Feuerwehr in Israel

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Feuerwehr
Israel
Flag of Israel.svg
Notruf: 102
Personal
Aktive
(ohne Jugend):
4.200
Freiwilligenquote: 52 %
Stützpunkte
Gesamtanzahl: 120
Stand der Daten 2019
Israelische Feuerwehrmänner löschen Feuer nach Raketenangriff

Die Feuerwehr in Israel ist staatlich organisiert. Scherutei Kaba'ut weHazala (hebräisch (שֵׁירוּתֵי כַּבָּאוּת וְהַצָּלָה),) oder haRaschut haArza'it leKaba'ut weHazala (hebräisch הרָשׁוּת האַרְצִית לכַּבָּאוּת וְהַצָּלָה) ist in Israel zuständig für den Rettungs- und Feuerwehrdienst. Die Organisation arbeitet dabei mit Magen David Adom, der Nationalen Rotkreuz-Gesellschaft Israels zusammen. Aktueller Direktor der Behörde ist Shimon Romach.

Organisation

Feuerwache in Tel Aviv

In Israel bestehen 120 Feuerwehrhäuser und Feuerwachen, in denen 420 Löschfahrzeuge und 31 Drehleitern bzw. Teleskopmaste für Feuerwehreinsätze bereitstehen. Insgesamt sind 4.200 Personen, davon 2.000 Berufsfeuerwehrleute und 2.200 freiwillige Feuerwehrleute, im Feuerwehrwesen tätig, die im Israel Fire and Rescue Services organisiert sind.[1]

24 städtische Regionen verfügen über zentrale Feuerwachen, unterstützt von kleineren Stationen in der Umgebung. Allein fünf Feuerwachen gibt es in Jerusalem, die Hauptfeuerwache befindet sich im Stadtteil Giv'at Mordechai.[2]

Die Ausrüstung wird überwiegend im Land hergestellt. Fahrzeuge werden im Kibbuz Bet Alfa auf Basis von Mercedes-Benz-, MAN-, Iveco-, Chevrolet- und Ford-Fahrwerken modifiziert. Flugzeuge zur Brandbekämpfung aus der Luft sind nicht vorhanden. Der Feuerwehrfunk basiert auf einem analogen Breitbandnetz der Firma Motorola.

Geschichte

Nach einem Brand in Zichron Ja’akow im Jahr 1897 wurde eine erste Feuerwehreinheit auf Betreiben von Baron Rothschild aufgestellt. Die Einheit hatte 32 Mitglieder, deren Ausrüstung aus Paris herbeigeschafft wurde. Eine weitere Einheit wurde 1925 in Tel Aviv nach der Überflutung des Brenner Viertels gegründet, hier entstand auch das erste Feuerwehrhaus im Land.[3]

Israelische Feuerwehrmänner bei Brand in Ramat haScharon

Mit der Unabhängigkeit Israels im Jahr 1948 wurden Feuerwehren in den meisten jüdischen Siedlungen errichtet, so in Petah Tikva, Jerusalem, Haifa, Chadera, Rehovot, Naharija, Bnei Brak, Ramat Gan, Givatayim, Afula, Herzlia, Kfar Saba, Holon, Netanja und Rischon LeZion.

Es folgten mit der staatlichen Konsolidierung Israels Einrichtungen in Akkon und Be’er Scheva, am Ben Gurion International Airport, den Ölraffinerien in Haifa und den Häfen in Haifa und Ashdod. Mit dem Firefighting Services Law von 1959 wurden die vorhandenen Freiwilligen Feuerwehren im Jahr 1960 in Berufsfeuerwehren umgewandelt.

Am 2. Dezember 2010 brachen die größten Waldbrände in der Geschichte des Staates Israel aus. Bei den Bränden in Karmel-Gebirge in Nordisrael starben über 40 Menschen und zahlreiche wurden verletzt. Bei den Waldbränden stand der Feuerwehr nur unzureichendes und veraltetes Löschgerät zur Verfügung. Nur mit Hilfe ausländischer Feuerwehren und Löschflugzeugen aus mehreren Ländern konnten die Brände gelöscht werden. Sogar die Feuerwehr der Palästinensischen Autonomie kam zur Unterstützung, da deren Fahrzeuge zum Teil besser ausgerüstet waren.

Die israelische Feuerwehr beklagt seit Jahren zu wenig Personal und veraltete Ausrüstung. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte im Dezember 2010, die Brandbekämpfung aus der Luft solle künftig von einer eigenen Feuerwehrtruppe übernommen werden.[4] Israelische Medien kritisierten Behörden und Staat, da sich das Land zu sehr auf die militärische Rüstung konzentriert habe und den Katastrophenschutz vernachlässigt habe.[5] Im November 2016 kam es zu einer vergleichbaren Situation.

Weblinks

Commons: Firefighting in Israel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 10. Februar 2022.
  2. Municipal Services in Jerusalem
  3. History of Israel Fire and Rescue Services (Memento vom 18. März 2010 im Internet Archive)
  4. n24.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.n24.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  5. Hörfunkbericht von ARD-Korrespondent Martin Engelbrecht am 4. Dezember 2010