Detlef Krause

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Detlef Krause im Jahr 2010

Detlef Krause (* 13. September 1952 in Engelbostel bei Hannover) ist ein deutscher Missionar, evangelikaler Theologe, Pfarrer der Württembergischen Landeskirche und war von 2003 bis 2017 Direktor der Liebenzeller Mission.

Leben und Wirken

Krause wuchs mit seinen zwei älteren Brüdern in Engelbostel auf. Als Flüchtlinge zogen sein Vater aus Schlesien und seine Mutter aus Pommern nach Hannover. Nach der Scheidung seiner Eltern kam er zunächst in ein Kinderheim nach Hannover und im Alter von zehn Jahren zu Pflegeeltern nach Völksen.[1] Nach Abschluss der Mittleren Reife, einer Gärtnerlehre in Hameln und der Erlangung der Fachhochschulreife war er über den Deutschen Entwicklungsdienst zwei Jahre lang als Entwicklungshelfer in Puno, Peru tätig. Von 1975 bis 1980 absolvierte er ein Theologiestudium am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission.[2] Als Missionar arbeitete er ab 1981 auf Manus (Papua-Neuguinea), wo er 1982 heiratete. Teil seiner missionarischen Gemeindearbeit war der Aufbau eines Gemeindebezirkes sowie Aufbau und Leitung der theologischen Ausbildungsstätte Maria Molnar Bible Training Center. Er wurde Bereichs-Teamleiter der Liebenzeller Missionare und Berater der Evangelical Church of Manus (ECOM). 1992 schloss er sein Studium an der Biola University, einer privaten christlichen Hochschule im US-Bundesstaat Kalifornien als MA für Intercultural Studies erfolgreich ab. Ab 1995 leitete er als Missionsdirektor in Nachfolge von Ernst Vatter die Auslandsarbeit in der Zentrale der Liebenzeller Mission in Bad Liebenzell und löste 2003 Hanspeter Wolfsberger als deren Direktor ab. Seine Einführung geschah im Rahmen des Pfingstmissionsfestes, wo ihm der Bischof der württembergischen Landeskirche, Gerhard Maier, zugleich den Pfarrertitel verlieh.[3] Dieses Amt hatte er bis Dezember 2017 inne.[4] Von 1995 bis 2008 war er als Dozent für Missiologie am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission tätig.[5][6] Bis 2017 war er Leiter der dortigen Missionsberg-Gemeinde.[7]

Krause wirbt für ein verändertes Missionsverständnis. Ihm zufolge habe Mission nichts mit sektiererischen Expansionsgelüsten von Christen zu tun.[8] „Mission bedeute, Menschen zum persönlichen Glauben an Jesus Christus zu rufen. Und das sei auch in Deutschland nötig. Unverändert sei, dass Mission immer auch eine diakonische und gesellschaftliche Komponente habe. Missionare setzten sich bis heute für bessere Lebensbedingungen sein. Allerdings müsse bei jedem Engagement das Motiv der Handelnden deutlich bleiben, nämlich die Weitergabe der Liebe Gottes“.[9]

Er war bis zu seinem Ruhestand 2017 im Vorstand des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes,[10] ab 2014 Vorsitzender von Hilfe für Brüder,[11] Mitglied des Verbandskomitees des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes,[12] und ein gefragter Referent vieler Konferenzen und Tagungen[13][14] wie der Christustag[15] oder die Jugendkonferenz für Weltmission.[16]

Krause war im März 2014 zu einem Spitzengespräch mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum umstrittenen baden-württembergischen Bildungsplan 2015 geladen,[17] wo er sich zusammen mit weiteren Kirchenvertretern wie Steffen Kern, Hartmut Steeb, des EKD-Ratsmitgliedes Tabea Dölker, dem Vorsitzenden des Hauptausschusses der badischen Landessynode, Pfarrer Theo Breisacher, Pfarrer Gerrit Hohage von der badischen ChristusBewegung, dem damaligen Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses, Rolf Sons, dem Direktor des Christlichen Gästezentrums Schönblick, Martin Scheuermann und dem Leiter des Friedrich-Hauß-Studienzentrums, Pfarrer Udo Zansinger für eine Überarbeitung des derzeitigen Arbeitspapieres einsetzte.[18] Er ermutigt, sich der Erklärung „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ anzuschließen, und auf Angriffe zu reagieren, die Christen auf verfassungsrechtlich garantierte Freiheiten zu beschneiden versuchen.[19]

Von September 2020 bis September 2022 war Krause Vorsitzender des Süddeutschen Gemeinschaftsverbands.[20][21]

Privates

Detlef Krause ist verheiratet mit Beate. Das Paar hat vier Söhne und wohnt im Ruhestand in Maisenbach (Bad Liebenzell).

Veröffentlichungen

  • mit Karl Kalmbach: Verschlungene Wege in Papua: wie Gott Geschichte schreibt. Erlebnisberichte von Missionaren in Papua-Neuguinea (1955–2011), SCM Hänssler, Holzgerlingen 2011, ISBN 978-3-7751-5339-3.[22]
  • Mitautor: Leuchtstoff 2: 62 Andachten zu den Jahreslosungen 1939–2000, Born-Verlag 2010, ISBN 978-3-87092-497-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ Von Mensch zu Mensch, Talk-Runde mit Detlef Krause (Memento vom 25. November 2012 im Internet Archive), swp.de
  2. ↑ Die Berufung. In: Verschlungene Wege in Papua: wie Gott Geschichte schreibt, 2011, S. 113ff.
  3. ↑ Pfarrer Detlef Krause neuer Direktor der Liebenzeller Mission (Memento vom 25. April 2003 im Internet Archive), liebenzell.org.
  4. ↑ Offizieller Stabwechsel an der Spitze der Liebenzeller Mission, idea.de, Meldung vom 14. Januar 2018.
  5. ↑ Dozent am Theologischen Seminar (Memento vom 19. Juli 2013 im Internet Archive), liebenzell.org
  6. ↑ Krause: Vita (Memento vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive)
  7. ↑ Leiter der Missionsberg-Gemeinde (Memento vom 15. Mai 2013 im Internet Archive), missionsberggemeinde.de
  8. ↑ Mission – Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches? (Memento vom 3. Juli 2013 im Internet Archive),idea.de
  9. ↑ Liebenzeller Mission ruft auch in Deutschland zum Glauben an Jesus (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), schneider-breitenbrunn.de
  10. ↑ Erklärung des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Memento vom 31. März 2014 im Internet Archive), gnadauer.de
    Wir sind ein Missionswerk und wir wollen es bleiben, openbroadcast.de
  11. ↑ Leitungskomitee Hilfe für Brüder e. V. (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive), gottes-liebe-weltweit.de
    Informationen zum Personalwechsel: ideaSpektrum, Ausgabe 22/2017, S. 9.
  12. ↑ Mitglied des Verbandskomitees des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive),lgv.org
  13. ↑ „Toleranz – Mission – Freiheit“, Festpredigt zum Motto des Pfingstmissionsfestes (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), erf.de
  14. ↑ Redner beim Männertag des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), schwarzwaelder-bote.de
  15. ↑ Christustag mit Pfarrer Krause (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), swp.de
  16. ↑ „Marmor, Stein und Eisen bricht ...“, Ansprache bei der Jugendkonferenz für Weltmission in Stuttgart (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), erf.de
  17. ↑ Kretschmann: Kein Gesinnungslehrplan (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), lebendige-gemeinde.de
  18. ↑ Spitzengespräch zum Bildungsplan: Evangelikale hoffen auf Verbesserung (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), idea.de
  19. ↑ Komitee-Erklärung zum APS-Kongress in Marburg (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive), lgv.org
  20. ↑ Süddeutscher Gemeinschaftsverband: Detlef Krause neuer Vorsitzender, idea.de, Artikel vom 28. September 2020.
  21. ↑ Neuer Vorsitzender für Süddeutschen Gemeinschaftsverband, idea.de, Artikel vom 10. Dezember 2021.
  22. ↑ Verschlungene Wege in Papua (PDF; 1644kB), Leseprobe bei scm-haenssler.de
VorgängerAmtNachfolger
Hanspeter WolfsbergerDirektor der Liebenzeller Mission
2003–2017		Johannes Luithle
Personendaten
NAME Krause, Detlef
ALTERNATIVNAMEN Krause, Detlef Helmut Willi
KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelikaler Theologe
GEBURTSDATUM 13. September 1952
GEBURTSORT Engelbostel
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