Sailershausen

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Sailershausen
Stadt Haßfurt
Koordinaten: 50° 3′ 35″ N, 10° 27′ 7″ O
Höhe: 331–381 m ü. NHN
Einwohner: 223 (31. Jul. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972

Sailershausen ist ein Stadtteil von Haßfurt im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern.

Geographie

Sailershausen liegt umgeben von Wald auf einem Höhenrücken östlich der Wässernach, eines rechten Nebenflusses des Mains, auf 331–381 m ü. NHN, etwa fünf Kilometer nordwestlich der Haßfurter Kernstadt in der Schweinfurter Rhön. Nördlich des Ortes befindet sich im Sailershäuser Wald, auch teils bereits auf den Gemarkungen der Nachbargemeinden Königsberg in Bayern und Riedbach, der Bürger-Windpark Sailershausen mit zehn Windkraftanlagen. Die Kreisstraße 8 verbindet Sailershausen mit Haßfurt und Kreuzthal.[2][3]

Geschichte

Durch seine Lage abseits bedeutender Handels- und Reisewege mitten im Wald besaß Sailershausen eine geringe historische Bedeutung. Der Ort wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Gundekar II. zwischen 1057 und 1075 die dortige Kirche weihte. Der Historiker Siegfried Wenisch vermutet, dass die Siedlung in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts entstand. Sailershausen gehörte einst dem Kloster Theres.[4][5]

Im Zuge der Erneuerung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Jahr 1582 durch Julius Echter von Mespelbrunn erhielt die Universität 2.600 Hektar Grundbesitz in ganz Unterfranken, darunter der Klosterbesitz des Klosters Kreuztal Marburghausen. Seit einem freiwilligen Landtausch der Universität mit dem Königreich Bayern im Jahr 1821 liegt der Universitätswald rund um Sailershausen, da die Universität im Austausch gegen ihren „Splitterbesitz“ im restlichen Unterfranken den Klosterwald von Theres erhielt. Das Universitätsforstamt Sailershausen besteht bis heute fort.[6]

Im Jahr 1875 zählte der Ort 139 Einwohner und 92 Gebäude.[7] Sailershausen wurde am 1. Januar 1972 nach Haßfurt eingemeindet.[8]

Religion

Die katholische Kirche St. Laurentius ist eine Filialkirche der Pfarrei Haßfurt und besteht als Nachfolger einer Kirche aus Holz seit 1611, das heutige Kirchengebäude wurde von 1763 bis 1764 errichtet.[5]

Infrastruktur

Die 1979/80 von der Stadt Haßfurt als Gemeinschaftshaus errichtete Wanderstube ist ein zentraler Treffpunkt im Ort und ein beliebtes Ausflugsziel. Im Jahr 2018 wurde die Gaststätte unter neuer Führung wiedereröffnet.[9]

Weblinks

Commons: Sailershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sailershausen auf der Website der Stadt Haßfurt. Abgerufen am 11. August 2021.
  2. Sailershausen im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Bürger-Windpark Sailershausen auf der Website der Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge. Abgerufen am 11. August 2021.
  4. Alexander Tittmann: Haßfurt: der ehemalige Landkreis – Historischer Atlas von Bayern (HAB). 2002, ISBN 978-3-7696-6851-3, S. 364 f.
  5. a b Michael Derleth: St. Laurentius Sailershausen auf der Website der Pfarrei Haßfurt. 12. Januar 2017, abgerufen am 11. August 2021.
  6. Im Wald der Universität auf der Website der Universität Würzburg. 24. Mai 2018, abgerufen am 11. August 2021.
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1310, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 759.
  9. Markus Erhard: Wanderstube Sailershausen unter neuer Führung. In: Main-Post. 1. August 2018, abgerufen am 11. August 2021.