FSV Budissa Bautzen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2022 um 08:19 Uhr durch imported>Ureinwohner(28816).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
FSV Budissa Bautzen
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]: Datei fehlt
Basisdaten
Name Fußballspielvereinigung
Budissa Bautzen e.V.
Sitz Bautzen, Sachsen
Gründung 21. Mai 1904
Farben schwarz-weiß
Mitglieder 380 (Stand: 2021)
Präsident Bernd Bimmrich[1]
Vorstand Sven Johne, Steffen Pech
Website budissa-bautzen.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Stefan Richter
Spielstätte Stadion Müllerwiese
Plätze 5000
Liga Oberliga Nordost (5. Liga)
2021/22 4. Platz
Heim
Auswärts

Die Fußballspielvereinigung (FSV) Budissa Bautzen ist ein Fußballverein aus Bautzen in Sachsen. Die 1. Männermannschaft trägt ihre Heimspiele im 5.000 Zuschauer fassenden städtischen Stadion Müllerwiese aus. Der Spiel- und Trainingsbetrieb der Nachwuchsmannschaften findet im Nachwuchszentrum Humboldthain statt, das sich inmitten des Waldgebietes Humboldthain – circa 3 Kilometer außerhalb der Stadt Bautzen – befindet. Sein Vorgänger BSG Motor Bautzen spielte viele Jahre in der zweitklassigen DDR-Liga.

Vereinsgeschichte

Logo des SV Budissa Bautzen

Zwölf Sportler gründeten am 24. Mai 1904 im „Deutschen Haus“ in Stiebitz den Fußballclub Budissa Bautzen. Die Vereinsfarben blau-gelb wurden dem Stadtwappen entlehnt. Der lateinische Name „Budissa“ leitet sich von der wendisch-sorbischen Bezeichnung „Budissin“ für Bautzen ab. Nach Aufnahme weiterer Sportarten gab sich der Verein 1907 mit zunächst 130 Mitgliedern den neuen Namen Sportverein Budissa 04. Dieser Verein bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. 1945 wurde er auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht aufgelöst. Als Nachfolgerin nahm 1946 die lose organisierte Sparte Süd den zunächst noch lokal beschränkten Sportverkehr wieder auf. Die Sparte wurde 1950 von der Betriebssportgemeinschaft (BSG) des Waggonbaus Bautzen namens Motor Bautzen übernommen. Diese bestand mit zahlreichen Sportsektionen bis 1990. Nach dem Wegfall der Förderung durch das Waggonbauwerk infolge der wirtschaftlichen Veränderungen nach der politischen Wende von 1989 wurde die Sektion Fußball der Betriebssportgemeinschaft auf Betreiben einer Initiativgruppe Fußball in den eingetragenen Verein Fußballspielvereinigung Budissa Bautzen umgewandelt.

Sportliche Entwicklung

Datei:BSG Motor Bautzen.png
Logo der BSG Motor

Der SV Budissa wurde zwischen 1912 und 1932 achtmal Meister des Fußballgaus Oberlausitz. Nach 1933 sind vier Spielzeiten in der damals zweitklassigen Fußball-Bezirksklasse Dresden-Bautzen überliefert. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielten die Budissa-Fußballer zunächst als SG Bautzen-Süd weiter, beteiligten sich u. a. 1948/49 an der Meisterschaft des Fußballbezirks Ostsachsen und erreichten Platz 7. Als BSG Motor gehörten die Bautzener 1952 zu den Gründungsmannschaften der neu eingerichteten drittklassigen Bezirksliga Dresden. 1954 gelang für eine Saison der Aufstieg in die I. DDR-Liga, danach folgten zwei Spielzeiten in der nun drittklassigen II. DDR-Liga. Von 1958 bis 1960 war die BSG Motor wieder in der I. DDR-Liga vertreten. Abgesehen von einem weiteren Jahr in der II. DDR-Liga (1961/62) spielte die BSG Motor bis 1968 in der I. DDR-Liga (ab 1963 DDR-Liga genannt) und erreichte 1965 mit einem 9. Rang ihre beste Platzierung. Anschließend folgten sechs Spielzeiten in der nun wieder drittklassigen Bezirksliga. Von 1974 bis 1976 konnte Bautzen noch einmal in die DDR-Liga zurückkehren, danach war man in der Bezirksliga Dresden zu Hause. Den Abstiegen in die Bezirksklasse 1980 und 1984 folgte jeweils der sofortige Wiederaufstieg. Den DDR-Fußballbetrieb beendete die BSG Motor Bautzen 1990 mit einem 13. Platz in der Bezirksliga Dresden. Im Wettbewerb um den DDR-Fußballpokal (FDGB-Pokal) war die BSG 16-mal vertreten, kam aber nie unter die letzten Sechzehn.

Ligenübersicht 1952–1990:

  • 1952/53–1953/54 Bezirksliga Dresden (Liga 3)
  • 1954/55 DDR-Liga (2)
  • 1956–1957 II. DDR-Liga (3)
  • 1958–1960 I. DDR-Liga (2)
  • 1961/62 II. DDR-Liga
  • 1962/63–1967/68 I. DDR-Liga
  • 1968/69–1973/74 Bezirksliga Dresden (3)
  • 1974/75–1975/76 DDR-Liga
  • 1976/77–1979/80 Bezirksliga Dresden
  • 1980/81 Bezirksklasse Dresden (4)
  • 1981/82–1982/84 Bezirksliga Dresden
  • 1984/85 Bezirksklasse Dresden
  • 1985/86–1989/90 Bezirksliga Dresden 1990: 13.

Den Spielbetrieb unter der DFB-Regie begann die FSV Budissa Bautzen 1990 ebenfalls in der Bezirksliga Dresden, zunächst 4., ab 1991 5. Spielklasse. 1992 gelang der Aufstieg für zwei Jahre in die Landesliga Sachsen. Danach folgten wieder sieben Jahre in der inzwischen sechstklassigen Bezirksliga. 2002 stieg Bautzen erneut in die Landesliga auf, in der sie 2005 den Aufstieg in die Oberliga Nordost schaffte, die seit 2008 die 5. Liga ist.

Ligenübersicht ab 1990:

  • 1990/91–1991/92 Bezirksliga Dresden (Liga 3/4)
  • 1992/93–1993/94 Landesliga Sachsen (4)
  • 1994/95–2001/02 Bezirksliga Dresden (6)
  • 2002/03–2004/05 Landesliga Sachsen (5)
  • 2005/06–2013/14 Oberliga Nordost (4, seit 2008 5. Liga)
  • 2014/15–2018/19 Regionalliga Nordost (4)
  • 2019/20–2020/21 Landesliga Sachsen (6)
  • seit 2021/22 Oberliga Nordost (5)

Am 27. September 2011 gab Budissa Bautzen die Trennung von Cheftrainer Thomas Baron und Co-Trainer André Müller bekannt. Nach einem unbefriedigenden Saisonverlauf gab eine 0:4-Heimniederlage den Ausschlag zur Entlassung. Kommissarisch übernahm der Trainer der U23-Mannschaft, Dirk Rettig, das Amt. Als Co-Trainer stand ihm der bisherige Torwarttrainer René Katzwinkel zur Seite. Zu Beginn des Jahres 2012 wurde Damian Halata als neuer Cheftrainer verpflichtet. 2013 wurde Thomas Hentschel Sportchef und trainierte die Mannschaft bis April 2016. 2014 feierte man die Meisterschaft in der Südstaffel der Oberliga Nordost und stieg in die viertklassige Regionalliga Nordost auf. Reimund Linkert wurde ab dem 7. März 2017 durch Torsten Gütschow als Trainer abgelöst.[2] Nachdem sich der Verein im Februar 2019 in Abstiegsgefahr befand, wurde Gütschow durch Petrik Sander ersetzt.[3] Auch Sander konnte den Abstieg aber nicht verhindern. Obwohl Budissa nach dem Abstieg in der Oberliga hätte antreten können, entschloss sich der Vorstand aber, in der Saison 2019/20 noch eine Liga tiefer, in der Sachsenliga anzutreten.[4] Thomas Hentschel übernahm mit dem Rückzug in die Sachsenliga zum dritten Mal im Verein die Position des Cheftrainers. 2021 erfolgte die Rückkehr in die Oberliga. Der 1. Männermannschaft gelang nach dem coronabedingten Abbruch der Saison 2020/21 in einem Relegationsspiel gegen den SC Freital der Wiederaufstieg in die fünfthöchste Spielklasse – der Oberliga. Im August 2021 gab Thomas Hentschel seinen Rückzug vom Cheftrainer-Posten bekannt. Für ihn übernahm der U19-Coach Stefan Richter.

Personen von besonderer Bedeutung

  • Gert Heidler, DDR-Nationalspieler, war Nachwuchsspieler bei der BSG Motor
  • Hartmut Hoffmann, Oberligaspieler in Zwickau, vorher bei der BSG Motor
  • Sven Kmetsch, Jugendspieler bei der BSG Motor, danach DDR-Oberliga- und Bundesligaspieler
  • Claus Rüdrich, Oberligaspieler in Karl-Marx-Stadt, vorher bei der BSG Motor
  • Heinz Satrapa, Oberligaspieler in Zwickau und Aue, Trainer von 1968 bis 1970
  • Franz Pfanne, Drittligaspieler bei Borussia Dortmund 2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Struktur. FSV Budissa Bautzen, abgerufen am 7. Juli 2020.
  2. Torsten Gütschow übernimmt bei Budissa Bautzen. In: FuPa. 6. März 2017, abgerufen am 7. Juli 2020.
  3. Früherer Cottbus-Trainer: Sander löst Gütschow als Trainer von Budissa Bautzen ab. In: transfermarkt.de. 28. Februar 2019, abgerufen am 7. Juli 2020.
  4. Bautzen geht freiwillig eine Liga weiter runter. In: kicker.de. 22. Mai 2019, abgerufen am 7. Juli 2020.