Frances M. Ross
Frances M. Ross (* 1964) ist eine in den Vereinigten Staaten tätige Physikerin, die im Bereich der Elektronenmikroskopie tätig ist. Sie ist Professorin am
(MIT).
Werdegang
Frances Ross wuchs in London in einer stark naturwissenschaftlich-technisch geprägten Familie auf. Ihre Mutter war Gemmologin; ihr Vater arbeitete zunächst als Naturwissenschaftler, später als Jurist. 2020 strebte er einen dritten Doktorgrad an. Frances Ross’ Schwester Caroline A. Ross schlug ebenfalls eine naturwissenschaftliche Karriere ein und ist an demselben Fachbereich des MIT Professorin wie sie.[1][2][3]
Frances Ross studierte ab 1982 an der Universität Cambridge in England Mathematik und Physik. 1989 wurde sie in Cambridge mit einer bei Michael Stobbs angefertigten Dissertation zu Entwicklung und Anwendung von Fresnel-Kontrast in der Elektronenmikroskopie zum Ph.D. promoviert.[4]
Nach einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin
am
der Universität Cambridge von Februar bis Dezember 1989 wechselte sie in die USA an die
in Murray Hill (New Jersey), wo sie eine Postdocstelle antrat, die sie bis Juli 1992 innehatte. Im August 1992 nahm sie eine Stelle als Wissenschaftlerin
am
(„nationales Zentrum für Elektronenmikroskopie“) des
in Kalifornien an, die sie bis Januar 1997 innehatte.[4] Im Februar 1997 wechselte sie von der öffentlichen in die privat finanzierte Forschung zum Bereich Forschung des Technologiekonzerns IBM, für den sie in der Folge über 20 Jahre lang in Yorktown Heights im Staat New York arbeitete. Dort war sie von 1997 bis 2000 und erneut von 2012 bis 2018 als Forscherin beschäftigt, von 2000 bis 2011 als Managerin in der Abteilung für Materialanalyse auf der Nanoskala (
). Von 2006 bis 2007 verbrachte sie einen Forschungsaufenthalt an der Universität Lund in Schweden.[4] Im August 2018 nahm sie eine Professur am MIT in Cambridge (Massachusetts) im dortigen Fachbereich für Materialwissenschaften (
) an.[2][4][5] Ihre Berufung als
erfolgte im Kontext der Errichtung eines neuen Nanotechnologie-Zentrums am MIT.[1]
Forschungstätigkeit
Frances Ross’ Arbeitsgebiete sind In-situ-Beobachtungen mit Elektronenmikroskopie als Werkzeug zur Erforschung dynamischer Prozesse, die Struktur, Dynamik und Phasenstabilität an Oberflächen, Grenzflächen und in Nanosystemen, zudem Keimbildung und Wachstumsprozesse in flüssigen Phasen, insbesondere elektrochemische Prozesse, epitaktisches Wachstum von Halbleitern sowie Transportvorgänge in niedrigdimensionalen Materialien.[4]
Ehrungen und Auszeichnungen
Frances Ross ist
zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, so der
(seit 2002), der
(seit 2011), der
(seit 2012), der
(seit 2012) und der
(seit 2013). Seit 2017 ist sie
der
.[4] 2003 zeichnete die
Ross mit der
aus. 2018 wurde ihr die Hatsujiro-Hashimoto-Medaille der
zuteil, 2019 der
des Fritz-Haber-Instituts.[4][6]
Die Universität Lund verlieh ihr 2013 die Ehrendoktorwürde.[4]
Publikationen
Die Literatur- und Zitationsdatenbank
wies Frances M. Ross im September 2022 als Autorin oder Mitautorin von über 160 Fachartikeln mit über 11.000 Zitationen aus.[7] Zu ihren besonders häufig zitierten Artikeln gehören die folgenden:
- Frances M. Ross, Jerry Tersoff, Rudolf M. Tromp: Coarsening of Self-Assembled Ge Quantum Dots on Si(001). In: Physical Review Letters. Band 80, Nr. 5, 2. Februar 1998, S. 984–987, doi:10.1103/PhysRevLett.80.984.
- M. J. Williamson, Rudolf M. Tromp, Philippe M. Vereecken, Robert Hull, Frances M. Ross: Dynamic microscopy of nanoscale cluster growth at the solid–liquid interface. In: Nature Materials. Band 2, Nr. 8, 1. August 2003, S. 532–536, doi:10.1038/nmat944.
- James B. Hannon, Suneel Kodambaka, Frances M. Ross, Rudolf M. Tromp: The influence of the surface migration of gold on the growth of silicon nanowires. In: Nature. Band 440, Nr. 7080, 2. März 2006, S. 69–71, doi:10.1038/nature04574.
- Suneel Kodambaka, Jerry Tersoff, Mark C. Reuter, Frances M. Ross: Germanium Nanowire Growth Below the Eutectic Temperature. In: Science. Band 316, Nr. 5825, 4. Mai 2007, S. 729–732, doi:10.1126/science.1139105.
- Niels de Jonge, Frances M. Ross: Electron microscopy of specimens in liquid. In: Nature Nanotechnology. Band 6, Nr. 11, 1. November 2011, S. 695–704, doi:10.1038/nnano.2011.161.
Weblinks
- Publikationen von Frances M. Ross bei Google Scholar
Einzelnachweise
- ↑ a b David L. Chandler: A wizard of ultrasharp imaging. Massachusetts Institute of Technology, 12. Juli 2020, abgerufen am 18. September 2022 (englisch).
- ↑ a b People: Frances M. Ross. Massachusetts Institute of Technology, abgerufen am 18. September 2022 (englisch).
- ↑ People: Caroline A. Ross. Massachusetts Institute of Technology, abgerufen am 18. September 2022 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h Frances M. Ross: Curriculum Vitae. (PDF; 264 KB) Massachusetts Institute of Technology, abgerufen am 18. September 2022 (englisch, Lebenslauf und Publikationsliste).
- ↑ Frances Ross. MIT–IBM Watson AI laboratory, abgerufen am 18. September 2022 (englisch).
- ↑ Frances Ross erhält Gerhard Ertl Lecture Award. In: fhi.mpg.de. Fritz-Haber-Institut, 18. Dezember 2019, abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ Citation report. In: Web of Science. Abgerufen am 18. September 2022 (englisch, Ergebnis einer Suche nach Artikeln von F. M. Ross mit Anschrift in Cambridge, Yorktown Heights oder Berkeley; erfordert gebührenpflichtiges Abonnement).
Personendaten | |
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NAME | Ross, Frances M. |
KURZBESCHREIBUNG | Physikerin |
GEBURTSDATUM | 1964 |