Markus Zimmermann (Theologe)

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Markus Zimmermann (* 25. August 1961 in Berlin) ist ein deutscher römisch-katholischer Theologe und lehrt Fundamentaltheologie und Dogmatik an der Pontificia Università Gregoriana in Rom.

Leben

Zimmermann als Pfarrer, Berlin 2010

Zimmermanns Vater Udo Zimmermann war Oberamtsrat bei der Landespostdirektion Berlin, seine Mutter Christa Maria hatte ein Herrenkonfektionsgeschäft in Berlin-Tempelhof. Markus Zimmermann wurde in Berlin-Wilmersdorf geboren. Seine Familie zog mit ihm als Neunjährigen und seinen Geschwistern Christian und Claudia nach Berlin-Zehlendorf an den Schlachtensee.

Seit 1981 studierte er Philosophie, Theologie und Psychologie an der Freien Universität Berlin und beschloss das Studium als M. A. phil. Ab 1986 studierte er Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und erhielt den Abschluss Dipl. Theol. Im Jahr 1991 bis Sommer 1992 absolvierte er ein Sprachstudium und begann das Lizentiatsstudium der Fundamentaltheologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Er unterbrach das Studium für den weihevorbereitenden Pastoralkurs in Köln, für den Eintritt als Oblate des Deutschen Ordens Ende Oktober 1992, für die Weihe zum Diakon Anfang November 1992, für den Diakonendienst in der Kölner Innenstadtpfarrei St. Agnes und schließlich für die Weihe zum Priester im Juni 1993 im Kölner Dom durch Joachim Kardinal Meisner.

Nach Wiederaufnahme und Abschluss des Lizentiatsstudiums zum Lic. theol. begann er sein Doktoratsstudium – ebenfalls an der Gregoriana in Rom. Auch dieses Studium musste er unterbrechen: für den letzten Teil der Pfarrausbildung inkl. Kaplanstätigkeit, für eine religionspädagogische Ausbildung inkl. der Erteilung von Religionsunterricht und für eine kurze Tätigkeit als Pfarrer in Berlin.

Nach dem Abschluss des Doktoratsstudium zum Dr. theol. im Frühjahr 2002 wurde er im Mai 2002 Pfarr-Kooperator der Freiburger Innenstadtpfarrei St. Martin, arbeitete an der dortigen Theologischen Fakultät an zahlreichen theologischen Projekten und hielt diverse Vorträge. Im September 2008 absolvierte er das „Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik“. Er wurde im Jahr 2010 Pfarrer in Berlin, war 2014 Dozent der Priesterausbildung in Berlin, gehörte nun rechtlich dem Erzbistum Berlin an und promovierte 2015 an der Technischen Universität Dortmund zum Dr. phil.

Zimmermann als Fundamentaltheologe/Dogmatiker, Rom 2021

Von 2017 bis 2019 war er als Referent tätig und nahm Lehraufträge in Fundamentaltheologie an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg wahr. Seit Oktober 2018 ist er Fundamentaltheologe und Dogmatiker an der Theologischen Fakultät der Pontificia Università Gregoriana in Rom.

Wirken

Durch seine Hinwendung zum christlichen, katholischen Glauben während und in den Folgejahren seiner Gymnasialszeit wurde Markus Zimmermann zum Protagonisten zahlreicher sozialer und spiritueller Projekte (theologische Glaubens-, charismatische Gebets-, spirituelle Gesprächskreise; Diakonieaktionskreis). Als leitender Mitarbeiter der diözesanweiten Jungen-Erwachenen-Arbeit „Primanerforum“ (BDKJ Berlin) war er von 1977 bis 1983 für die Erarbeitung und Durchführung mehrtägiger, spiritueller und sozialpolitischer Tagungen zuständig. Tätigkeiten in pastoraler Jugend- und Jungen-Erwachsenen-Arbeit werden von nun an sein ganzes Leben begleiten. Während seines Erststudiums in Berlin arbeitete er auch als Krankenpflegehelfer und Redakteursgehilfe.

Während des Diplomstudiums in Frankfurt am Main leitete er als Mitarbeiter der Hochschule Seminare im Fachbereich Neues Testament und engagierte sich in der Hochschularbeit: als Asta-Vizepräsident (als ein solcher: Mitglied der Studienkommission und der Berufungskommission); als Leiter der Abendgespräche „Jour Fixe“; als Geistlicher Begleiter. Im April 1989 und im Mai 1990 war er der Hauptkoordinator und ein Referent der Großen Limburger Theologentage. 1995 und 1996 wirkte es als Exerzitienmeister und Spiritual in der Berufungspastoral.

Einführungsvortrag beim Mozart-Requiem 2012

Seit Zimmermann nach dem abgeschlossenen Doktoratsstudium in Rom im Jahr 2002 wieder nach Deutschland zog, hat er stets parallel im pastoralen Seelsorgedienst und an theologischen Projekten gearbeitet. Letztere waren vor allem Forschungsprojekte und Vorträge. Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausend in Freiburg im Breisgau war neben pfarrlicher und universitärer Arbeit von zahlreichen Tagungen, Referaten und Diskussionsrunden zu philosophisch-theologischen Fragestellungen geprägt. Bevor er 2018 zur Lehrtätigkeit wieder nach Rom ging, konzipierte und realisierte er in seinen letzten Jahren als Pfarrer in Berlin viele jüdisch-christliche und künstlerische Großveranstaltungen: als Organisator und Veranstaltungsleiter mit einführendem Vortrag das „Requiem“ von W. A. Mozart mit Kathedralchor und Solisten im November 2012 in Berlin-Tegel; als Leiter und Referent die zweitägige Veranstaltungsreihe „Christlicher Widerstand im Nationalsozialismus“ mit jüdischen und christlichen Repräsentanten inkl. Rundem Tisch und Festakt im Juni 2013 in Berlin-Tegel; als Leiter und Referent der Jubiläumsausstellung „Tohuwabohu – Schöpfung aus dem Nichts“ und Moderation mit eigenem Vortrag am Runden Tisch zum jüdisch-christlichen Dialog im Dezember 2015 in Berlin-Spandau; als Leiter, Moderator und Referent der Matineenreihe zu vier jüdischen Kunstprojekten im Jahr 2016 in Berlin-Spandau: am 14. Februar „Kunst trifft Jugend“; am 21. Februar „Politik trifft Kunst“; am 28. Februar „Künstlergespräch“; am 6. März „Musik und Kunst“.

Im September 2014 gründete Markus Zimmermann mit weiteren Theologen das Nachwuchsnetz „Neue Geistliche Theologie e.V.“ (NGT) und wurde zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Team und er organisierten in den Folgejahren zahlreiche theologische Tagungen.

Seit seiner Rückkehr nach Rom zum Wintersemester 2018/19 wirkt Markus Zimmermann neben seiner dortigen Lehrtätigkeit in Fundamentaltheologie und Dogmatik auch als Autor, Referent, Seelsorger und Geistlicher Begleiter.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die Nachfolge Jesu Christi. Eine Studie zu Romano Guardini, F. Schöningh, Paderborn 2004, ISBN 3-506-70122-3.
  • Schein und Heil des Schönen. Ästhetik und Offenbarung, Lit, Berlin 2008, ISBN 978-3-8258-1401-4
  • Leiden – Sterben – Leben. 14 Aufbrüche gegen Bedrängnis und Tod, Echter, Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03383-5
  • Schriftsinn und theologisches Verstehen. Die heutige hermeneutische Frage im Ausgang von Origenes, Aschendorff, Münster 2017, ISBN 978-3-402-13721-5
  • Gewalttätiger Gott – gewalttätiger Glaube? Wege der Barmherzigkeit Gottes, Herder, Freiburg/Br. 2022, ISBN 978-3-451-39237-5

Weblinks