosophische Untersuchungen über den Identitätsbegriff der mathematischen Logik sowie bei Schelling und Hegel. München: Oldenbourg 1973 (zugl. Diss., Tübingen 1971/72), ISBN 3-486-47661-0.
  • Das Schicksal der philosophischen Konstruktion. (= Überlieferung und Aufgabe. Abhandlungen zur Geschichte und Systematik der europäischen Philosophie. Bd. XIV), Wien: Oldenbourg 1975, ISBN 3-486-48061-8.
  • Die Zukunft der Macht. Ein philosophisch-politischer Essay. Würzburg: Königshausen & Neumann 1983, ISBN 3-88479-110-9.
  • Französische Philosophie im 20. Jahrhundert. Analysen, Texte, Kommentare. Reinbek: Rowohlt 1988, TB 1997, ISBN 3-499-55481-X.
  • Nietzsches Alternativen zum Nihilismus. Hamburg: Junius 1991 (= Habilitationsschrift, Hamburg 1985), ISBN 3-88506-184-8.
  • Nietzsche und der Faschismus. Eine Studie über Nietzsches politische Philosophie und ihre Folgen. Hamburg: Junius 1989, Neuausgabe Leipzig: Reclam 2000, ISBN 3-88506-169-4.
  • Ethikkrise–Krisenethik. Analysen, Texte, Modelle. Reinbek: Rowohlt 1992, ISBN 3-499-55525-5.
  • Psychoanalyse und Philosophie. Lacan in der Diskussion. Frankfurt/Main: Fischer 1992, ISBN 3-596-10911-6.
  • Die Sophisten zur Einführung. Hamburg: Junius 1995 (Neuausgabe Wiesbaden: Panorama 2005), ISBN 3-88506-910-5.
  • mit anderen: Ausländerfeindschaft ist Zukunftsfeindschaft. Plädoyer für eine kulturintegrative Gesellschaft. Frankfurt/Main: Fischer 1996, ISBN 3-596-11735-6.
  • Michel Foucault. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt 1997, ISBN 3-499-50506-1.
  • William Shakespeare zur Einführung. Hamburg: Junius 1997, ISBN 3-88506-956-3.
  • Nietzsche-ABC. Leipzig: Reclam 1999, ISBN 3-379-01679-9.
  • Macchiavelli-ABC. Leipzig: Reclam 2002, ISBN 3-379-20016-6.
  • Metaphern und Gleichnisse in der Philosophie. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2004, ISBN 3-518-29266-8.
  • Philosophieren: Sterben lernen? Frankfurt/Main: Suhrkamp 2005, ISBN 3-518-29332-X.
  • Lévinas zur Einführung. 4. Auflage, Hamburg: Junius 2006, ISBN 3-88506-629-7.
  • Zwischen den Bildern. Metaphernkritische Essays über Liberalismus und Revolution. Hamburg: Merus 2006, ISBN 978-3-939519-02-7.
  • Die Menschenwürde im Zeitalter ihrer Abschaffung. Hamburg: Merus 2006, ISBN 978-3-939519-14-0.
  • Don Quijote als gelebte Metapher. Paderborn: Wilhelm Fink 2008, ISBN 978-3-7705-4721-0.
  • Rousseau. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt 2009, ISBN 3-499-50699-8.
  • Die Antworten der Philosophen. Ein Lexikon. Paderborn: Wilhelm Fink 2009, ISBN 978-3-7705-4780-7.
  • Gleichheit für Fortgeschrittene. Jenseits von „Gier“ und „Neid“. Paderborn: Wilhelm Fink 2010. ISBN 978-3-7705-4984-9.
  • Manifest des veganen Humanismus. Paderborn: Wilhelm Fink 2015, ISBN 978-3-7705-5989-3.
  • Drei Wurzeln des Krieges und warum nur eine nicht ins Verderben führt. Philosophische Linien in der Gewaltgeschichte des Abendlandes. Zug: Die Graue Edition 2019, ISBN 978-3-906336-76-3.
  • Drohung Krieg. Sechs philosophische Dialoge zur Gewalt der Gegenwart (mit Burkhard Liebsch). Turia + Kant, Wien/Berlin 2020. ISBN 978-3-85132-967-4.

Herausgeber:

  • Friedrich der Große und die Philosophie. Stuttgart: Reclam 1986, ISBN 3-15-003772-7.
  • Politische Unschuld. In Sachen Martin Heidegger. Paderborn: Wilhelm Fink 2007, ISBN 978-3-7705-4537-7.

Essays (Auswahl)

Literatur

  • Burkhard Liebsch (Hrsg.): Radikalität und Zukunft des Krieges. Bernhard H. F. Taurecks Theorie des Krieges in interdisziplinärer Diskussion. Baden-Baden: Nomos 2021, ISBN 978-3-8487-7040-3.

Weblinks

Commons: Bernhard H. F. Taureck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Existenzsicherung als Voraussetzung eines menschenwürdigen Lebens. in: Die Menschenwürde im Zeitalter ihrer Abschaffung. S. 78–88.