Bonaparte (Band)
Tobias Jundt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bonaparte ist der Künstlername des Schweizer Songwriters und Produzenten Tobias Jundt (* 20. Oktober 1978 in Bern[2]). Bonaparte wurde nach einem mehrmonatigen Road-Trip 2006 in Barcelona gegründet und seine Musikrichtung wird oft als „Visual Trash Punk“ bezeichnet. Jundt versammelt für Live-Shows eine Vielzahl wechselnder Performer und Musiker um sich.[3] Bonaparte spielte zwischen 2006 und 2019 weltweit über 700 Konzerte u. a. in Europa, Neuseeland, den USA, China oder Russland.[4] Anfang Dezember 2019 gab Bonaparte in Berlin ein Abschiedskonzert.[5]
Klang
Der Sound Bonapartes zeichnet sich durch einfache, dem Punk angelehnten Harmonien aus. Besonders an Bonaparte ist der sehr raue und rustikale Sound. Er klingt teilweise nach primitiven Aufnahmetechniken („Wohnzimmerakustik“, auch Low Fidelity oder lo-fi genannt), und zwar vermutlich durchaus gewollt. Gleichzeitig ist der Sound von Bonaparte (vor allem auf der zweiten Platte) stark von digitaler Musik beeinflusst, sodass durch diese musikalische Kombination ein komplexer Klang entsteht.
Texte
Bereits wenige Zeilen des Albums Too Much vermögen die Zielsetzung Bonapartes zu verraten: „You know Tolstoi / I know Playboy […] / You Know Too Much Too Much“. Die Berliner Zeitung bezeichnet die Band daher als „analoge Bohème“ und stellt fest, dass der Sinn des Lebens in der Welt von Bonaparte nicht aus Erkenntnisgewinn besteht, sondern auf Luststeigerung abzielt.[6] Tobias Jundt, der Kopf der Band, widerspricht dieser Aussage jedoch. Er setze sich dafür ein, dass beides existieren darf und muss.[7]
Bühnenpräsenz
Die Shows von Bonaparte zeichnen sich durch eine expressive Bühnenperformance aus, die von der Kritik gefeiert wird: Der Berliner tip berichtete: „da, wo sie waren, stand hinterher eine verschwitzte und weich gerockte Menge mit Zeilen im Ohr“.[8] Der Tagesspiegel bezeichnet sie als „Vielvölkerstaat, regiert vom Partykaiser“, die einen Trash-Zirkus entfesselt.[9] Jundt tritt hierbei mal alleine, meist aber in größerer Besetzung auf, wobei diese auch wechselt. Zum Kreis von Bonaparte gehören eine unbestimmte Anzahl Künstler. Wie bereits in den Songtexten, geht es Bonaparte auch bei der Bühnenperformance um Grenzüberschreitung. Strippende Menschen im Tierkostüm machen das Konzert zu einer grotesken Show, deren Erotik mal fasziniert, mal abschreckt. Auch Tiere treten, in Form verkleideter Akteure, immer wieder in den Shows auf.
Auszeichnungen
- 2008: RadioAward Für Neue Musik der ARD-Jugendwellen Fritz, You FM und MDR Sputnik[10]
- 2009: Musikexpress Style Award
- 2010: Live-Entertainment-Award (LEA): Bester Clubact 2009
- 2016: Schweizer Musikpreis, Nomination
Diskografie
Studioalben
- 2008: Too Much (Bonaparte/Label Staatsakt)
- 2010: My Horse Likes You (Staatsakt)
- 2012: Sorry, We’re Open (Staatsakt/Warner)
- 2014: Bonaparte (Staatsakt/Warner)
- 2017: The Return of Stravinsky Wellington (Bonaparte/Believe)
- 2019: Was mir passiert (Columbia/Sony Music)
Andere Alben (Live, Remixes & Soundtracks)
- 2009: Remuched (Doppel-Album mit Remixen und Live-Material, Staatsakt)
- 2010: Computer In Love (10" Remixe u. a. Modeselektor, Siriusmo, Jason Forrest)
- 2011: Rave Rave Remix (12" Remix EP u. a. Housemeister)
- 2011: 0110111 – Quantum Physics & A Horseshoe (Live-Album, Staatsakt)
- 2020: Le Nouchi Clan (Live in Berlin 2019) (Live-Album, Bonaparte)
Singles
- 2008: Too Much
- 2010: Fly a Plane Into Me
- 2010: Computer In Love
- 2012: Quarantine
- 2013: Manana Forever
- 2014: Into The Wild
- 2016: White Noize / Nobody Under The Sun[11]
- 2017: Melody X
- 2019: Château Lafite
- 2021: Weinbar (Live in Abidjan)
- 2021: Last Two Lovers
Gratis Downloads
- 2010: Things Are More Like They Are Now (Gratis Download)
- 2012: Louie Louie (Gratis Download)
- 2014: Under Construction (Gratis Download)
Videoalben
- 2011: 0110111-Quantum Physics & A Horseshoe (Konzertfilm) (Staatsakt/Warner)
Kollaborationen
- 2016: Mule & Man (Bonaparte & Kid Simius): One Hand Clap (EP) (Staatsakt/Caroline)
- 2020: Bonaparte & Acid Pauli: Good Morning / Not Today (2 track)
- 2021: Bonaparte & Sophie Hunger: 1 / Daft Punk spielen in meinem Haus (EP)
Soundtracks unter Studio Bonaparte
- 2015: Becks letzter Sommer (Soundtrack)
- 2019: Jerks, Season 3 (Joyn) (Soundtrack)
- 2020: Der Göttliche Andere / Divine (Warner Bros) (Soundtrack)
- 2021: Jerks, Season 4 (Joyn) (Soundtrack)
Quellen
- ↑ Chartquellen: Deutschland – Schweiz
- ↑ Tobias Jundt im Interview ohne Worte. 11. April 2014, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Bonaparte bei laut.de
- ↑ Bonaparte: Live History. (Memento vom 18. September 2017 im Internet Archive) In: bonaparte.cc.
- ↑ Anarchie statt Abschiedsstimmung. In: Die Tageszeitung, 3. Dezember 2019.
- ↑ Analoge Bohème. In: Berliner Zeitung, 8. Oktober 2008
- ↑ Die analoge Bohème. (Memento vom 30. August 2012 im Internet Archive) motor.de
- ↑ Berliner Bands mit Potenzial: Bonaparte. In: tip Berlin.
- ↑ Bonaparte: Blut, Schweiß und Würstchen. Tagesspiegel.de
- ↑ „RadioAward für neue Musik“ geht an Bonaparte. (Memento vom 23. März 2014 im Internet Archive) Sputnik.de
- ↑ Popshot: Das Platten-Sammmelsurium November 2016 (mit u. a. Common und Cr7z) – Popshot. In: Popshot. (over-blog.de [abgerufen am 21. Dezember 2016]).