Musikalischer Sommer in Ostfriesland

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Der Musikalische Sommer in Ostfriesland ist ein internationales Festival für klassische Musik. Es findet alljährlich über drei Wochen im Zeitraum von Juli bis August in Ostfriesland und den nordöstlichen Niederlanden statt. Der Musikalische Sommer in Ostfriesland kooperiert dabei auf der niederländischen Seite mit dem Peter de Grote Festival.

Leitung

Gründer und Künstlerischer Leiter des Festivals ist der Geiger und Violinpädagoge Wolfram König. Von 1992 bis 2010 kooperierte das Festival mit dem International Festivalmanagement Thomas Hummel, Hamburg.

Geschichte

Das Festival wurde im Jahre 1983 von der Musikerfamilie König gegründet. Innerhalb weniger Jahre stieg die Anzahl der Konzerte stark an. Seit dem Jahr 2000 finden etwa 50 Konzerte pro Festival statt, die ca. 14.000 Besucher zählen. Fester Bestandteil des Festivals ist seit Anbeginn ein Meisterkurs für Violine. Heute beinhaltet das Festival auch Kurse für Kammermusik, Klavier, Fagott und Cello. Seit 2003 hält der Musikwissenschaftler Elmar Budde Einführungsvorträge zu den Konzerten. Dazu gibt er einen fünftägigen Kurs mit Vorträgen zu musikalischen Themen. Im Jahre 2007 gründete sich ein Verein namens Freunde des Musikalischen Sommers in Ostfriesland, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Festival durch Einsammlung von Mitgliedsbeiträgen finanziell zu unterstützen. Von 2008 bis 2012 bestand ein Kooperationsvertrag zwischen Familie König und der Ostfriesischen Landschaft, der die Zusammenarbeit regelte.

Im Laufe des Jahres 2011 entbrannte ein Streit zwischen der Musiker-Familie König und der Ostfriesischen Landschaft, mit dem sich zuletzt auch das Auricher Landgericht sowie das Oberlandesgericht Oldenburg befasste.[1][2][3] Das Klassik-Festival wurde daher ab Sommer 2012 von Wolfram König ohne die Ostfriesische Landschaft durchgeführt.[4]

Die Ostfriesische Landschaft entschloss sich daraufhin, eine eigene klassische Konzertreihe auf die Beine zu stellen. Unter dem Titel Gezeitenkonzerte in Ostfriesland fand diese Konzertreihe im Sommer 2012 erstmals statt.

Programm

Das Konzept des Festivals heißt „Klang und Raum“. In Kirchen, Burgen, Schlössern, Gutshöfen und Parks der Region finden Konzerte statt, deren Programm zu den Spielstätten passt. Die Veranstalter haben sich zum Ziel gesetzt, Musik und Ort genuin zu verbinden. Der Großteil der Konzerte findet in einer der zahlreichen historischen Kirchen der Region statt, wobei (reihum) möglichst viele Gemeinden Ostfrieslands mit geeigneten Kirchenräumen berücksichtigt werden. Das Eröffnungskonzert findet traditionell in der Auricher Lambertikirche statt, das Abschlusskonzert in der Johannes a Lasco Bibliothek (Große Kirche) in Emden. Weitere Veranstaltungsräume sind die historischen Burgen der Region, darunter die Norderburg in Dornum und weitere.

Künstler (Auswahl)

Zu den Künstlern, die bislang (bis einschließlich 2011) beim Musikalischen Sommer auftraten, zählt unter anderem der Dirigent Vladimir Ashkenazy, unter dessen Leitung auch einer der bislang vier veröffentlichten Tonträger (Abschlusskonzert 2004) zustande kam. Auch sein Sohn, der Klarinettist Dimitri Ashkenazy nahm an der Konzertreihe teil. Sohn und Tochter des musikalischen Leiters Wolfram König, Iwan und Franziska König, sind ebenso zu nennen wie die Cellistin Zara Nelsova und der Cellist George Neikrug. Jeremy Menuhin, einer der beiden Söhne des Dirigenten und Violinisten Yehudi Menuhin, trat ebenso beim Musikalischen Sommer auf wie Otto Waalkes mit der Darbietung von Peter und der Wolf. Zu den weiteren Künstlern zählen Chen Halevi, Akio Koyama, Herwig Tachezi, Hie-Yon Choi und Erik-Wenbo Xu.

Tonträger

  • Klang & Raum – Musikalischer Sommer in Ostfriesland (Werke von W. A. Mozart, J. S. Bach, H. Villa-Lobos und A. Schönberg gespielt von Künstlern des Musikalischen Sommers), CD (1996).
  • Otto WaalkesPeter Und Der Wolf (Deutsche Grammophon Production), CD-Album (2001).
  • Musikalischer Sommer | Abschlusskonzert 2004 – P. I. Tschaikowski: Konzert Nr. 1 für Klavier und Orchester b-Moll op. 23; S. Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 – Vladimir Ashkenazy (Dirigent), Iwan König (Klavier), mit dem Sinfonieorchester des Musikalischen Sommers in Ostfriesland und Groningen, 2CDs (2004).
  • Iwan König, Herwig Tachezi – L.v. Beethoven: Sämtliche Werke für Klavier & Cello (Gramola), 2CDs (2007).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. werner-bonhoff-stiftung.de: Familie König vs. Ostfriesische Landschaft, abgerufen am 14. Februar 2016.
  2. Ostfriesen-Zeitung vom 14. Februar 2012: Juristischer Streit zum Musiksommer geht weiter, abgerufen am 14. Februar 2016.
  3. taz.de: Streit um Klassikfestival in Ostfriesland, abgerufen am 14. Februar 2016.
  4. www.oz-online.de: Nach Festival-Streit wird nach vorn geblickt, 16. April 2012, abgerufen am selben Tag.