Berchtesgadener Land Bahn

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Berchtesgadener Land Bahn GmbH
Logo
Basisinformationen
Unternehmenssitz Freilassing
Webpräsenz https://www.blb.info (Memento vom 9. Dezember 2021 im Internet Archive)
Bezugsjahr 2009
Eigentümer Die Länderbahn 50 %, Salzburg AG 50 %
Geschäftsführung Gerhard Knöbel (Die Länderbahn GmbH DLB), Peter Brandl (SLB)
Mitarbeiter 40
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 1
Anzahl Fahrzeuge
Triebwagen 5
Statistik
Fahrleistung 0,51 Mio. km pro Jahr

Die Berchtesgadener Land Bahn GmbH (BLB) als gemeinsames Tochterunternehmen der Salzburg AG[1] sowie der Länderbahn ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Freilassing im Landkreis Berchtesgadener Land. Es erbrachte von 2009 bis 2021 sämtliche S-Bahn-Leistungen auf den Bahnstrecken Freilassing–Bad Reichenhall und Bad Reichenhall–Berchtesgaden.

Gesellschaft

Die BLB ist eine GmbH nach deutschem Recht mit Sitz in Freilassing und wurde im Mai 2009 gegründet. Anlass war der Zuschlag an das Bieterkonsortium aus den beiden Mutterunternehmen für die Zugleistungen zwischen Freilassing und Berchtesgaden im Oktober 2006, die früher als Zuggattung Regionalbahn liefen.[2] Als „betriebsführend“ im eisenbahnrechtlichen Sinne tritt die „Länderbahn DLB“ auf, eine Tochtergesellschaft der Regentalbahn. Diese wiederum gehört über ihre Muttergesellschaft Netinera zur italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato.

Im Jahr 2011 beförderte die Berchtesgadener Land Bahn etwa 900.000 Fahrgäste. Bei einer Fahrgastbefragung wurde die Bahn zweimal als beste deutsche Privatbahn ausgezeichnet.[3]

Bediente Strecke

Die Gesellschaft betrieb mit der S4 eine Linie der S-Bahn Salzburg und bediente die Verbindung Freilassing–Berchtesgaden. Der Betrieb der Linie ging mit dem Fahrplanwechsel zum 13. Dezember 2009 für zwölf Jahre an die BLB über. Auf dieser Strecke übernahm sie außerdem die überlagerte S3, die von Salzburg bis Freilassing von den ÖBB betrieben wird.

Am 17. Dezember 2018 erteilte die BEG den Zuschlag für den Betrieb der Strecke ab Dezember 2021 für 15 Jahre an die Bayerische Oberlandbahn GmbH.[4]

Fahrzeuge und Betrieb

Triebwagen der BLB

Auf der Linie kamen fünf Triebwagen vom Typ FLIRT[5] zum Einsatz (der neue Betreiber übernimmt diese Fahrzeuge und modernisiert sie), welche in ihrem Umlauf durch eine Kooperation mit den Österreichischen Bundesbahnen zum Teil grenzüberschreitend auf der S2 bis Straßwalchen gelangen. Die Triebwagen sind über Alpha Trains geleast und in Salzburg-Itzling beheimatet, dem an der Bahnstrecke Salzburg–Lamprechtshausen gelegenen Betriebsdepot der Salzburg AG, welche auch die S1 und die S11 betreibt.

Von der Betriebsübernahme durch die Berchtesgadener Land Bahn bis Ende Februar 2010 fand teilweise kein regulärer Bahnverkehr statt. Aufgrund von Verzögerungen bei der Abnahme der FLIRT-Triebwagen durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und Vandalismus mussten andere Schienenfahrzeuge eingesetzt beziehungsweise teilweise ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden.[6][7] Das EBA nannte als Ursache der verzögerten Zulassung Versäumnisse des Herstellers Stadler Rail.[8] Seit März 2010 läuft der Betrieb regulär mit den ursprünglich geplanten Fahrzeugen.

Die Verbindung Freilassing–Berchtesgaden ist in den Übergangstarif des Salzburger Verkehrsverbunds (SVV) integriert, im deutschen Binnenverkehr gilt hingegen weiterhin der Nahverkehrstarif der Deutschen Bahn AG. Eine Besonderheit der Linie S4 innerhalb des Salzburger S-Bahn-Systems ist die erste Wagenklasse sowie die Betreuung der Fahrgäste durch Zugbegleiter, bei Fahrten der Züge nach Österreich dient das Abteil der ersten Wagenklasse ab Freilassing jedoch als Ruheabteil, welches auch mit Fahrscheinen der zweiten Wagenklasse genutzt werden kann, da in Österreich in Nahverkehrszügen generell keine erste Wagenklasse vorgesehen ist.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise