Großtanklöschfahrzeug

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TLF 24/50
GTLF 3500 der Bundeswehr

Großtanklöschfahrzeuge (kurz GTLF) sind Feuerwehrfahrzeuge, die über einen Wassertank mit mindestens 3000 Liter Inhalt verfügen. Sie besitzen einen größeren Wassertank als alle anderen Löschfahrzeuge. Es handelt sich um Spezialfahrzeuge aus der Klasse der Tanklöschfahrzeuge, von denen zwei bundesweit genormt sind.

Typen

Bei den Feuerwehren in Deutschland gab es verschiedene, meist nicht genormte Typen; besonders häufig waren bzw. sind das geländegängige TLF 16/45 und ähnliche nicht genormte Fahrzeuge, die speziell für die Waldbrandbekämpfung entwickelt wurden, das TLF 24/50 sowie das TLF 20/40 bzw. TLF 20/40-SL vorhanden. Im Rahmen der Einführung des digitalen Behördenfunks wird es künftig drei genormte Typen von Tanklöschfahrzeugen geben, wobei zwei davon als Großtanklöschfahrzeuge zu bezeichnen sind: das TLF 3000 und das TLF 4000.

Sonderausführungen

Die Firma Rosenbauer bietet das Großtanklöschfahrzeug Buffalo Extreme mit 33.000 Liter Wasserfassungsvermögen an, welches auf Basis des Heavy Movers vertrieben wird. Das Offroad-taugliche Feuerwehrfahrzeug soll bei abgelegenen Brandbekämpfungsunternehmungen eingesetzt werden.[1][2]

Daneben hat der Landkreis Cloppenburg ein Großtanklöschfahrzeug 30000 (GTLF 30000) für die Freiwilligen Feuerwehren entwickelt. Das Fahrzeug besteht aus einer Sattelzugmaschine und einem Tankauflieger mit hydraulischer Drehkolbenpumpe, welche eine Leistung von 7.000 l/min besitzt. Je nach Gewichtsbeschränkung können bis zu 30.000 l Wasser sowie Armaturen und Schläuche mitgeführt werden. Insbesondere für Einsätze in löschwasserarmen Gebieten (z. B. Moor, Wald, Autobahn) stellt dieses Fahrzeug die Wasserversorgung sicher.[3]

Aufgabenbereiche

Großtanklöschfahrzeuge sind von großer Bedeutung, wenn Brandbekämpfungsmaßnahmen an Orten durchgeführt werden müssen, die über keine Löschwasserversorgung verfügen. Dies ist z. B. auf Autobahnen, in Mooren, Heiden oder Wäldern, aber auch bei Einsiedlerhöfen der Fall; an solchen Einsatzorten reicht der Wasservorrat herkömmlicher Tanklöschfahrzeuge oft nicht mehr aus. Großtanklöschfahrzeuge können dann als Wasservorrat dienen oder auch im Pendelverkehr eingesetzt werden. Zudem sind Tanklöschfahrzeuge mit großem Tankvolumen oft auch mit entsprechend leistungsstarken Wasserwerfern ausgestattet, die effektiv zur Brandbekämpfung genutzt werden können.

Aufbau und Ausrüstung

Aufgrund ihres enormen Tanks, welcher sehr viel Platz einnimmt und schwer ist, verfügen GTLF nur über eine sehr geringe feuerwehrtechnische Beladung. Dies sollte jedoch nicht über den hohen einsatztaktischen Wert hinwegtäuschen.

Typische Merkmale von GTLF sind die Truppbesatzung und der auf dem Fahrzeugdach montierte kombinierte Schaum-Wasser-Werfer (Monitor), der einen besonders massiven Löschangriff auch aus einer größeren Entfernung erlaubt.

Abgrenzung

Flugfeldlöschfahrzeuge sind im Prinzip auch Großtanklöschfahrzeuge, werden jedoch aufgrund ihrer Besonderheiten in einer eigenen Fahrzeugfamilie zusammengefasst.

In Österreich werden Fahrzeuge mit einem Wassertank ab 4.000 Litern als Großtanklöschfahrzeug (GTLF) bezeichnet. Diese werden aber häufig auch als Universallöschfahrzeuge ausgeführt.

In Tschechien wird das Großtanklöschfahrzeug (Tschechien) verwendet.

Literatur

  • Josef Schütz: Die Roten Hefte, Heft 8a – Feuerwehrfahrzeuge Teil I. 11. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-17-013954-1, S. 31.
  • Lothar Schott, Manfred Ritter: Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 20. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2018, ISBN 978-3-88293-220-1.

Einzelnachweise