Schwefelkies

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Kristallstufe mit Pyrit-Oktaedern und Mikrokristallen aus Markasit

Schwefelkies (auch Eisenkies oder seltener Doppelschwefeleisen[1]) ist eine alte bergmännische Bezeichnung für Minerale der chemischen Zusammensetzung FeS2 und damit chemisch gesehen Eisen(II)-disulfid.

Lange wurde Schwefelkies als ein Mineral angesehen, das in der Natur zum Teil in unterschiedlichen Kristallformen und Farbvariationen von silber- bis goldfarben auftrat. Erst Wilhelm von Haidinger stellte 1845 klar, dass der Schwefel- oder Eisenkies tatsächlich aus zwei verschiedenen, wenn auch sehr ähnlichen, Mineralen bestand und bezeichnete die „hexaedrische“ (kubische) Modifikation als Pyrit und die „prismatische“ (orthorhombische) als Markasit.[2] Bis dahin wurden beide in der Literatur oft als Schwefelkies oder auch Eisenkies, parallel auch als Markasit bezeichnet[3] und noch bis ins 18. und 19. Jahrhundert galt Markasit als Trivialname.[4]

Der Wortteil „kies“ leitet sich dabei aus dem Mittelhochdeutschen „kis“ ab und bezeichnete ursprünglich grobkörnigen oder steinigen Sand. In die Bergmannsprache übertragen standen die Kiese für eine Gruppe von harten, schwefel- und/oder arsenhaltigen Erzen mit starkem Metallglanz.[5]

Einzelnachweise

  1. Schwefelkies. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 18, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1909, S. 158.
  2. Wilhelm von Haidinger: Handbuch der bestimmenden Mineralogie, enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches. Braumüller & Seidel, Wien 1845, S. 443 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Hans Lüschen: Die Namen der Steine. Das Mineralreich im Spiegel der Sprache. 2. Auflage. Ott, Thun 1979, ISBN 3-7225-6265-1, S. 296–297.
  4. Christa Behmenburg: Pyrites, Marcasita und Kieß. In: Pyrit und Markasit. Das eiserne Überall-Mineral (= Christian Weise [Hrsg.]: extraLapis. Band 11). Weise, München 1996, ISBN 3-921656-38-9, S. 3.
  5. Hans Lüschen: Die Namen der Steine. Das Mineralreich im Spiegel der Sprache. 2. Auflage. Ott, Thun 1979, ISBN 3-7225-6265-1, S. 252.