Castello di Vigoleno

Castello di Vigoleno
Eingangsravelin, Bergfried und Umfassungsmauer des Castello di Vigoleno
Staat	Italien
Ort	Vernasca, Ortsteil Vigoleno
Entstehungszeit	10. Jahrhundert
Burgentyp	Höhenburg
Erhaltungszustand	umgebaut und restauriert
Bauweise	Mauerziegel
Geographische Lage	44° 49′ N, 9° 54′ O44.816719.90136643350
Höhenlage	350 m

Das Castello di Vigoleno ist ein mittelalterlicher Festungskomplex in Vigoleno, einem Ortsteil der Gemeinde Vernasca in der italienischen Emilia-Romagna. Er liegt auf dem Grat zwischen den Tälern des Onginabaches und des Stironebaches auf einem Flachrelief und dominiert die umgebenden Hügel. Er ist ein besonders schönes Beispiel für eine befestigte Siedlung, die noch in allen Teilen intakt ist.

Der Festungskomplex ist Teil des Circuito Associazione dei Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli und der Vereinigung I borghi più belli d’Italia. Er wurde mit der Bandiera Arancione des Touring Club Italiano ausgezeichnet.

Geschichte

Die Anlage wurde im 10. Jahrhundert erbaut, aber die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1141, als sie ein Vorposten der Stadt Piacenza an der Straße nach Parma war. Sie ging durch viele Hände: Prinzipiell gehörte sie den Scottis, sah aber auch die Pallavicini, die Piccininos und die Farneses. Sie wurde mehrmals zerstört und wiederaufgebaut.

1922 ließ sie die Prinzessin Ruspoli Garmont restaurieren und hielt dort mondäne Gesellschaften ab. Zwischen ihren Mauern wandelten Gabriele D’Annunzio, der Schauspieler Douglas Fairbanks junior, Max Ernst, Alexandre Iacovleff, Jean Cocteau, die Filmdiva Mary Pickford, die Schriftstellerin Elsa Maxwell und der Pianist Arthur Rubinstein. Anfang der 1980er-Jahre war sie Kulisse der Wiederverfilmung von Der Tag des Falken von Richard Donner mit Rutger Hauer und Michelle Pfeiffer.

Beschreibung

Wehrgang und Bergfried

Südturm

Die Siedlung ist vollständig mit einer zinnenbewehrten Wehrmauer umgeben, auf der man auf dem alten Wehrgang laufen kann.

Sie verfügt über einen einzigen Zugang über ein Ravelin in besonderer, gerundeter Form, der das eigentliche Eingangstor schützt. Das Herz der Siedlung ist der Platz mit Brunnen in der Mitte, an den der Bergfried, der Wohnkomplex der Burg, das Oratorium und die Zisterne anschließen. Das Dorf setzt sich mit einer kleinen Gruppe schmaler Häuser um die Pfarrei San Giorgio fort. Auf der Ostseite, zwischen den Wohnhäusern und der Mauer, gibt es einen Garten.

Fassade zum Brunnenplatz

Bergfried

Der Bergfried ist ein imposanter Turm mit quadratischem Grundriss, Schießscharten, Konsolen und ghibellinischen Zinnen. Dort sind die Räume eines Museums mit historischen Dokumenten und Fotografien untergebracht. Ein Wehrgang verbindet ihn mit einem zweiten Turm und von dort mit dem Wohntrakt.

Sonnenuhr

Sie ist auf der Südseite eines kleinen Turms angebracht, der an den zentralen Platz anschließt, und trägt die Jahreszahl 1746.

Quellen

• P. Andrea Corna: Castelli e rocche del Piacentino. Unione Tipografica Piacentina, Piacenza 1913.
• Carmen Artocchini: Castelli piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983.
• Daniela Guerrieri: Castelli del Ducato di Parma e Piacenza. NLF, 2006.

Weblinks

Commons: Castello di Vigoleno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Benvenuti a Vigoleno, borgo medievale. Abgerufen am 20. September 2022.
• Visit Vigoleno. Abgerufen am 20. September 2022