Großer Ludovisischer Schlachtsarkophag
Der Große Ludovisische Schlachtsarkophag ist ein römischer Sarkophag aus Prokonnesischem Marmor des dritten Jahrhunderts nach Christus. Er ist 1,53 Meter hoch, 2,73 m breit und 1,37 m tief. Er besteht aus zwei Teilen: der Kasten ist Eigentum des Museo Nazionale Romano im Palazzo Altemps in Rom, der Deckel befindet sich im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz.
Geschichte
Der Sarkophag wurde 1621 in der Vigna Bernusconi an der Porta Tiburtina entdeckt, was vermuten lässt, dass er einst außerhalb der Stadtgrenzen in einem Grabbau an der Via Tiburtina aufgestellt war. Er gelangte als Schenkung des Kapitels der Basilika von Santa Maria Maggiore in die Antikensammlung des kunstliebenden Kardinal Ludovico Ludovisi, woher auch der Name rührt. Da Kasten und Deckel in der Villa Ludovisi an unterschiedlichen Orten aufgestellt waren, ging das Wissen um die Zusammengehörigkeit bald verloren. Der Kasten ging um 1900 in den Besitz des italienischen Staates über, der Deckel gelangte auf ungeklärtem Weg in österreichischen Privatbesitz. Nachdem er 1916 in den Wiener Kunsthandel gelangt war, kaufte ihn Carl von Opel für das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Deckel dort beschädigt und danach restauriert bzw. ergänzt. Gerhart Rodenwaldt vermutete schon Anfang des 20. Jahrhunderts einen Zusammenhang. Kulturabkommen zwischen Italien und Deutschland machten schließlich einen ergänzenden Abguss für beide Museen möglich.
Beschreibung
Die Darstellung ist mit dem Portonaccio-Sarkophag vergleichbar. Auf seiner Kastenfront ist eine Schlachtenszene zwischen Römern und Barbaren dargestellt. Eine direkte Identifizierung der „Barbarengruppe“ ist aufgrund der Verallgemeinerung dieser zur Zeit der Herstellung des Sarkophages nicht möglich. Im Mittelpunkt der Kastenfront ist ein siegreicher Feldherr dargestellt. Die Darstellung wiederholt sich in gewisser Weise auf dem Deckel.
Weblinks
Literatur
- Ernst Künzl: Ein Traum von Imperium: Der Sarkophag Ludovisi – Grabmal eines Feldherrn Roms. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 3-7954-2225-6.