Geflecktes Ferkelkraut

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Geflecktes Ferkelkraut

Geflecktes Ferkelkraut (Hypochaeris maculata)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Ferkelkräuter (Hypochaeris)
Art: Geflecktes Ferkelkraut
Wissenschaftlicher Name
Hypochaeris maculata
L.
Illustration

Das Gefleckte Ferkelkraut (Hypochaeris maculata L.) gehört innerhalb der Familie der Korbblütler, der Unterfamilie Cichorioideae zur Gattung Ferkelkräuter (Hypochaeris).

Beschreibung

Das Gefleckte Ferkelkraut ist eine 20–100 cm hohe ausdauernde krautige Pflanze (Hemikryptophyt). Der Stängel ist meist verzweigt mit zwei bis drei Ästen, rauhaarig und besitzt (ein bis) zwei bis vier Blätter. Die grundständigen Laubblätter sind rosettig, meist braun gefleckt, kurz steifhaarig und liegen dem Boden angedrückt.

Die Blütenkörbe befinden sich an der Spitze der Äste, die unter den Körben etwas verdickt sind. Der Korbboden besitzt Spreublätter; die Hüllblätter sind alle ganzrandig, 18–25 mm lang und steifhaarig. Die Zungenblüten sind zitronengelb und doppelt so lang wie die Hüllblätter.

Die Achäne ist geschnäbelt, ihr Pappus 1-reihig, alle Pappushaare sind fedrig.

Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 10.[1]

Vorkommen

Das Gefleckte Ferkelkraut ist ein (kontinental-submediterranes) Florenelement, dessen europäisches Hauptverbreitungsgebiet im südöstlichen Europa liegt. Auf den Britischen Inseln tritt es zerstreut auf, nach Süden erstreckt sich das Verbreitungsgebiet in Europa bis zu den Pyrenäen, der Provence, Norditalien und der Balkanhalbinsel. Außerhalb Europas kommt die Art in Xinjiang, im Kaukasusraum und in Sibirien vor.[2]

In Mitteleuropa fehlt es im Tiefland westlich der Elbe oder es ist dort sehr selten; östlich davon tritt es im Mittelgebirge mit Lehmböden und im Alpenvorland nur selten auf; in den Kalkalpen kommt man es nur vereinzelt vor, und es steigt kaum über 1500 m Höhe auf; In Niederösterreich tritt es zerstreut auf. In den Allgäuer Alpen steigt es bis zu einer Höhenlage von 1000 Metern auf.[3]

Das Gefleckte Ferkelkraut besiedelt Halbtrockenrasen, extensiv genutzte Weiden, Wald- und Gebüschsäume sowie lichte trockene Wälder. Es ist auf stickstoffarme, kalkhaltige oder etwas entkalkte, wechseltrockene, humose, locker sandige Lehm- oder Tonböden angewiesen. Es kommt vor in Gesellschaften der Verbände Mesobromion, aber auch Cirsio-Brachypodion, Molinion, Violion caninae, Geranion sanguinei oder Potentillo-Quercion.[1]

Systematik

Man kann in Europa folgende Unterarten unterscheiden[4]:

  • Hypochaeris maculata subsp. maculata
  • Hypochaeris maculata subsp. pelivanovicii (Velen.) Hayek (Syn.: Hypochaeris pelivanovicii Velen.): Sie kommt in Albanien, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Makedonien und Bosnien-Herzegowina vor.[4]

Literatur

  • Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 95. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2, S. 804.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2, S. 526.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8001-3343-1, S. 306–307.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 4: Nachtschattengewächse bis Korbblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X, S. 451.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 976.
  2. Hypochaeris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. April 2018.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 656.
  4. a b Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (ed.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Hypochaeris maculata In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Hypochaeris maculata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien