Leopold von Dittel
Leopold Ritter von Dittel (* 29. Mai 1815 in Fulneck, Mähren; † 28. Juli 1898 in Wien) war ein österreichischer Chirurg und Urologe.
Leben
Leopold von Dittel studierte Medizin an der Universität Wien und war nach seiner Promotion 1840 als Assistent in einer gymnastisch-orthopädischen Anstalt, anschließend als Badearzt in Trentschin-Teplitz sowie als praktischer Arzt tätig. 1848 gab er seine Praxis auf.[1] Er wurde später Assistent bei Johann von Dumreicher und im Jahr 1856 für Chirurgie habilitiert.
Dittel war ab 1861 Primarius der chirurgischen Abteilung am Allgemeinen Krankenhaus und wurde 1865 zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien ernannt. Er lehnte 1880 eine ordentliche Professur ab. Von Dittel war mit dem Chirurgen Ernst von Bergmann freundschaftlich verbunden, den er als jungen akademischen Lehrer auf dessen Studienreise in Wien kennengelernt hatte.[2]
Im Jahr 1975 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Dittelgasse nach ihm benannt. Seine Grabstätte befindet sich am Dornbacher Friedhof (Gruppe 2, Nr. 35).
Schriften (Auswahl)
- Ueber Klumpfuss 1851
- Skoliose 1853
- Die Topographie der Halsfascien. Carl Gerold´s Sohn, Wien 1857 Google Books
- Beiträge zur Pathologie und Therapie der Männlichen Geschlechtstheile 1859
- Sekundäre Luxation des Hüftgelenkes 1861
- Der Katheterismus 1864
- Beitrag zur Lehre der Hypertrophie der Prostata, in Oesterreichischer Medizinischer Jahrbericht 1867
- Der Steinsauger in "Allgemeine Wiener Medizinische Zeitung 1870
- Die Stricturen der Harnröhre (in Franz von Pitha – Theodor Billroth's Handbuch der Chirurgie) 1872 Google Books
- Zur Behandlung der Hypertrophie der Vorsteherdrüse in Wiener Medizinische Wochenschrift 1876
- Die Stricturen der Harnröhre. Ferdinand Enke, Stuttgart 1880 Archive
- Operationen der Blasensteine ib. 1880; Nierencalculose, ib. 1881
Literatur
- Julius Leopold Pagel: Dittel, Leopold Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 728 f.
- Leopold Schönbauer: Dittel, Leopold Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 1 (Digitalisat).
- Dittel Leopold von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 187 f. (Direktlinks auf S. 187, S. 188).
- Dittel, Leopold Ritter v. In: Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 397–399.
- Leopold Gottfried Dittel (Hrsg.): Erinnerungen an Leopold von Dittel mit noch nicht veröffentlichten Briefen von Bergmann, Billroth, Czerny, Küster, Hans Richter, Thompson, Trendelenburg u. A., Verlag von Moritz Perles, Wien und Leipzig 1923 (mit einem Bildnis Leopold von Dittels)
- H. Gröger: Leopold von Dittel (1815-1898): Die Urologie der Wiener medizinischen Schule, in: Dirk Schultheiss, Peter Rathert, Udo Jonas (Hrsg.), Wegbereiter der Urologie. 10 Biographien, Springer 2002, S. 1–18
Weblinks
- Leopold von Dittel im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Literatur von und über Leopold von Dittel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Werner E. Gerabek: Dittel, Leopold Ritter von. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 315 f.; hier: S. 315.
- ↑ Nicolai Guleke: Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten. Vortrag gehalten am 19. Juni 1944 vor den Studierenden der Medizin an der Universität Jena. Gustav Fischer, Jena 1945, S. 37.
Personendaten | |
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NAME | Dittel, Leopold von |
ALTERNATIVNAMEN | Dittel, Leopold Ritter von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Urologe |
GEBURTSDATUM | 29. Mai 1815 |
GEBURTSORT | Fulneck, Schlesien |
STERBEDATUM | 28. Juli 1898 |
STERBEORT | Wien |